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0596 - Planetoid im Hypersturm

Titel: 0596 - Planetoid im Hypersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das. Demnach mußten die Kontrollen einwandfrei funktionieren.
    Inzwischen hatte eine blinkende Leuchtscheibe angezeigt, daß die Ortungszentrale den Kommandanten zu sprechen verlangte.
    Hoc Calvaniyz stellte die Verbindung her und sah gleich darauf das aufgeregte Gesicht seines Cheforters auf dem Interkomschirm.
    „Was gibt es?" fragte er.
    „Wir werden von einem starken magnetischen Feld angezogen, Sir", meldete der Mann. „Die Feldstärke beträgt zehn hoch zehn Gauß, und der Ausgangspunkt liegt wahrscheinlich im Zentrum des leuchtenden Wasserstoffbandes. Wir sollten schnellstens wieder in den Zwischenraum gehen."
    Hoc merkte, wie er blaß wurde. Ein magnetisches Feld von zehn hoch zehn Gauß Stärke stellte eine ungeheuerliche Kraft dar, gegen die die Impulstriebwerke eines Leichten Kreuzers nicht ankommen konnten. Gegen eine solche Kraft waren wahrscheinlich sogar die Impulstriebwerke der MARCO POLO machtlos. Nur im Linearflug konnte man sich ihr entziehen - und genau das schien unmöglich zu sein.
    Angesichts der drohenden Gefahr gewann Hoc allerdings seine Kaltblütigkeit zurück. Er befahl dem Cheforter, alle Daten über das magnetische Feld in die Hauptpositronik zu geben. Danach forderte er vom Positronengehirn eine Logikauswertung an.
    Die Auswertung lag wenige Minuten später vor. Sie besagte, daß die CMP-34 in gefährliche Nähe eines „schwarzen Loches" im Raum, eines „gefrorenen Sternes" mit ungeheurer Dichte geraten war. Weitere Messungen, die am Innenrand des Gasbandes vorgenommen wurden, ließen darauf schließen, daß der unsichtbare Stern von einem Gasmantel hoher elektrischer Leitfähigkeit umgeben war, wodurch komplexe magnetohydrodynamische Prozesse abliefen, die das starke Magnetfeld erzeugten.
    In Gedanken leistete der Kommandant seinem Chefastrogator Abbitte. Tai Pungh hatte ganz richtig vermutet, daß der Gasring nicht aus Materie bestand, die bei einem Supernova-Ausbruch fortgeschleudert worden war. Er hatte allerdings nicht wissen können, daß diese Materie auf das „schwarze Loch" zugezogen wurde und daß dabei eine Art Verwindung im Zwischenraum entstand, die Linearmanöver ab einer bestimmten Entfernung von der Quelle des Magnetfeldes unmöglich machten.
    Niemand hatte das wissen können, denn es lagen keine Erfahrungswerte über solche Phänomene vor. Der Grund war ebenso einfach wie erschreckend: Niemand hatte sich bisher aus dem Bann eines solchen Feldes befreien können, um darüber zu berichten.
    Aber noch wollte Hoc Calvaniyz sich nicht damit abfinden, daß die CMP-34 mitsamt Besatzung verloren war. Es war nicht nur Selbsterhaltungstrieb, der ihn zwang, den Kampf gegen die entfesselten Elemente eines „gefrorenen Sternes" weiterzuführen, sondern auch das Bewußtsein, daß von der Erfüllung oder Nichterfüllung seines Auftrages vielleicht Leben oder Tod von Milliarden Menschen abhingen.
    Er stellte eine Interkomverbindung zum Maschinenleitstand her und befahl: „Schalten Sie alle Reserve-Kraftwerke auf den Waring-Konverter und fahren Sie das Aggregat rücksichtslos hoch!"
     
    3.
     
    Die MARCO POLO tanzte im Gravitationssturm auf und ab. Hin und wieder schlugen einige Gravos durch, Männer stürzten, Geräte wurden beschädigt. Aber das waren Nebensächlichkeiten, die wir ignorierten.
    Vor einer halben Stunde hatten wir sechs Kreuzer ausgeschleust. Die Kommandanten waren von mir angewiesen worden, jeder für sich allein zu versuchen, sich zum Rattley-System durchzuschlagen und sich bei meinem Sohn zu melden.
    Ich wartete noch immer auf einen Kurier, der uns die Nachricht aus dem Solsystem überbringen sollte. Unabhängig davon bereitete ich den Angriff auf WABE Ivor.
    Gemeinsam mit Atlan hatte ich folgenden Plan ausgearbeitet: Wir wollten mit der MARCO POLO ins Trümmersystem einfliegen und einen Scheinangriff gegen einen Planetoiden durchführen, der - von uns aus gesehen - schräg hinter WABE Istand. Sobald wir uns WABE Iweit genug genähert hatten, würden wir sämtliche verfügbaren Kreuzer ausschleusen. Sie sollten sich ebenfalls an dem Scheinangriff beteiligen, aber einer von ihnen war dazu bestimmt, dabei dicht an WABE Ivorbeizufliegen und bei der geringsten Distanz eine Space-Jet mit dem Einsatzkommando auszuschleusen.
    In der Jet sollten Gucky, die beiden Oxtorner, zehn Kommandospezialisten und zehn überschwere Kampfroboter mitfliegen. Das war das eigentliche Einsatzkommando, das auf WABE Iaussteigen und den PEW-Bezugstransdeformator angreifen

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