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0595 - Radio-Grauen

0595 - Radio-Grauen

Titel: 0595 - Radio-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte ihn festhalten sollen, doch für Vorwürfe war es zu spät. Die Entfernung zwischen den beiden ungleichen Polen schmolz rasch.
    Mit einer Kugel hätte er den Rennenden noch stoppen können, das war ihm zu riskant. Vielleicht nahm Jorge im letzten Augenblick noch Vernunft an.
    Er nahm es nicht. Im Gegenteil, er rannte weiter und breitete sogar die Arme aus, als wollte er den auf ihn zufahrenden Traktor umfassen wie eine Geliebte aus Stahl.
    Dann schrie er, dann fiel er nach hinten, dann schlug er einen halben Salto.
    Alles geschah zusammen und resultierte allein aus einem Rammstoß des Traktors, der Jorge zu Boden geschleudert hatte, wo er rücklings liegenblieb.
    Die kleineren, dennoch recht großen Vorderreifen mahlten heran.
    Sie knirschten auf Jorge zu, daß es sich für ihn anhören mußte wie eine tödliche Melodie.
    Erst jetzt sah er die tödliche Gefahr. Er richtete sich auf. Seine Nase hatte bei dem Aufprall gelitten, aus ihr floß Blut. Er brüllte das Ungeheuer von Traktor an und streckte ihm die Arme entgegen, als wollte er es nach hinten schieben.
    Den Schatten sah er nicht. Dafür spürte Jorge den harten Griff am Kragen und im langen Nackenhaar. Daß es dabei wie glühende Nadeln durch seinen Kopf fuhr, störte Suko nicht. Er hatte den jungen Mann im letzten Augenblick packen und zur Seite reißen können.
    Jorge schleifte dabei über den Boden. Suko lag ebenfalls, konnte aber erkennen, daß die mächtigen Hinterreifen höchstens eine Handbreit entfernt an Jorges Füßen vorbeifuhren. Dann war das manipulierte Untier vorbei, und Suko riß den blutenden und völlig entsetzten Jorge wieder auf die Beine.
    »War dir das eine Lehre, du Idiot?« brüllte er ihn an. »War es dir eine Lehre?«
    Jorge sagte nichts, er zitterte nur. Suko schleifte ihn zur Seite.
    Dabei schaute er zurück, denn er dachte auch an seinen BMW, der möglicherweise den Traktoren im Wege stand…
    Nein, sie waren nur scharf auf eine lebende Beute. Davon gab es noch welche.
    Max Schreiber sah sich von zwei Traktoren in die Zange genommen. Er wich vor ihnen zurück, wollte ihnen kein Ziel bieten, aber sie fingen es schlau an, weil sie von zwei Seiten kamen, zwar relativ unbeweglich waren, doch die Schere auch enger machten.
    »Renn ins Haus!« brüllte Suko, der auf den dritten Traktor achten mußte, denn dieser hatte einen Bogen geschlagen und rollte von hinten auf den Inspektor zu.
    Max Schreiber folgte dem Befehl, er war da besser als Jorge, von dem Suko im Augenblick nichts sah. Der Junge hatte sich in der großen Hundehütte verkrochen, für ihn das beste.
    Das Geräusch des Traktormotors in Sukos Rücken verstärkte sich.
    Für ihn war es ein Warnsignal. Er drehte sich um und erschrak darüber, wie nahe das verdammte Ding schon war.
    Wie die Fratze eines bösen Dämons kam ihm die grüne Schnauze vor. Sie war bereit, Suko zu zerquetschen.
    Im Augenblick der Gefahr wurde der Inspektor ganz locker.
    Breitbeinig baute er sich auf und wartete eiskalt ab, bis der Traktor eine gewisse Distanz zu ihm besaß.
    Dann bewegte er sich blitzschnell nach rechts, drehte sich dabei wie ein Tänzer, sah den Schatten des Treckers, der an ihm vorbeirauschen wollte, doch das ließ er nicht zu.
    Kraftvoll stieß sich Suko ab, sprang gegen den Traktor, erwischte auch eine der Haltestangen, klammerte sich daran fest und schwang sich, die Fahrt dabei ausnutzend, hoch.
    Er prallte noch mit der Kniescheibe gegen die Außenhaut, was ihn nicht weiter störte, denn der nächste Schwung brachte ihn auf den weichen Sattelsitz.
    Da saß er und sah dicht vor sich das sich bewegende Lenkrad, das er mit beiden Händen umklammerte. Suko wollte den Traktor in seine Gewalt bekommen.
    Natürlich ging er ein Risiko ein, das war er jedoch gewohnt. Die unsichtbaren Kräfte der Toten durften einfach nicht stärker sein als er selbst.
    Nur täuschte er sich. Das Fahrzeug stand voll und ganz unter einem dämonischen Bann.
    Suko wollte das Lenkrad nach links drehen, um ausweichen zu können, als er die Gegenkraft spürte. Der Traktor gehorchte nur den schwarzmagischen Gesetzen. Mit einer vehementen Wucht zog es ihn nach rechts, so daß Suko ihm praktisch folgen mußte. Das Fahrzeug besaß seine Befehle, es besaß zudem ein eigenes Ziel.
    Suko keuchte, sein Gesicht war verzerrt und glich dabei einer hölzernen Maske. Mit der Zungenspitze fuhr er über die Lippen, leckte den Staub davon weg, den die Reifen immer wieder in die Höhe wirbelten, gab jedoch nicht auf.
    Doch

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