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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Pool blieben sie stehen. Dario leicht schwankend, er litt noch unter den Folgen.
    »Da hast du gebadet, nicht?«
    »Verdammt, Commander, was soll das?«
    »Ich will von dir eine Geschichte hören, Killer, aber kein Märchen, kapiert?«
    »Wieso?«
    Taylor drehte den jungen Sadisten heftig herum, damit er in dessen Gesicht schauen konnte. »Frag nicht so dumm. Hier geht es um Leben und Tod. Sechs Kinder fehlen, drei Jungen und drei Mädchen. Ich sage dir nur eines. Sollte ihnen ein Leid geschehen, sollten sie nur einen Kratzer abbekommen, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich. Und glaube mir, Killer, ich reagiere allergisch, wenn es sich um Kinder handelt.«
    »Ich habe sie doch nicht!« kreischte er.
    »Das weiß ich, Dario. Du bist nur einer von Guthrys dreckigen und miesen Helfern gewesen. Aber du kennst sicherlich den Ort, wo die Kinder hingebracht wurden. Auch vermisse ich deinen Killerfreund Kruger und das andere Personal. Wo sind die weiblichen Kräfte.«
    »Der Reverend hat sie weggeschickt. Sie machen Urlaub – alle. Sie sollten uns nicht stören.«
    »Wie schön. Wobei denn nicht stören?«
    »Sie sind zu ihm gegangen, zu Clupot!«
    »Hä?«
    »Ja, dort werden sie mit Kräften versehen, gegen die kein Mensch ankommt. Der Felsen, das Gesicht, das Maul, die anderen Welten, alles gehört zusammen.«
    Der Commander deutete an seiner linken Schulter vorbei.
    »Sprichst du von den Felsen jenseits des Geländes?«
    »Richtig.«
    »Und dort finden wir Clupot?«
    »Ja.«
    Taylor tätschelte die stoppelbärtige rechte Wange des Killers.
    »Dann wirst du mit uns gehen, damit wir sicher sind, auch ans Ziel zu gelangen. Dein komischer Clupot wird sich bestimmt freuen.«
    »Sie sollten nicht spotten, Commander. So etwas haben Sie noch nie in Ihrem Leben gesehen, davon können Sie nicht einmal träumen, wenn ich das so sagen darf.«
    »Darfst du, Junge, darfst du. Aber führe uns hin. Können wir fahren?«
    »Nur zum Teil.«
    »Dann los.«
    Die Polizisten starrten Dario finster an, als er an ihnen vorbeistolperte. Zusammen mit dem Commander stieg er in den Wagen. Taylor setzte sich neben ihn in den Fond.
    »Wohin, Sir?« fragte der Fahrer.
    »Hoch zu den Felsen.«
    »Ach je.«
    »Tut mir leid, aber es geht nicht anders. Wir müssen den größten Teil sowieso zu Fuß gehen.«
    Sie rollten um das Camp herum. Es dauerte nicht sehr lange, bis sie in das unebene Gelände kamen, wo die Steine wie Buckel aus dem Boden wuchsen, der Fahrer Frank ständig fluchte, wenn er das Kratzen unter der Auspuffwanne hörte.
    Er trat schließlich auf die Bremse, weil es kein Durchkommen mehr gab. Zudem sollte der Wagen noch länger leben.
    »Sir, es geht nicht mehr.«
    »Schon gut.« Taylor öffnete die Tür und zerrte auch seinen Gefangenen hervor.
    Hinter ihnen hielten die beiden anderen Einsatzwagen. Rasch verließen die Beamten die Ladefläche. Sie alle schauten hoch zu den Felsen, nur in die eine Richtung.
    Es hätte dort dunkel sein müssen, und das war es auch zum größten Teil. Aber in der Finsternis zeichnete sich eine Lücke ab, eine helle Insel, die zu ihnen herüberglänzte wie ein strahlender, geballter Sternenhaufen.
    »Was ist das?« fragte jemand.
    Taylor gab keine Antwort, dafür ihr Gefangener, der zudem noch hell kicherte. »Es ist das Tor zur anderen Welt!« schrie er. »Das da oben, das ist Clupot…«
    ***
    Beim Kampf mit Dario hatte mich sein Bajonett am Handrücken verletzt. Bisher hatte ich den Schmerz kaum gespürt, jetzt durchlief wieder das Zucken meine Hand.
    Ich kümmerte mich nicht darum, es war mir auch egal, was Kruger und seine beiden Helfer dachten oder sagten, ich hatte allein Augen für das, was sich im Maul des Riesen abspielte, denn es faszinierte mich auf eine unheimliche Art und Weise.
    Den Mittelpunkt bildete einzig und allein der Reverend. Ich hatte ihn bisher im normalen Straßenanzug kennengelernt, was nicht mehr zutraf, denn er hatte sich umgezogen.
    Er trug jetzt ein weißes Gewand, das seinen Körper umgab wie ein Dreieck.
    Oben schmal, wo der Kopf hervorschaute, und unten sehr breit, auch irgendwie schwingend.
    Das Gewand war ferner verziert mit goldenen Längsstreifen, die sich von der Schulter bis zum Saum hinzogen. Darüber sah ich das Gesicht. Es schimmerte in einem Lichtschein, der hart und gleichzeitig als weicher Schleier die Höhle oder das Maul ausfüllte. Eine direkte Quelle konnte ich nicht entdecken, es war einfach da wie eine überirdische Botschaft aus den Tiefen des

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