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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Fahrer dorthin, wo sich auch das Haus des Reverend Guthry befand. Hinter ihm hielten die beiden anderen Wagen. Planen flogen hoch, die zwölf Männer verließen die Ladefläche.
    Etwas ratlos standen sie herum, der Stahl ihrer Waffen schimmerte blaß.
    »Sir, hier scheint niemand zu sein!« sagte jemand aus dem Pulk.
    »Nicht einmal Ratten oder Mäuse.«
    »Die Kinder müssen da sein.«
    »Und wo?«
    »Wir werden hingehen!« Morg Taylor kannte sich auf dem Gelände aus. Es war nicht sein erster Besuch im Camp. Zielstrebig schritt er auf das Schlafhaus zu, in dem die Jungen ihre Räume hatten. Das heißt, es war nur ein großer Schlafsaal, in den sie untergebracht worden waren. Man wollte Platz sparen.
    Ihnen stellte sich keine verschlossene Tür entgegen. Morg Taylor hatte die Spitze übernommen. Er selbst trug sichtbar keine Waffe, als er den dunklen Flur betrat, Licht machte und seine Männer ebenfalls hineinließ.
    Waschräume lagen auf der rechten Seite, sie aber mußten sich nach links wenden.
    Taylor persönlich öffnete die große Doppeltür, stand im Schlafraum, nahm die Gerüche wahr, die die stickige Luft geschwängert hatten, und ging mit zögernden Schritten vor.
    Die Gestelle der Betten zeichneten sich ab und ebenso die Körper der Kinder auf den Betten.
    Taylor hatte einen trockenen Mund bekommen und spürte in der Kehle das bittere Kratzen, als er tiefer in den Raum schritt. Hinter ihm verteilten sich seine Leute.
    Er bat sich Ruhe aus, weil ihm ein furchtbarer Verdacht gekommen war. Sehr schnell senkte sich die Stille über den Raum, und sein Verdacht verhärtete sich zur Gewißheit.
    Trotzdem wollte er es genau wissen, drehte sich um, schaute in die blaß wirkenden Gesichter seiner Einsatztruppe. »Ich frage euch, Männer, was ist euch aufgefallen?«
    Ihnen war etwas aufgefallen, das sah er, denn einige von ihnen senkten den Kopf. Sie wollten nicht so recht mit der Sprache heraus.
    Schließlich sprach Frank, der Fahrer. »Sir, ich… wir hören kein Atmen der Kinder.«
    Der Commander nickte zweimal sehr langsam. »Ja«, flüsterte er dann. »Sie haben recht, Frank. Auch ich höre es nicht. Es kann einiges zu bedeuten haben, wobei ich das Allerschlimmste nicht einmal annehmen möchte, aber wir müssen darauf gefaßt sein.«
    Seine Worte hatten die Männer schwer getroffen. Jemand flüsterte:
    »Mein Gott, ich habe auch zwei Kinder.«
    »Guthry ist so etwas wie ein dämonischer Sekten-King«, erklärte der Commander. »Er hat uns bisher täuschen können. Wir alle sind auf ihn hereingefallen.«
    »Und jetzt?«
    »Licht, bitte!«
    Unter der Decke flammten zwei kreisförmige Lampen auf. Auch hier strahlte die Helligkeit der Leuchtstoffröhren in den Schlafraum.
    Keine Vergnügungen, wenn man am Morgen aufstand.
    Der Commander hielt seine Leute zurück. Er wollte es als erster sehen. Die Jungen lagen wie tot auf ihren Betten. Manche verkrümmt, andere ausgestreckt.
    Taylor setzte sich auf den Rand des ersten Betts, fühlte nach dem Puls des Jungen, hatte dabei seine Gedanken ausgeschaltet, und ein jeder hörte ihn aufseufzen, als er sich wieder erhob. Mit schleppenden Schritten ging er zurück.
    »Sie sind nicht tot«, erklärte er. »Sie liegen in einem tiefen Schlaf, der wahrscheinlich künstlich herbeigeführt worden ist. Trotzdem sollten wir einen Arzt holen. Übernehmen Sie das, Frank. Wir anderen gehen in das Haus der Mädchen.«
    Jedem fiel ein Stein vom Herzen. Das Allerschlimmste war zum Glück nicht eingetreten.
    Bei den Mädchen erlebten sie das gleiche Phänomen. Auch sie waren künstlich schlafengelegt worden. Als der Commander über eine Wange strich, merkte er nicht einmal ein Zucken.
    Draußen sammelte er seine Leute wieder um sich und gab ihnen neue Anweisungen.
    »Verteilt euch im Camp. Achtet darauf, daß kein Fremder hineinkommt. Durchsucht die Räume, wobei ich allerdings nicht glaube, daß ihr auf Personen treffen werdet. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich werde mich noch woanders umschauen.«
    Er sagte nicht, wo. Von John Sinclair wußte Taylor allerdings von Dario, dem Killer. Als feuchtes und stöhnendes Etwas fand er den schwarzhaarigen, innerlich verdorbenen jungen Mann in der Umkleidekabine. Dario war dabei, aus seinem Zustand zu erwachen. Er merkte kaum, daß ihm Taylor Handschellen anlegte. Erst als er den Killer auf die Beine zerrte, fing Dario an zu protestieren.
    »Halts Maul, Junge!«
    Der Killer schwieg tatsächlich. Taylor ließ ihn vor sich nach draußen. Am

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