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0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
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sein. Das Kreuz schwebte über ihm. Es bestand aus Licht. Hast du das nicht mitbekommen?«
    »Ja, schon, aber…«
    »Bill, es war kein normales Kreuz. Ich hatte mich auf den Anblick konzentrieren können. Es war das Kreuz unseres Freundes John, sein Talisman, nur nicht als feste Materie, sondern als schimmernder Abdruck, wenn du verstehst.«
    »Ja, schon…« Bill dachte nach. »Wieso ist das passiert? Wo kam es her?«
    Sheila hob die Schultern. »Sorry, da bin ich überfragt. Jedenfalls lasse ich mich nicht davon abbringen, dass es Johns Kreuz gewesen ist, das ihn geholt und möglicherweise gerettet hat.«
    »Geholt – wohin?« Bill befand sich auf dem Weg zu dem abseits stehenden Pferd und drehte den Kopf, um das gleichzeitige Schulterheben seiner Frau zu sehen.
    »Ich habe auch keine Ahnung. Da bleibt nur eine andere Dimension als Ziel.«
    Bill lächelte über die Antwort seiner Frau. »Alle Achtung, Mädchen, du hast viel gelernt.«
    »Hör auf, das meine ich nicht mal spaßig.«
    »Ich auch nicht.«
    Sie hatten es in der letzten Zeit mit Realitäten zu tun gehabt und gleichzeitig mit einer gefährlichen Magie. Jetzt wurden sie wieder an die Realität erinnert, denn in den weiter entfernt und umliegenden Straßen tat sich etwas. Polizeisirenen jaulten und unterbrachen die Stille dieser ansonsten angenehmen Wohngegend.
    »Das gilt uns!« sagte Sheila. Sie drehte sich um und lief ins Haus.
    Bill hielt sie nicht zurück, denn er dachte ähnlich wie seine Frau.
    Es konnte nur ihnen gelten. Wer so durch die Straßen oder die Gegend ritt wie John Sinclair, eingepackt in eine Rüstung und bewaffnet mit einem Schwert, der musste einfach auffallen.
    Sogar das Geräusch eines Hubschraubers vernahm der Reporter.
    Er schaute hoch und sah, dass die Maschine ziemlich tief flog. Den Piloten erkannte er, auch den Fluggast neben ihm, einen Mann, der auch im Hubschrauber noch einen Hut trug.
    Sir James?
    Er war es tatsächlich, und er hatte dem Piloten Anweisung gegeben, im Garten der Conollys zu landen. Glücklicherweise gehörte die Maschine nicht zu den größeren Modellen. Sie bot normal Platz für zwei Personen und hatte einen Notsitz.
    Die kreisenden Rotorblätter sorgten für einen mächtigen Luftwirbel und kämmten das Gras. Die Plane des Sonnenschirms knatterte im Wind, dann schleifte die Maschine mit den Kufen noch einmal über den Rasen, bevor der Pilot aufsetzte.
    Die Rotorblätter kreisten noch, als Sir James die Tür aufstieß und ausstieg. Seinen Hut hielt er dabei fest, duckte sich und schüttelte bereits jetzt den Kopf.
    Der Reporter hob die Schultern. »Keine Ahnung, Sir. Was hier passiert ist, sehen Sie.«
    »Ja, das sehe ich.« Der Blick des Mannes wurde starr. »Da steht noch das Pferd, demnach stimmt es, dass John als Raubritter zu Ihnen gekommen ist?«
    »Genau, Sir.«
    »Und?«
    Bill hob die Schultern. Die Geste sagte eigentlich alles. »Ich kann es nicht begreifen, Sir. Er kam hier auf einem sehr unkonventionellen Wege an, ritt auf das Grundstück, zog seine Waffe und führte sich wie ein Berserker auf.«
    »Heißt das, dass er Sie töten wollte?«
    »Es wäre möglicherweise im Endeffekt darauf hinausgelaufen«, erwiderte der Reporter.
    »Mein Gott, wie soll das enden?« Sir James schüttelte den Kopf.
    »Ich habe es zunächst nicht glauben können und wahrscheinlich auch nicht wollen. Jetzt sehe ich es mit anderen Augen. Man hat uns regelrecht vorgeführt, wobei ich mich frage, welche Kräfte dahinterstecken.«
    Der Reporter lächelte verkrampft. »Wissen Sie, ich habe John gesehen, ich habe auch versucht, mit ihm zu sprechen, und bin zu dem Schluß gelangt, dass es noch so etwas wie Hoffnung für uns gibt. Ja, es gibt eine Hoffnung.«
    »Inwiefern?«
    »Er muss etwas gespürt haben, etwas von seinem eigentlichen Leben. Plötzlich erschien das Kreuz übergroß bei ihm und sorgte dafür, dass er vor unseren Augen verschwand.«
    »Kann man davon ausgehen, dass John von seinem Kreuz geholt oder gerettet worden ist?«
    »Das will ich hoffen.«
    »Wo könnte er jetzt sein?«
    »Fragen Sie mich was Leichteres, Sir. Ich gehe davon aus, dass er sich in einer anderen Welt befindet. In einer anderen Dimension, im Reich der Geister, was immer man darunter auch verstehen mag.«
    Sir James war dieses Thema etwas fremd, er verfolgte es nicht mehr weiter. »Ich habe jedenfalls angeordnet, Alarm zu geben, wenn John Sinclair entdeckt wird.«
    »Er ritt zu uns.«
    »Richtig. Es trafen laufend Meldungen ein.« Sir James
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