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0593 - Der Metapsychische Krieg

Titel: 0593 - Der Metapsychische Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berechnete die Chancen nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit und versuchte herauszufinden, wann die Katastrophe, von der wir definitiv wußten, daß sie stattfinden würde - denn sonst gäbe es ja später kein Trümmersystem -, erfolgte.
    Kitai Ishibashi entzündete ein Feuer in dem neuen Steinherd.
    Tama Yokida hatte ein kleines Tier erlegt, das Fell abgezogen und es zerlegt. Mit Widerwillen bemerkte ich, daß er sich anschickte, es über dem Feuer zu braten. Wie jedermann weiß, bin ich Vegetarier, auch wenn ich nichts dagegen habe, wenn jemand Fleisch genießt. Nur hatte ich die letzten Lebenssekunden des armen Opfers telepathisch miterlebt. Daher wäre mir ohnehin der Appetit vergangen.
    Ich machte mich wortlos auf die Suche nach geeigneten Pflanzen, um nicht wieder auf den Trockenbrei angewiesen zu sein. Als ich einen halben Kilometer von der Höhle entfernt auf einem Hügel stand, kam mir die ganze Sinnlosigkeit unserer Situation zu Bewußtsein. Da saßen wir, hundertzehntausend Jahre in der Vergangenheit, auf einem Planeten, der jeden Augenblick in die Luft fliegen konnte. Wir würden nichts dagegen tun können, denn Pordypor mußte zerplatzen, sonst könnte es in der Zukunft niemals das Trümmersystem geben.
    Ich hatte es aber selbst gesehen, und es war zum Ausgangspunkt unseres Abenteuers geworden. Die Frage war nur, ob nun nicht wir der Anlaß sein würden, daß es überhaupt entstand.
    Ein Zeitparadoxon?
    Neben dem Hügel, auf dem ich stand, wuchsen knollenartige Pflanzen, die mir recht appetitlich vorkamen. Vorsichtig zog ich eine von ihnen aus dem festen Boden, reinigte sie und brach ein Stück ab. Ich kostete und stellte fest, daß sie zwar nicht gerade besonders schmackhaft, dafür aber ungiftig war. Darin täusche ich mich selten. Es konnte durchaus sein, daß sie über dem Feuer zubereitet und entsprechend gewürzt ganz ausgezeichnet mundete.
    Besser jedenfalls als der terranische Trockenbrei, den sie Lebensmittelkonzentrat nannten.
    Ich sammelte ein halbes Dutzend und teleportierte der Einfachheit halber in unser Lager zurück. Dort wusch ich meine erbeuteten Knollen, schnitt das Grünzeug ab und legte sie in die noch vorhandene Glut des Herdes. Kurz danach drang mir ein aromatischer Duft in die Nase, und dann lief mir das Wasser im Mund zusammen.
    Ich hatte mal wieder eine gute Nase gehabt.
     
    *
     
    Einen Tag lang taten wir nichts, aber am dritten Tag unseres Aufenthaltes auf Pordypor entschloß ich mich, etwas zu unternehmen. Ich hatte eine kurze Unterredung mit dem Teleporter Tako Kakuta, dann gingen wir zu Icho Tolot und Betty Toufry, die vor der Höhle im rötlichen Sonnenschein saßen und sich benahmen, als wären sie auf Urlaub hier. Die anderen Mutanten sammelten Holz oder faulenzten.
    „Icho, wir werden einen Ausflug machen", begann ich.
    Der Haluter tat nicht so, als habe er etwas gegen meinen Plan einzuwenden.
    „Gut", sagte er nur. „Kommt gelegentlich zurück."
    Typisch für ihn, dachte ich wütend. Er überläßt die Verantwortung mir, obwohl er sich ansonsten als Leiter des Unternehmens aufzuspielen beliebt. Wenn alles schiefging, war natürlich ich schuld, wer sonst?
    „Ich nehme Tako mit. Wir wollen wissen, was mit den Raumschiffen los ist, wann sie starten, und überhaupt..."
    „Tu dir keinen Zwang an", unterbrach mich Icho Tolot, und das möchte ich hier besonders festhalten. „Wir haben Zeit."
    Das mochte stimmen. Wir hatten alle Zeit der Welt, mindestens hundertzehntausend Jahre, wenn man von der sicherlich bevorstehenden Explosion des Planeten absah.
    „Wir teleportieren", fügte ich noch hinzu.
    „Das ist besser als gehen", entgegnete Icho Tolot und döste weiter in der warmen Sonne.
    Wortlos nahm ich Tako bei der Hand, visierte erst einmal das Randgebirge an und teleportierte. Dort auf einem Gipfel angekommen, zeigte ich Tako das hohe Grenzgebirge, das den Kontinent in zwei Teile spaltete.
    „Wir schalten den Deflektor an", schlug ich dann vor, „und teleportieren direkt zu den Schiffen. Ich werde am Rand des Startfeldes warten, während du versuchst, in eins der Schiffe zu gelangen. Wenn es wirklich zum größten Teil aus PEW-Metall besteht, kannst du leicht paratransdeformieren."
    Ohne Komplikation gelang der Doppelsprung. Im Schutz meines Deflektorschirms blieb auch Tako jetzt unsichtbar, solange er sich in meiner unmittelbaren Nähe aufhielt. Vorsichtig näherten wir uns dem Schiff, das in der äußersten Reihe stand und keine fünfzig Meter vom Rand des

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