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0598 - Der Weg in den Schrecken

0598 - Der Weg in den Schrecken

Titel: 0598 - Der Weg in den Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sorge, ich werde nicht schießen.«
    Er lachte. Die Felswand warf es als Echo zurück. »Es würde dir auch nicht bekommen, Bulle. Aber etwas anderes, kommst du vom Camp hoch?«
    »Sicher.«
    »Hast du es durchsucht?«
    »Möglich.«
    »Und wo war Dario? Er hat sich nämlich so sehr auf dich gefreut, weißt du. Der war ganz verrückt danach, dich in die Mangel nehmen zu können.«
    »Sollte ich ihn gesehen haben?«
    »Wo war Dario, Bulle?«
    »Er lag unter einem der Betten und wollte mich unbedingt aufspießen. Reicht das?«
    Kruger schwieg. Ich hörte, wie er wenig später mit anderen flüsterte. Bei seiner nächsten Frage klang die Stimme noch schärfer.
    »Lebt er noch, Bulle?«
    »Ja, er ist nur naß geworden. Das Bad im Pool hat er nicht vertragen. War wohl wasserscheu.«
    Kruger lachte wieder. »Wasserscheu, okay, Bulle, das war’s. Jetzt zieh deine Kanone mit spitzen Fingern hervor und wirf sie weg. Daß wir dich unter Kontrolle haben, brauchen wir dir ja nicht extra zu sagen – oder?«
    »Nein, ich habe es bemerkt.« Es gefiel mir nicht, daß ich die Beretta loswurde, aber ich wollte nichts riskieren. Nach rechts schleuderte ich sie zur Seite. Wie ein Komet durchglitt sie den Lichtschein, fiel zu Boden und rutschte in der Dunkelheit, wo sie unerreichbar für mich liegenblieb.
    »Ja, das ist gut. Welche Waffe hast du noch?«
    Ich trug den Dolch noch bei mir, auch mein Kreuz, aber die beiden Dinge wollte ich nicht abgeben. »Da wäre noch eine Drahtschere. Ist das eine Waffe?«
    »Weg damit!« befahl Kruger aus sicherer Deckung hervor.
    Ich schleuderte sie in die andere Richtung, um anschließend die Arme zu heben.
    »Ja, Bulle, so ist es gut. So ist es ausgezeichnet!« rief er mir aus der Dunkelheit entgegen. »Wunderbar.«
    Für ihn und seine Kumpane war es leicht, für mich weniger. Ich stand noch immer im Treffpunkt der Lichtlanzen, die ihre Position allerdings veränderten, anfingen zu tanzen, als sich meine Aufpasser bewegten und sich von drei Seiten näherten.
    Einer der Kegel traf genau mein Gesicht. Er füllte es aus, verschonte die Augen nicht und blendete mich.
    »Sei ruhig, Bulle, keine Bewegung, oder ich werde dir ein Autogramm ins Gesicht schnitzen.« Kruger sprach hinter mir. Er hatte einen Bogen geschlagen, war lautlos gegangen. Die Schritte seiner Kumpane hörte ich lauter.
    »Fürchten Sie sich vor einem Waffenlosen?« fragte ich.
    »Bestimmt nicht.«
    »Es kam mir so vor.«
    »Keine Sorge, wir sind schon gut. Wir wollen dich nur vernünftig zum Ziel bringen.«
    »Zu Guthry?«
    »Der Reverend wartet mit besonderer Freude auf dich. Er predigt die Liebe, doch er haßt Menschen, die sich ihm in den Weg stellen und seine Ziele nicht anerkennen. Da ist er dann rigoros. Daumen nach unten, Bulle, clario?«
    »Also Mord.«
    »Ja!«
    Ich hatte den Kopf etwas gedreht und war damit einem Teil der Blendung entgangen. So konnte ich erkennen, daß nur mehr zwei Helfer dem Killer Kruger zur Seite standen.
    Einer gegen drei!
    Für mich nicht gut. Hinzuaddieren mußte ich noch den Reverend, der sich bei mir austoben würde.
    Das Erscheinen der Kerle hatte mich vom Problem des Riesen abgelenkt. Ich kam wieder auf die Hände zu sprechen, die aus dem Erdboden gewachsen waren.
    Kruger lachte und blies mir dabei seinen Atem in den Nacken.
    »Toll, Bulle, nicht?«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    Er lachte leise. »Das gehört zu den Geheimnissen des Reverends und dieser Gegend. Ich kann dir sagen, der Weg zum Paradies ist nicht einfach und manchmal sehr dornenvoll.«
    »Landet ihr denn dort auch?«
    »Wir haben ihn bereits gesehen«, erklärte er.
    »Und ich kriege ihn auch zu Gesicht?«
    »Klar.« Kruger gluckste leise. »Gesicht ist gut, Bulle. Das ist wirklich gut.«
    Ich gab keine Antwort mehr. Im Rücken spürte ich den harten Druck der Mündung. »Von nun an werde ich immer hinter dir bleiben, bis wir unser Ziel erreicht haben. Weit brauchst du nicht zu laufen. Du wirst begeistert sein, das kann ich dir versprechen.«
    »Bitte.«
    Die Helfer rahmten uns ein. Sie waren Männer, die Kruger aufs Wort gehorchten. Da sie die Lichtlanzen nicht mehr auf mich richteten, konnte ich sie erkennen.
    Natürlich trugen sie ihre weiße Kleidung. Waffen sah ich nicht an ihnen, war allerdings überzeugt davon, das sie die Revolver oder Pistolen unter der Kleidung versteckt hielten.
    Ob Kruger meine Beretta eingesteckt hatte, wußte ich nicht. Ich hatte mich auch entspannt und war irgendwie lockerer geworden.
    Für mich

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