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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre sie nur mal eben zum Einkaufen gegangen und würde gleich klingeln und um Einlaß bitten.
    Wunschträume, mehr nicht…
    Jemand anderer betrat sein Arbeitszimmer. Sinclair schreckte zusammen. Er hatte das Klopfen überhört. Anne entschuldigte sich, als sie den Sauger hinter sich herzog und den Teppich reinigte, wo es nichts zu reinigen gab, wie Horace fand. Falls Mary zurückkehrte, sollte wenigstens alles sauber sein. Es mußte so aussehen, als wäre sie nur mal eben weggewesen.
    Er schuf Platz, wollte Anne nicht im Wege stehen. In der geräumigen Küche hielt er sich auf, trank einen Schluck Mineralwasser und hatte den Eindruck, daß es noch schwüler geworden war. Der Mann öffnete ein Fenster.
    Sein Blick fiel bis zu den Hügeln hin. Unverbautes Land lag vor ihm, er sah die dunklen Wälder und die Kuppen der Berge, die wie erstarrte Wellen aussahen.
    Dort oben hörten die Straßen auf, da lief nichts mehr. Wer da spazierenging, konnte nur Trampelpfade benutzen, um sich weiter durch die Natur bewegen zu können.
    Plötzlich stutzte er. Für sein Alter besaß Horace F. Sinclair noch gute Augen. Sehr deutlich hatte er die Bewegung erkannt. Und zwar dort, wo die Wiesen aufhörten und der dichte Wald begann. Es sah aus, als würde genau an der Stelle ein Feuer brennen, was Horace F.
    Sinclair nicht verstand.
    Die Menschen würden sich davor hüten, ein Feuer zu legen. Der Boden war viel zu trocken, selbst kleinste Flammen konnten sich zu einem gefährlichen Waldbrand ausweiten.
    Doch eine Täuschung?
    Er wischte über seine Augen. Im gleichen Augenblick öffnete Anne hinter ihm die Küchentür. Sinclair drehte sich. »Kommen Sie mal, Anne, schnell.«
    »Was ist denn?«
    »Bitte kommen Sie.«
    Anne eilte zu ihm. Sinclair hob seinen Arm, wies in die Richtung, wollte ihr das Feuer zeigen und schüttelte den Kopf, weil es einfach keinen Sinn hatte.
    Die Flammen waren nicht mehr zu sehen. Der Ort lag da, wie er immer gewesen war.
    »Und was ist los, Mr. Sinclair?« fragte Anne. »Weshalb sollte ich aus dem Fenster schauen?«
    Horace F. Sinclair schluckte. »Ja«, murmelte er. »Weshalb sollten Sie schauen, Anne? Es war wohl ein Irrtum meinerseits, entschuldigen Sie vielmals.«
    Anne schüttelte den Kopf. Sie schaute Sinclair verwundert an.
    »Geht es Ihnen nicht gut, Sir?«
    »Den Umständen entsprechend.«
    Ihr Blick nahm Sorge an. »Soll ich nicht doch lieber einen Arzt rufen, Mr. Sinclair?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Bei mir ist alles okay, Anne. Tut mir leid, daß ich Sie umsonst bemüht habe. Aber ich glaubte, etwas gesehen zu haben.«
    »Das macht doch nichts.«
    »Natürlich.« Sie räusperte sich. »Ich bin übrigens fertig mit der Arbeit.«
    »Ja, schön.« Er wollte noch etwas hinzufügen und lachte dann auf.
    »Natürlich, Moment bitte.« Aus der Gesäßtasche holte Sinclair die Geldbörse und überreichte Anne einen Schein, die sich dafür bedankte.
    »Soll ich dann übermorgen wiederkommen?« fragte sie.
    »Das wäre nett.«
    »Gut, Mr. Sinclair, bis dann. Sollte etwas sein, rufen Sie mich an. Ich komme auch zwischendurch.«
    »Herzlichen Dank!«
    Anne ging und ließ den pensionierten Rechtsanwalt mit seinen Gedanken und seiner Einsamkeit zurück. Jetzt war es wie immer.
    Man hatte ihn allein gelassen. Er würde Zeit haben, nachzudenken, und wieder würden die schlimmen Gedanken kommen.
    Um diese Zeit hatte sich Mary mit der Zubereitung des Mittagessens beschäftigt. Seit ihrem Verschwinden ließ Horace es immer öfter ausfallen. Wenn er Hunger verspürte, was selten vorkam, aß er Brot.
    Er haßte die Monotonie der Tage. Alles lief gleichmäßig ab, so daß sich Einsamkeit noch mehr verdichten konnte. Er kam einfach nicht aus diesem Kreislauf der Monotonie heraus. Hinzu kamen noch seine schlimmen, schweren Gedanken, mit denen er sich zu beschäftigen hatte, obwohl er es nicht wollte.
    Das Geräusch eines Motors riß ihn aus seinen Überlegungen. Für einen Moment blitzte so etwas wie der alte Kampfeswille in den Augen des Mannes auf. Das Geräusch hatte ihm angezeigt, daß jemand zu ihm wollte. Aber wer?
    Sekunden später wußte er Bescheid. Es war ein Polizeiwagen, der vor dem Haus stoppte, und heraus stieg ein Mann, der in Lauder so etwas wie eine Institution darstellte.
    Sergeant McDuff und einer der besten Freunde, die Sinclair in Lauder besaß.
    Plötzlich klopfte sein Herz schneller. Er war gespannt, was der Polizist von ihm wollte. Möglicherweise brachte er Neuigkeiten mit.
    Vielleicht

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