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0596 - Feuer-Furie

0596 - Feuer-Furie

Titel: 0596 - Feuer-Furie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Frau, war seit Monaten verschwunden. Verschleppt worden an einen unbekannten Ort, entführt von Will Mallmann, einem Blutsauger, dem ehemaligen Kommissar und Freund seines Sohnes, der jetzt zu Johns Todfeind geworden war.
    Lebte Mary Sinclair noch oder geisterte sie ebenfalls als blutrünstige Vampirin durch die Gegend?
    Eine erschreckende Vorstellung für Horace F. Sinclair. Etwas, das ihn fertigmachte, ihn nicht schlafen ließ, ihm keine Ruhe gönnte.
    Natürlich kannte er das Sprichwort, daß die Zeit alle Wunden heilt.
    Bei ihm hatte die Zeit nichts geheilt, vielleicht auch deshalb, weil er mit der Ungewißheit lebte.
    Für den pensionierten Anwalt waren die Tage – mochten sie auch noch so sommerlich und sonnig sein – schlimm gewesen. In den Nächten aber steigerte sich dieses Gefühl der Verlassenheit immer weiter. Da hatte er schon Depressionen gehabt. Da war es ihm gewesen, als wäre er von einem Schatten berührt worden, der wie ein Alp auf der Brust hockte. Im Traum hatte er seine Mary gesehen, auch mit ihr gesprochen. Sie hatte ihm zugelächelt. Ihr Gesicht schwebte über dem seinen, um sich zu ihm herabzubeugen. Bevor er nach diesem Gesicht fassen und es sanft streicheln konnte, hatte es sich verzogen.
    Schlagartig war aus ihm die wilde Fratze der Blutsaugerin geworden. Mit weit aufgerissenem Maul, blutunterlaufenen Augen, in denen die Bosheit wie ein böses Tier lauerte.
    Sobald diese Fratze erschien, war er zusammengeschreckt und aufgewacht. Da hatte sein Unterbewußtsein die Angst in die Höhe gespült, die Sorge, die ihn seit Monaten heftig überfiel.
    Jedesmal war er nach diesem Traum schweißgebadet. Naß klebten ihm die Sachen am Leib. Zitternd faßte er nach links, aber das zweite Bett war leer. Mary lag nicht darin.
    Nach dem Traum gelang es Horace F. Sinclair nicht mehr, einzuschlafen. Er fand keine ruhigen Minuten, er starrte nur immer wieder ins Leere, er sah den Schatten der Zimmerdecke, er hing seinen Gedanken nach, und mehr als einmal formten seine Lippen den Namen der Ehefrau. Welch eine schreckliche Zeit, in der ihm keiner helfen konnte, auch nicht sein Sohn John, der Geisterjäger, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Vampire und Dämonen zu jagen.
    John litt ebenfalls unter dem Verschwinden seiner Mutter, zahlreiche Telefongespräche mit ihm hatten Horace F. Sinclair dies bewiesen. Nur mußte er sich um seinen Beruf kümmern. Es stand ja nicht allein der Fall einer Mary Sinclair an. Die Schwarzblütler schliefen nie, sie machten auch keinen Urlaub. Sie schafften es, John und seine Freunde stets unter Spannung zu halten und um die halbe Welt zu hetzen.
    In langen Telefongesprächen hatten Horace und John den Fall immer wieder durchgesprochen. Es war nichts dabei herausgekommen.
    Mallmann verhielt sich ruhig. Er hatte John einige Male reinlegen können, aber Mary Sinclair nie freigelassen. Wahrscheinlich wollte er es auf einen großen Showdown ankommen lassen. Wer dabei Sieger blieb, das stand noch längst nicht fest.
    Die letzte Nacht war wieder besonders schlimm gewesen. Möglicherweise hatte es auch am Wetter gelegen, denn über den Bergen ballten sich düstere Wolken, herangetrieben von einem warmen Südwind, der in der Sahara entstanden war und eine widerliche Schwüle mitbrachte, unter der die Menschen litten.
    Bei offenem Fenster hatte Horace F. Sinclair lange wach gelegen und den Geräuschen der Nacht gelauscht. Ruhig war es nie geworden. Er hatte das Rauschen der Blätter gehört und auch den Mond gesehen, der fast voll über den Bergen stand.
    Eine kalte, wenig romantische Scheibe. Horace haßte ihn fast, weil der Mond der Himmelskörper war, der den dämonischen Wesen stets neue Kraft gab, Kraft auch zum Überleben. Gerade für Vampire war er wichtig, sie liebten ihn, denn wenn er schien, krochen sie aus den Särgen und Grüften. Das war bereits seit altersher so gewesen.
    Sinclair war irgendwann eingeschlafen und erwacht, als die Sonne vergeblich versuchte, die dicke Wolkendecke zu durchbrechen. Im Bett hielt ihn nichts mehr.
    Er stand auf, spürte jeden einzelnen Knochen, als hätte er eine stundenlange Wanderung hinter sich. Noch immer müde und voll schwerer Gedanken schlurfte er ins Bad und duschte. Die Wechselbäder halfen ihm etwas, aber sie konnten die Depressionen nicht verscheuchen. Solange er nicht über das Schicksal seiner Frau informiert war, würden sie immer bleiben.
    Früher hatte ihm Mary das Frühstück zubereitet, heute tat er es selbst, aber er

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