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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verfügen.
    Takaroa kehrte in Manauas Hütte zurück. Der uralte Zauberpriester sah auf.
    »In dieser Nacht müssen die Moais tanzen«, verlangte Takaroa.
    »Warum?«
    Sekundenlang war Takaroa überrascht, denn er hatte erwartet, daß Manaua zuerst eine längere Rede halten und dann Takaroas Verlangen ablehnen würde.
    Takaroa holte tief Luft, bevor er sprach. »Der, den du den Brudersohn des Onnorotauo nennst, ist zu gefährlich. Vielleicht sogar für dich, Mann ohne Ohren.«
    Für einen Moment verdüsterte sich das Gesicht des Zauberpriesters.
    Takaroa hielt den Atem an. War er zu weit gegangen?
    Aber dann sagte Manaua: »Die Moais werden in dieser Nacht tanzen. Ich habe längst bedacht, was du mir hier eröffnen willst. Ich habe die Moais schon gerufen. Sorge dafür, daß die Fremden Ruhe geben in dieser Nacht. Wenn die Dunkelheit über die Welt kommt, tanzen wir mit den Moais.«
    ***
    Gegenwart:
    Zamorra folgte Tendyke in die Höhle.
    Nicole Duval seufzte laut. »Das also meinte Rob mit ›naß und dreckig‹.«
    »Wie bitte?« erkundigte sich Uschi Peters.
    Nicole winkte ab. »Lies es in meinen Gedanken.«
    Nicole Duval öffnete ihre mentale Abschirmung, und sekundenlang fühlte sie den schwachen telepathischen Kontakt, dann lachte Uschi auf.
    »Mach's wie ich«, empfahl sie und ging zum Höhleneingang hinüber. »Schmeiß die Klamotten hinterher einfach weg und laß dir von deinem Liebsten neue kaufen, dann bist du immer voll im Modetrend.«
    Nicole seufzte erneut, dann sah sie, wie die Telepathin hinter den beiden Männern in der Höhle verschwand.
    Monica Peters legte eine Hand auf Nicoles Schulter. »Da war eben etwas«, sagte sie.
    »Was?«
    »Mir war ganz kurz, als wäre hier noch ein Telepath. Gerade, als du an deinen Disput mit Rob über reißfeste Klamotten dachtest.«
    »Können wir versuchen, ihn anzupeilen?«
    Nicole selbst verfügte ebenfalls über die Gabe der Telepathie, allerdings in weitaus geringerem Maß als die Peters-Zwillinge.
    »Dafür war es zu schwach. Ich bin mir nicht mal ganz sicher, ob es nicht nur eine Täuschung war. Vielleicht so etwas wie ein Echo.«
    »Es waren die Geister der Ahnen«, sagte Loana plötzlich leise.
    Die beiden anderen sahen sie erstaunt an.
    »Sie wollen wissen, von wem sie gestört werden«, fügte Loana hinzu.
    »Wie kommen Sie darauf?« fragte Nicole. »Woher wissen Sie überhaupt…?«
    »Ich habe es gefühlt. Dieser Ort ist nicht für die Lebenden.« Sie deutete mit der Hand auf die Höhle. »Die drei sollten schnell zurückkehren.«
    »Sie sind in Gefahr?« fragte Nicole unruhig.
    »Sie sind dort, wo sie nicht sein sollten.«
    »Das ist keine Antwort, Loana.«
    »Ich weiß«, erwiderte die Pascuenserin und wandte sich ab.
    In diesem Moment ertönte aus der Höhle ein seltsamer Laut.
    Ein Poltern und Krachen!
    Nicole fuhr herum, lief auf die Öffnung zu…
    »Warte«, rief Monica Peters. »Du kannst mit bloßen Händen nichts machen. Wir müssen zum Camp und Hilfe holen!«
    Ihre Stimme zitterte leicht.
    »Was…?« murmelte Nicole.
    Monica schluckte. »Die Höhle ist gerade - eingestürzt…«
    ***
    In jenem Augenblick, als Nicole ihre telepathische Abschirmung öffnete, wurde tatsächlich jemand aufmerksam.
    Er spürte den telepathischen Kontakt, der kurzzeitig zustande kam, als Uschi Peters Nicole Duvals Gedanken las…
    Wesen, die über mana verfügten, waren auf die Insel gekommen!
    Gerade zur rechten Zeit!
    Denn die Phase des langen Wartens war nun vorbei.
    Die alten Zeiten kamen wieder…
    ***
    Die Dunkelheit hatte Zamorra aufgenommen.
    Er wußte, daß sich Tendyke irgendwo vor ihm befand, und der Dämonenjäger kroch hinter ihm her. Ein Lichtschimmer war plötzlich zu sehen, der Abenteurer mußte eine Taschenlampe angeknipst haben.
    Nach nur wenigen Metern erweiterte sich der schmale Durchschlupf zu einer Höhle, in der ein Mensch bequem stehen konnte.
    Zamorra richtete sich auf.
    Der Lichtkegel von Tendykes Lampe strich über die Steinwände. Rauhe Felsbrocken, ineinander verschachtelt, teilweise abgebrochen und an den Bruchkanten verwittert.
    »Ob jemand diese Höhle künstlich geschaffen hat?« überlegte Zamorra laut.
    »Möglich, aber unwahrscheinlich«, behauptete der Abenteurer. »Die Menschen hatten damals genug in den Steinbrüchen zu tun, um diese verdammten Köpfe herauszuschlagen. Ich glaube nicht, daß sie da noch Zeit hatten, Höhlen dieser Art anzulegen. Ich denke eher, daß jemand vorhandenen Raum genutzt hat.«
    »Wofür? Und was hat

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