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0592 - Die Wächter der Verfluchten

0592 - Die Wächter der Verfluchten

Titel: 0592 - Die Wächter der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dich hierher gezogen?«
    Tendyke antwortete nicht.
    Plötzlich tauchte auch noch Uschi Peters auf, sie richtete sich auf und wischte sich Erdreste von der Kleidung. »Habt ihr es schon entdeckt?«
    »Kann mir endlich mal jemand verraten, wonach ihr hier überhaupt sucht? Vielleicht kann ich dann auch mitreden. Oder ist das zuviel verlangt?« Zamorra faßte Tendyke am Arm und zog ihn zu sich herum.
    »Ich such nach dem, was den Dämon weckt, ruft oder was auch immer.« Robert Tendyke wandte sich Uschi zu. »Wie seid ihr auf diesen Höhleneingang gestoßen? Es gibt doch hier viele solcher Löcher.«
    »Loana, Juan und wir wollten ja eigentlich nur ein wenig im Wasser herumtoben, da machte uns Juan auf dieses Loch aufmerksam. Er sagte, in solchen Höhlen würden die Geister der Ahnen leben, hier wären die Ahnen bestattet worden oder so was. Genau habe ich das nicht begriffen, weil er zwischendurch mit Loana in einem spanisch-englischen Kauderwelsch redete, von dem wir nur die Hälfte verstanden haben. Aber als wir dann zu der Höhle schauten, war mir, als wohne etwas darin.«
    »Was?« fragte Zamorra.
    »Wir haben versucht, es telepathisch zu sondieren, konnten allerdings nichts Genaues erkennen. Keine Aura, die wir bestimmen konnten. Ich fühle auch jetzt nur, daß etwas ganz nah ist, aber ich kann nicht feststellen, was es ist. Nur gerade eben, ganz kurz, hatte ich das Gefühl, als würde etwas telepathische Fühler ausstrecken, aber nicht nach uns.«
    »Nach wem dann?«
    »Vielleicht nach Monica und Nicole?«
    »Oder nach Loana? Die Geister der Ahnen…« Zamorra überlegte angestrengt. »Loana warnte davor, die Ruhe der Geister zu stören. Vielleicht gibt es so etwas wie eine Kommunikation zwischen diesen Geistern und den heute lebenden Pascuensern.«
    »Halte ich in diesem Fall für recht unwahrscheinlich«, brummte Tendyke. »Es muß das sein, wonach ich hier suche. Es endete irgendwo in dieser Gegend, aber ich habe nie genau erfahren, an welcher Stelle. Ob in einem Grab, in einer der Höhlen, oder…«
    »Oder wo?«
    »Möglicherweise in einem dieser verdammten Steinköpfe.«
    »Was meinst du damit?«
    »Kannst du dir vorstellen, daß sich diese riesigen Klötze bewegen, daß sie leben? Und was passiert, wenn sie es tun?«
    »Du hast so etwas beobachten können?«
    »Ja«, sagte Tendyke heiser.
    »Wodurch wurde es bewirkt? Und was passierte dabei?«
    »Es kam zu einer… Katastrophe!«
    Plötzlich schraken Zamorra, Tendyke und Uschi Peters zusammen.
    Von einem Moment zum anderen stürzte ihre Höhle ein!
    ***
    Vergangenheit:
    Die Abenddämmerung kam, und das Dorf zeigte sich wieder etwas belebter.
    Aber nichts deutete darauf hin, wo sich die vielen Menschen zwischenzeitlich aufgehalten hatten. Sie zu fragen, war praktisch unmöglich - die Sprachbarriere war in den letzten Stunden nicht geringer geworden.
    Aber Robert van Dyke hatte sich inzwischen eingehender umgesehen. Es gab in diesem Dorf auch ein paar Gärten und auch Pferche, in denen Kleinvieh gehalten wurde. An einer Stelle erhoben sich hölzerne Käfige, deren Stäbe nicht einmal eine Handbreite auseinander standen. Die Käfige waren leer.
    Die Wasserversorgung des Dorfes erfolgte durch ein großes Becken am Dorfrand. Entweder sammelte sich Regenwasser darin, oder es wurde von einem unterirdischen Bach gespeist. Wie auch immer, es war sauber und schmeckte frisch.
    In den Hütten brannten jetzt kleine Feuer, auf denen Mahlzeiten zubereitet wurden. Man lud die Schiffbrüchigen ein, an den Essen teilzunehmen. Robert van Dyke wählte gezielt die ›Gastfamilie‹ aus, in der Takaroa lebte.
    Der Anführer der Krieger hockte wachsam auf seinen Fellen, löffelte einen fade schmeckenden Brei und schnitt zuweilen mit dem Steinmesser an dem Tier herum, das in Blätter gewickelt in der heißen Asche am Rand des Feuers gebraten worden war. Van Dyke war zu spät hinzugekommen, um zu sehen, was das für ein Tier war - es hatte bereits ausgenommen und zubereitet in der Asche gelegen, als er die Hütte betrat -, aber es schmeckte nach Reptil.
    Ein uralter Mann saß in einem dunklen Winkel der Hütte und mümmelte vor sich hin. Zwei nicht weniger alte Frauen hockten in der anderen Ecke.
    Dazwischen bewegte sich eine Frau in Takaroas Alter, allem Anschein nach waren sie und der Krieger ein Paar. Ein Mädchen im heiratsfähigen Alter kümmerte sich um den Gast.
    Kinder waren nicht im Raum.
    Vielleicht waren sie in eigenen Hütten untergebracht, fernab der Welt der

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