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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fuhren herum.
    Sie erkannten nicht, mit wem sie es zu tun hatten. Sie erkannten ihn nicht als einen Menschen, schon gar nicht als den Propheten.
    Sie sahen nur den Schattenschirm, und sie glaubten, einen Meegh vor sich zu haben.
    Jon hatte nichts anderes vorgehabt, als sie in diesem Glauben zu lassen. Als sie ihre Waffen hochrissen, schoß er.
    Die beiden Gangster benötigten keine Gräber mehr. Nur für die Frau würde man eines ausheben müssen.
    Ärgerlicherweise waren ihre Waffen mit aufgelöst worden.
    Vorsichtshalber ließ Jon den Schattenschirm aktiviert. Er betrat den kleinen Raum. Die Schwarzhaarige kauerte sich am Boden zusammen.
    Der Prophet griff nach ihrem Arm, zog sie wieder hoch.
    »Ganz ruhig«, sagte er leise. »Stillhalten.«
    Ein feindosierter Energiestrahl durchtrennte die verschweißten Plastikbänder, mit denen man sie gefesselt hatte.
    »Komm«, sagte Jon leise. »Wir sollten von hier verschwinden, ehe andere kommen…«
    Denn die hatten vermutlich längst bemerkt, daß hier geschossen worden war.
    Fast willenlos, mit nur geringfügigem, leicht zu überwindenden Widerstand ließ das Mädchen sich führen.
    Es schien, als habe auch die Schwarzhaarige alle Hoffnung verloren.
    ***
    »Ich glaube nicht, daß es klappt!«
    Ted Ewigk schüttelte zweifelnd den Kopf. Aber er hatte nichts gegen den Versuch einzuwenden.
    Irgendwie mußten sie Carlotta doch finden können! Das war das vordringliche Ziel, alles andere hatte Zeit.
    Der grundlegende Gedanke war mehr als einfach. Findest du nicht das Ganze, dann such nach einem Teil.
    Vielleicht gab es etwas, das Carlottas Aura blockierte, sie abschirmte, so daß sie für die Regenbogenblumen nicht mehr ›sichtbar‹ war.
    Nun, wenn die Blumen nicht mehr auf das Gedankenbild einer kompletten Carlotta reagieren konnten, dann vielleicht auf etwas, das sie bei sich getragen hatte. Ihre Kleidung, oder… der Flaschenhals.
    Er war unter den Glasscherben nicht zu finden. Carlotta mußte ihn also noch in der Hand gehalten haben, als sie zwischen die Regenbogenblumen trat.
    Möglicherweise gab es eine Menge zerbrochener Flaschen überall im Universum in der Nähe von Regenbogenblumen.
    Doch in diesem Fall besaß die Weinflasche einen ganz besonders gekennzeichneten Korken. Und auf diesen konzentrierte sich jetzt Ted Ewigk.
    Selbst Zamorra rechnete nicht wirklich mit einem Erfolg, er hoffte nur, daß dieser Trick klappte. Wenn es möglich war, sich anhand von gedanklichen Landschafts- oder Gebäude-Vorstellungen transportieren zu lassen, warum sollte es dann nicht auch mit ganz speziellen Gegenständen gehen?
    Und dann - fand der Übergang tatsächlich statt!
    Von einem Moment zum anderen befanden sie sich nicht mehr im Keiler des Châteaus, sondern unter freiem Himmel.
    Um sie herum war Nacht.
    Der Sternenhimmel über ihnen war allen drei Freunden unbekannt. Mehrere Kilometer weiter nördlich erhob sich ein Berghang, über dessen Gipfel ein eigenartiges Licht schimmerte.
    Permanentes Wetterleuchten?
    Irgendwie kam Zamorra die Silhouette des Berges bekannt vor. Aber er war nicht ganz sicher, wo er ihn einordnen sollte. Etwas stimmte daran nicht.
    Von Carlotta war nichts zu sehen, aber Ted rief plötzlich: »Das gibt’s doch nicht… Wir sind richtig!«
    Seine Stimme klang bedrückt und etwas unsicher. Er bückte sich und hob etwas vom Boden hoch.
    Stoff, zum Teil verbrannt.
    Carlottas Bademantel.
    Nicole fand den Flaschenhals mit dem speziellen Korken.
    »Schön. Diese Dinge haben wir jetzt, aber wo ist Carlotta?«
    Niemand wagte, eine Vermutung auszusprechen. Aber jeder dachte sich wohl seinen Teil angesichts des Mantelfundes.
    Zamorra nahm das Amulett zur Hand. Er brachte es dazu, Licht auszusenden.
    Ein schwacher Schimmer erhellte die Umgebung.
    Er und Nicole bewegten sich von den Blumen fort, sahen sich um.
    »Hier sind Feuerspuren!« stellte Zamorra ein paar Dutzend Meter weiter fest.
    »Energiewaffen. Hier sind Strahlwaffen benutzt worden«, behauptete Nicole. »Schau dir diese Schmelzspuren an… und da…«
    Sie deutete auf etwas, das wie der Schatten eines Menschen aussah, in den harten Boden eingebrannt. Der Boden war auch auf eigenartige Weise verglast.
    »So etwas habe ich schon einmal gesehen«, sagte Zamorra leise.
    Er bückte sich und hob etwas auf. Der Teil einer Waffe?
    »Muß ein ziemlich großes Kaliber gewesen sein. Aber kein Blaster.«
    »Leuchtpistole?«
    »So etwas ähnliches«, vermutete Zamorra.
    »Hier ist etwas explodiert«, rief Ted in der

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