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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Granit. Was dieser sich einmal vorgenommen hatte, führte er auch durch. Er nickte dem Arzt sogar noch zu, nahm das Kreuz und führte es vorsichtig an den Helm heran, bis er ein schwaches, helles Schimmern auf dem Talisman sah.
    Er reagierte.
    Auch Franklin bemerkte es. Er war zurückgegangen, hielt den Arm halb hoch und angewinkelt, als wollte er sein Gesicht vor dem Kommenden schützen.
    Mit einer entschlossenen Bewegung drückte Suko das Kreuz in die Helmöffnung und damit in die magische Aura. Noch im selben Augenblick erfolgte die Entladung mit einer vehementen Wucht…
    ***
    Den Jungen sah ich zwar nicht, ich wollte trotzdem mein Zeichen setzen und hatte den rechten Arm angehoben. Durch das Gewicht der Rüstung und des Schwertes war er sehr schwer geworden. In einer Rüstung zu kämpfen war nicht einfach.
    Das störte mich nicht, ich war der Knight of Gorman und hatte die Verpflichtung, als Ritter Tod meine Zeichen zu setzen, die aus Zerstörung bestanden.
    Während ich ritt und die Hufe meines Pferdes auf den Boden klopften, drangen die Rufe der Frau an meine Ohren. Sie schrie nicht, sie rief einen Namen, den ich auch verstand, damit aber nichts anfangen konnte.
    »John! Himmel, John, du bist verrückt!« Die Frau klammerte sich an den neben ihr stehenden Mann und schüttelte den Kopf.
    Der stand ebenfalls wie auf dem Sprung. Beide konnten nichts gegen mich ausrichten. Ich würde ihre Behausung einfach zerstören. Das Mauerwerk würde meinem Schwert kaum viel Widerstand entgegensetzen.
    Der Wolf war ebenfalls zurückgewichen. Klar, wenn jemand wie ich erschien, verspürten selbst die Raubtiere Furcht. Das erste Ziel war dieses große Segel im Garten. Ein Holzstab mit einem bunten Schirm darüber, in der Nähe standen Bänke, ich würde alles nieder reiten und auch zerstören.
    Mit heiseren Rufen trieb ich das Tier an. Nichts, aber auch gar nichts sollte mich stoppen. Ein Kraftstrom durchtoste meinen Körper.
    »Verdammt noch mal, John! Bist du denn des Wahnsinns und von allen guten Geistern verlassen!« Der Mann schrie mich an, er wollte mir auch entgegenrennen, doch seine Frau hielt ihn fest. Sie musste ihn regelrecht zurückzerren, denn er machte den Eindruck eines Selbstmörders, der in meine Schwerthiebe laufen wollte.
    Ich ritt weiter, erreichte das Zelt, duckte mich unter dem Rand hinweg und hob gleichzeitig mein Schwert noch weiter an, um das obere Segel zu erwischen.
    Ich schlug nicht zu. Ich spürte nur, wie der Stoff zerriss und die Klinge eine lange Bahn hinterließ. Die Lücke war entstanden und klaffte dort wie ein langes, breites Maul, bei dem eine Seite wie ein Lappen in die Tiefe fiel und als flatterndes Etwas hängen blieb.
    Hart riss ich mit der linken Hand am Zügel. Das Tier wieherte schrill. Ich wollte es stoppen, senkte den Arm und führte den nächsten Schwerthieb kreisförmig. Sehr viel Kraft hatte ich eingesetzt. Sogar das Pfeifen war zu hören, als die Klinge durch die Luft schnitt und dann mit ungeheurer Wucht die Zeltstange traf.
    Ein gewaltiges Zittern durchlief den Stab. Mein Schwert hatte eine Kerbe hinterlassen und ihn ein wenig geknickt. Noch hielt er.
    Um ihn zu fällen, musste ich zu einem zweiten Hieb ausholen.
    Wieder schlug ich zu. Das Splittern wurde begleitet von einem hässlichen Knirschen und Knacken. Dann war ich durch!
    Schwerfällig neigte sich das Zeltdach zur Seite. Es fiel nach links, kippte sehr langsam, und ich ritt in die andere Richtung weg, um nicht getroffen zu werden. Die Hufe rutschten über die Steine, dann klopften sie auf den Rasen, wo ich das Tier herumriss.
    Das Zelt fiel schwerfällig. Meinen Arm mit dem Schwert stieß ich in die Luft und brüllte gleichzeitig meinen Triumph hinaus, froh, es geschafft zu haben. Meine Augen leuchteten, ich fühlte mich in meiner Rolle wohl. Ich wollte es allen zeigen.
    Bis das Zelt auf den Boden kippte, wartete ich. Dann brach auch das Gestänge krachend zusammen, das die Stoffbahnen bisher gehalten hatte. Der Weg zu meinen anderen Zielen war frei. Wer sollte mich jetzt noch aufhalten?
    Mein Pferd war unruhig geworden. Es tänzelte auf der Stelle, die Hufe kratzten über die Steine. Im Weg standen mir die Bänke. Das Pferd übersprang sie. Der Weg zu den beiden Menschen war frei.
    Sie hatten sich etwas zurückgezogen, standen kreidebleich am Eingang ihres Hauses.
    Meine Augen leuchteten. Ich freute mich auf die nächste Zeit und ritt wieder an.
    Der Schatten kam von rechts. Er hatte einen Bogen geschlagen und befand

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