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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Klingel legte.
    Durch die Tür drang kein Laut. Dafür erklang wenig später ein Summen, und Suko öffnete durch den Druck seiner flachen Hand.
    Die Tür schwang nahezu würdevoll nach innen.
    Wir betraten eine sehr kühle Halle. Eine Klimaanlage sorgte eben für die richtige Temperatur.
    Halle und Verkaufsraum gehörten zusammen. Gleichzeitig sahen wir einen dunklen Schreibtisch, hinter dem ein hellblondes Wesen saß, die obere Körperhälfte verpackt in eine schlichte, dunkle Leinenbluse mit hellen Knöpfen.
    Die Empfangsdame oder Sekretärin schaute hoch und sah uns an, als wir auf ihren Schreibtisch zukamen. Sie mochte ungefähr vierzig sein und erinnerte mich an eine Kunstfigur. Ihr Augenausdruck hinter der Brille besaß etwas geschäftlich Leidendes, und so ähnlich klang auch ihre Stimme, wobei wir Mühe hatten, sie zu verstehen.
    »Darf ich Ihnen zuvor mein aufrichtiges Beileid aussprechen, meine Herren?«
    »Wofür?« fragte Suko.
    Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich den überraschten Ausdruck im Gesicht der Lady Eisblock sah, denn so etwas hatte sie in dieser Umgebung wohl noch niemand gefragt. Ihr Mund zuckte, die Lippen besaßen eine blaßrote Farbe.
    »Wie bitte?«
    »Wir wollen niemand beerdigen lassen.«
    »Aha.« Sie nickte. »Ich verstehe. Dann sind Sie gekommen, um einige andere Dinge zu bestellen, nicht wahr?«
    »Was bieten Sie uns denn?«
    »Wir haben uns unter anderem auf letzte Gastgeschenke an einen lieben Verstorbenen spezialisiert. Oft ist es so, daß die Verwandtschaft mithilft, den lieben Verblichenen auszustatten. Ich darf besonders auf unsere Seidenkissen hinweisen, auf denen der Kopf des Verstorbenen ruhen kann. Sie sind sehr gefragt, wie ich Ihnen versichern kann.«
    »Das spürt doch ein Toter gar nicht«, sagte Suko.
    Die Lady erschrak. »Aber ich bitte Sie, Sir. Wie können Sie so etwas sagen? Denken Sie an die Menschen, die ihn noch einmal sehen wollen, bevor ihn die feuchte Erde verschluckt. Es macht einen hervorragenden Eindruck, wenn die Leute entdecken, daß der Verblichene auf einem Kopfkissen aus indischer oder chinesischer Seide ruht.«
    »Das stimmt.«
    »Also möchten Sie…?«
    »Ihren Chef sprechen«, sagte ich.
    »Hä?«
    Damit hatte ich sie wieder aus der Fassung gebracht. Ich beugte mich vor. »Mr. Blythe hätten wir gern, Madam.«
    Sie klimperte mit den Wimpern, nahm ihre Brille ab und legte sie vorsichtig auf die staubfreie Platte. »Sie können leider nur Mr. Errol Blythe sprechen.«
    »Ist das der alte oder der junge?«
    »Mr. Blythe junior.«
    »Und der ist im Haus?«
    »Ja.«
    »Dann sagen Sie ihm Bescheid, daß wir einiges mit ihm zu besprechen haben.«
    Ihre feingliedrige Hand lag bereits auf dem strahlend weißen Telefon, als sie fragte: »Wen darf ich melden, bitte schön?«
    Ich stellte uns vor und fügte lächelnd noch einen Begriff hinzu.
    »Scotland Yard.«
    Auch jetzt hatte sie sich unter Kontrolle. Nur die weiße Stirn zeigte ein Faltenmuster. Mir fiel erst jetzt das kleine Schild auf dem Schreibtisch auf. Dort stand auch ihr Name. Die Lady hieß Charlotte Fox.
    Sie drückte auf einen Knopf, wir hörten die Stimme des anderen Teilnehmers nicht, weil er zu leise sprach, und ebenso leise hauchte Mrs. Fox unsere Namen in die Muschel.
    Nach einigen Sekunden des Zuhörens lächelte sie und legte auf.
    »Sie können zu Mr. Blythe gehen.«
    »Wo finden wir ihn?«
    »Ich werde Sie begleiten.« Die Lady stand auf und strich ihren dezent gemusterten Rock glatt. Eine Konzession an die Mode hatte sie allerdings gemacht, denn der Rock endete in Kniehöhe.
    Wir gingen über einen roten Teppich, vorbei an den Vitrinen, wo die Leichenhemden und Seidenkissen drapiert waren wie kostbare Unikate eines Modeschöpfers. Wer von Bythe & Son seine Toten unter die Erde bringen ließ, brauchte Geld. Wenn ich daran dachte, daß alles vermoderte oder verbrannte, konnte ich nur den Kopf schütteln.
    Wir blieben vor einer halbrunden, dreistufigen fast die gesamte Raumbreite einnehmenden Treppe aus dunklem Marmor stehen.
    Jenseits der Treppe führten mehrere Türen zu den anderen Geschäftsräumen des Beerdigungsinstituts.
    Charlotte Fox blieb vor der mittleren stehen. Sie klopfte leise an, wie es sich eben gehörte.
    Ich schaute zur Decke, wo eine sehr moderne Beleuchtungsanlage, die sich aus zahlreichen kleinen Lampen zusammensetzte, ihr Licht in verschiedene Richtungen abstrahlte.
    »Bitte, Gentlemen, wenn Sie mir folgen würden…«
    Sie hatte uns bereits die

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