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0597 - Herrscher der Dynastie

0597 - Herrscher der Dynastie

Titel: 0597 - Herrscher der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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rekonstruieren, wie sich der Überfall abgespielt hatte.
    Später wünschte er sich fast, er hätte es nicht getan.
    Aber er sah auch, daß es Überlebende gegeben hatte.
    Und Zamorra folgte der Spur eines der Überlebenden und fand den Mann schließlich.
    Er kauerte zwischen heißen Felsen, von Brandwunden übersät und mit angeschmorter Kleidung, nahe der Stelle, an der einer seiner Kollegen zu Asche verbrannt war. Er starrte mit blinden Augen auf die ihn umgebende Mondlandschaft.
    »So nicht«, stammelte er in namenlosem Entsetzen immer wieder. »So sollte das nicht sein… das habt ihr mir nicht gesagt…«
    In einiger Entfernung erblickte Zamorra zwei weitere Überlebende. Ein hünenhafter Schwarzer, der sich um eine offenbar bewußtlose Frau kümmerte.
    »Wer?« fragte Zamorra leise. »Wer hat Ihnen was gesagt? Wer sind Sie?«
    Doch der Mann vor ihm wiederholte nur unaufhörlich die beiden Sätze.
    Zamorra griff in die Kleidung des Mannes und bekam einen Dienstausweis zu fassen. Diesem zufolge hatte der Überlebende den Namen Cooper und gehörte zur Security der Tendyke Industries.
    »Hilf mir«, bat Zamorra den Meegh. »Wir müssen ihn in den Hubschrauber schaffen.«
    Aus der Ferne wurden sie dabei aufmerksam beobachtet.
    Als der T.I.-Hubschrauber schließlich wieder aufstieg, um sich von diesem Ort des Schreckens zu entfernen, nahte Besuch aus der Luft.
    Jagdflugzeuge und ein weiterer schneller Helikopter.
    Und unten auf der Straße rollte ein Fahrzeugkonvoi heran.
    »Die Army«, murmelte Tendyke mit gerunzelter Stirn. »Natürlich, so eine Sache überläßt man nicht dem Dorfsheriff aus dem Eckhaus. Militär und Geheimdienst dürften wachgeworden sein.«
    Er straffte sich.
    »Na schön, sollen sie sich abmühen, etwas herauszufinden. Wenn sich Doc Berenga und seine Leute in El Paso um Cooper kümmern, ist das für den Mann jedenfalls besser als wochenlange Psycho-Verhöre durch den Geheimdienst, der unbedingt erfahren will, was hier passiert ist.«
    Er nickte den Piloten zu.
    »In Schleichfahrt zurück zur Panther Mesa. Da dürfte das Feuer inzwischen so weit niedergebrannt sein, daß wir landen und uns um das kümmern können, was vom Spider übriggeblieben ist.«
    Zamorra nickte ihm zu.
    »Du solltest damit rechnen, daß unsere Freunde von der Army«, er wies nach unten auf die beleuchtete Fahrzeugkolonne, »auch dort auftauchen werden.«
    »Das sollten sie lieber unterlassen«, murmelte Robert Tendyke, und es klang gar nicht freundlich…
    ***
    Der Zwerg kehrte in die Zentrale zurück. Huntington und der Commander rührten sich immer noch nicht.
    Der Zwerg begann den Elf zu rütteln. »He, Spitzohr! Wirst du wohl aufwachen? Fürs Schlafen bezahlt dich keiner!«
    Aber Huntington zeigte keine Reaktion.
    Der Zwerg murmelte eine Verwünschung. Er traute sich nicht so recht, es bei Asmodis zu versuchen. Der Commander war sicher ziemlich sauer auf ihn. Und wenn er wütend um sich schlug, würde er sicher keine Rücksicht darauf nehmen, daß der Zwerg zum Einarmigen geworden war.
    Knisterte da nicht etwas?
    Der Zwerg lauschte, sah sich um.
    In einem Anflug von Panik glaubte er zu sehen, wie sich die Schwärze bereits in die Zentrale fraß.
    Aber das hatte er sich wohl nur eingebildet.
    Plötzlich öffnete Huntington die blauen Augen. Er sah den Zwerg über sich gebeugt.
    »Oh, Shit«, murmelte er.
    »Beruhig dich - ich bin nicht dein Spiegelbild«, giftete der Zwerg. »Kannst du aufstehen und laufen, statt Beleidigungen von dir zu geben?«
    »Ich kann sogar einarmige Zwerge erwürgen«, verriet der Elf. »Wie fühlst du dich, Kleiner?«
    »Oh, prächtig, danke der Nachfrage«, fauchte der Zwerg bissig. »Mir ging's nie besser! Bin heilfroh, daß ich den verdammten Arm los bin. Solltest du auch mal probieren, ist ein echt geiles Feeling. So leicht und beschwingt…«
    »Kein Grund, zynisch zu werden. Ich habe dir schließlich nichts getan.«
    »Doch! Sogar eine ganze Menge!«
    »Und was, bitte?«
    »Daß du geboren wurdest!« knurrte der Zwerg. »Hilf mir, diesen schweren Jungen zu packen und nach draußen zu bringen.« Dabei deutete er mit dem Armstumpf auf Asmodis.
    Huntington runzelte die Stirn. »Darf ich zuvor mal fragen, was sich hier abgespielt hat?«
    »Kannst du morgen in der Zeitung lesen. Los, faß mit an! Mir allein ist der alte Teufel zu schwer!«
    »Hast du schon versucht, ihn aufzuwecken?«
    »Bin ich lebensmüde? Rachsüchtig, wie der alte Knabe ist, reißt er mir den anderen Arm auch noch aus

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