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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Nähe der Regenbogenblumen.
    Zamorra und Nicole gesellten sich wieder zu ihm. Im magischen Lichtschein des Amuletts sahen die Blumen alles andere als frisch aus.
    Zamorra strich mit der Hand über eines der Blütenblätter. Unter seinen Fingerkuppen fühlte es sich recht welk an.
    Unruhe erfaßte ihn.
    Ted hockte am Boden und belastete ihn.
    »Hier, Zamorra!« rief er dem Freund zu. »Ich glaube, das müßtest du anderswo auch schon einmal erlebt haben. Hier ist…«
    Zamorra schluckte.
    »Ja«, sagte er rauh. »Hier ist… es sind die typischen Spuren von Überresten. Hier ist ein Meegh vernichtet worden…«
    ***
    Entgeistert sahen sich die drei Menschen an.
    »Es gibt keine Meeghs mehr!« wiederholte Nicole ihre Feststellung, die sie schon vorhin im Château getroffen hatte.
    »Wir hatten in den letzten Jahren trotzdem noch mit ihnen zu tun«, erinnerte Zamorra. »Bei Merlins mißglücktem Zeitparadoxon, als er versuchte, den Silbermond zu retten, tauchten vorübergehend Meeghs aus einer anderen Zeitlinie auf.« [5]
    »All das ist aus unserer Realität wieder verschwunden, gelöscht, abgehakt, erledigt«, sagte Nicole. »Diese Spuren könnten aus ferner Vergangenheit stammen, wenn sie nicht so unheimlich frisch wären. Lieber Himmel, wenn es doch noch irgendwo Meeghs gäbe, die der Vernichtung entgangen sind - nicht auszudenken!«
    »Wir können herausfinden, was hier passiert ist«, sagte Zamorra. »Ich werde es mit der Zeitschau versuchen. Carlottas Verschwinden liegt ja noch nicht lange zurück. Also dürfte es nicht besonders schwer sein, zu rekonstruieren, was hier passiert ist.«
    Ted zerknüllte die Stoffreste zwischen seinen Händen. Daß hier ein Kampf stattgefunden hatte, oder eher ein schweres Gefecht, beunruhigte ihn zutiefst. »Tu das«, flüsterte er. »Bitte schnell!«
    Zamorra konzentrierte sich ein zweites Mal innerhalb weniger Stunden auf das Amulett und die Bilder aus der Vergangenheit.
    Das Amulett zeigte Carlotta, wie sie zwischen den Regenbogenblumen hervortrat. Zeigte dann die Schattengestalt eines Meegh!
    Nicole atmete scharf ein.
    »Das ist unmöglich«, flüsterte sie.
    Aber es gab keinen Grund, zu zweifeln.
    Ein Augenzeugenbericht war unzuverlässiger als die Bilder, die das Amulett aus der nahen Vergangenheit heraufbeschwor. Was es anzeigte, war absolut echt.
    Der Meegh schoß plötzlich auf ein etwas entferntes Ziel. Das Feuer wurde mit raketenähnlichen Geschossen erwidert, der Meegh vernichtet. Zwei Männer tauchten auf, zerrten die bewußtlos gewordene Carlotta mit sich fort.
    Zamorra bewegte sich in die Richtung, in welche die beiden Männer mit Carlotta verschwanden. Nicole und Ted folgten ihm unverzüglich.
    Das war ein Fehler.
    Denn so entging ihnen, was sich noch am Ort des Geschehens abspielte.
    Sie wären sehr überrascht gewesen…
    ***
    Carlotta hatte ihren Widerstand aufgegeben. Sie fürchtete zwar, nun vom Regen in die Traufe gekommen zu sein, aber gegen dieses schwarze Schattenwesen konnte sie so oder so nichts tun.
    Sie konnte nur hoffen, daß sich ihr so bald wie möglich eine Gelegenheit zur Flucht bot.
    Der Gedanke, dem Meegh hilflos ausgeliefert zu sein, flößte ihr Grauen ein. Und daß der Unheimliche ihre Fesseln mit seiner Strahlwaffe so sauber durchtrennt hatte wie mit einem Skalpell, machte es nicht leichter.
    Sicher hatte er das nicht getan, um ihr zu helfen, sondern um sich die Arbeit zu erleichtern. Denn wäre sie gefesselt geblieben, hätte er sie wohl tragen müssen.
    Dort, wo seine Hand - Hand? - ihre Haut berührte, spürte sie ein eigenartiges Kribbeln und Prickeln. Das mußte die düstere Energie sein, die ihm das Aussehen eines aufrechtgehenden Schatten verlieh. Carlotta wußte nur sehr wenig über die Meeghs, aber sie erinnerte sich an das, was Zamorra einmal erzählt hatte.
    Danach waren die Meeghs spinnenähnliche Geschöpfe, die ihr wahres Aussehen hinter dieser Tarnung verbargen und sich den Menschen zwar als Schatten, aber mit menschenähnlichen Umrissen zeigten.
    Auch ihre Raumschiffe hatten angeblich entfernte Ähnlichkeit mit riesigen schwarzen Spinnen. Auch sie tarnten sich als schwarze, schattenhafte Wolken. Wer sie ohne die Schutzschirme sah, verlor unweigerlich den Verstand.
    Carlotta versuchte, möglichst nicht darüber nachzudenken. Sie durfte sich nicht ablenken lassen, mußte nach einer Fluchtmöglichkeit suchen.
    Aber die Dunkelheit verbarg den größten Teil der Landschaft. Sie bekam zwar mit, daß der Unheimliche sie aus dem

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