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0597 - Herrscher der Dynastie

0597 - Herrscher der Dynastie

Titel: 0597 - Herrscher der Dynastie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Raumschiffs INFERIOR war immer noch ohne Besinnung. Der Elf versuchte ihn aufzuwecken, es gelang ihm jedoch nicht.
    »Du mußt ihm einen Eimer eiskaltes Wasser über die Hörner schütten, Spitzohr«, empfahl der Zwerg.
    »Dann hol welches«, gab Huntington gelassen zurück.
    Er begann den einstigen Fürsten der Finsternis, der vor vielen Jahren der Hölle den Rücken gekehrt hatte, zu untersuchen. Seine Finger tasteten über die Wunde am Hinterkopf.
    Das schwarze Blut war längst getrocknet und verkrustet. Aber als der Elf ganz leicht zudrückte, spürte er, daß der Schädelknochen nachgeben wollte. Gleichzeitig entrang sich Asmodis' halb geöffneten Lippen ein dumpfes Stöhnen.
    »Willst du ihn umbringen?« keifte der Zwerg. »Merkst du nicht, daß du ihm weh tust?«
    Huntington wußte jetzt, was zu tun war. Er wob einen Heilzauber über der Kopfverletzung, die Asmodis davongetragen hatte.
    Unter der verschorften Stelle begann der Schädelknochen des Ex-Teufels wieder zusammenzuwachsen.
    »Was machst du da, Spitzohr?« schrie der Zwerg und trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. »Laß dir lieber etwas einfallen, wie wir hier herauskommen!«
    »Auch du könntest deine einzige, vereinsamte Hirnzelle etwas anstrengen«, erwiderte Huntington. »Sonst stirbt sie am Ende ab, weil sie die dauernde Beschäftigungslosigkeit nicht erträgt.«
    Jetzt endlich erwachte Asmodis, wollte sich mit einem Ruck aufrichten - und sank aufstöhnend wieder zurück.
    Vorsichtig griff er nach seinem Hinterkopf, dann wechselte er einen schnellen Blick mit dem Elf. Er wußte sofort, daß der ihm geholfen hatte.
    Etwas vorsichtiger erhob sich der Ex-Teufel jetzt.
    »Das kommt davon, wenn man versucht, zu menschlich zu werden«, murmelte er. »Status-Bericht!«
    Zwerg und Elf setzten ihn von den Geschehnissen in Kenntnis.
    »Eysenbeiß…«, murmelte Asmodis düster. »Mein Amulett hat er sich auch unter den Nagel gerissen, dieser Lump. Nur gut, daß er meinen Dhyarra-Kristall nicht gefunden hat. Oder…« War er ein zweites Mal untersucht worden, als er erneut bewußtlos geworden war?
    Aber dann stellte Asmodis erleichtert fest, daß er den Dhyarra-Kristall noch bei sich trug.
    Er betrachtete die Schwärze.
    Ein Drittel der Zentrale hatte sich bereits verfärbt und löste sich auf. Dahinter war nur tiefe, tödliche Dunkelheit.
    »Wie eine Wand aus negativem Feuer«, murmelte der Ex-Teufel. »Was dahinter ist, können wir nicht sehen.«
    »Dahinter ist der Rest der normalen Welt«, behauptete der Zwerg.
    »Dann wollen wir mal dorthin gehen«, beschloß Asmodis.
    Er zitierte den Zauberspruch, drehte sich um seine Achse…
    Und brach wie vom Blitz gefällt zusammen!
    »Das«, kommentierte der Zwerg mit zitternder Stimme, »war ja wohl der berühmte Schuß in den Ofen, wie?«
    ***
    Zamorra, Ted und Ghaagch waren in den Spider eingedrungen.
    Hier und da tanzten Elmsfeuer. Die Beleuchtung flackèrte, setzte immer wieder aus.
    Aber größere Zerstörungen waren für Zamorra zumindest auf den ersten Blick nicht zu erkennen.
    Er war zwar nicht absolut sicher, denn er konnte in einem solch chaotisch konstruierten Objekt zwischen gewolltem und ungewolltem Durcheinander kaum unterscheiden, aber immerhin war er schon früher in solchen Dim-Raumschiffen gewesen und konnte wenigstens ungefähr sagen, was einigermaßen Normalzustand war.
    Demnach schienen die Beschädigungen nicht sonderlich groß zu sein.
    In der Zentrale trafen sie auf die Überlebenden.
    »Was?« entfuhr es Zamorra erschrocken. »Das sind alle - Sie vier? Alle anderen sind tot?«
    Dipl.-Ing. Ratzahn schüttelte den Kopf. »Wir waren die einzigen an Bord, als es da draußen losging. Ich glaube, wenn wir uns nicht schon im Spider befunden hätten, wären nicht mehr hereingekommen. Ja, sie sind alle tot, nicht?«
    »Wie es aussieht, leider«, sagte Zamorra. »Aber falls es Sie ein wenig tröstet - der Angreifer hat es auch nicht überstanden. Sie haben ihn sauber abgeschossen.«
    »Es tröstet mich überhaupt nicht! Ich bin Wissenschaftler, kein Kriegsherr. Außerdem hat Teskill ihn abgeschossen«, verbesserte Ratzahn. »Keiner von uns weiß, wie sie das geschafft hat, aber sie schien sich mit der Waffensteuerung auszukennen, und jetzt…«
    »Ich habe überhaupt nichts getan«, protestierte May Teskill. »Das wollen Sie alle mir nur einreden.«
    Sie warf dem Meegh einen scheuen Blick zu, der sich jetzt in einem Sessel vor einer Konsole niedergelassen hatte.
    Auch Zamorra sah Ghaagch

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