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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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murmelte Asmodis.
    Jetzt endlich konnte er etwas tun, er nahm das Amulett unter seine gezielte Bewußtseinskontrolle, um es ›abzuschalten‹.
    Es mußte sich von selbst aktiviert haben, als er den Teleport durchführte, aber wieso hatte es sich mit diesen schier unerträglichen Schmerzimpulsen gegen seinen Träger gewandt?
    Alle sieben Amulette waren magisch neutral. Sie stellten sich auf ihre Träger beziehungsweise Besitzer ein.
    Zamorra benutzte Merlins Stern, das siebte Amulett, zur Ausübung Weißer Magie, aber als seinerzeit Leonardo deMontagne es geraubt hatte, war es dem finsteren Vorfahren Zamorras spielend möglich gewesen, dieses Amu-, lett für seine dunklen Zwecke zu mißbrauchen.
    Daß sich ein Amulett aber direkt gegen seinen Besitzer wandte, das war Asmodis neu.
    Ein wenig wunderte ihn auch, daß es jetzt aktiv geworden war. Hing das mit dem Drachen zusammen? Und wo steckte der kleine Bursche?
    Er richtete sich auf und sah sich um.
    Asmodis zitterte, und seine Knie wollten unter ihm nachgeben, aber er bekam sich rasch wieder unter Kontrolle. Menschliche Schwächen, die er abstreifen konnte.
    Schließlich war er nicht wirklich ein Mensch, auch wenn er derzeit so aussah und sich immer dann, wenn er sich unter Menschen bewegte, als einer der ihren zeigte.
    Doch manchmal fiel es ihm schwer, diese menschliche Schwäche von sich zu drängen. Vor allem in jenen Phasen, in denen Merlin seine Energie benötigte und sie ihm über die Alte Kraft entzog.
    Immer noch war von Fooly nichts zu sehen.
    Asmodis überlegte. Konnte sich der Drache so schnell entfernt haben, daß er - Asmodis - es nicht mitbekommen hatte? Oder waren sie vielleicht gar nicht gemeinsam hier angekommen?
    Im Moment hielt Asmodis alles für möglich. Deshalb drängte sich ihm auch ein weiterer Verdacht auf: War dadurch, daß sein Amulett jetzt und hier von selbst aktiv geworden war, vielleicht umgekehrt der Bann von Zamorra und Nicole Duval genommen worden?
    Asmodis hoffte es. Allerdings nicht aus Mitgefühl für die beiden betroffenen Menschen, sondern aus reinem Eigennutz.
    Denn wenn Zamorra und seine Gefährtin nicht ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her pendelten, waren sie eher in der Lage, ihm zu helfen!
    »Ist das hier Caermardhin?« murmelte er.
    Er war doch schon so oft in Merlins unsichtbarer Burg gewesen, hatte auch so lange hier gelebt und mußte sich hier eigentlich auskennen.
    Natürlich nicht in jedem einzelnen Raum, denn die Burg war riesig - viel zu groß, um das Gemäuer allein in einem überschaubaren Zeitraum erkunden zu können. Sie war teilweise in eine andere Dimension hineingebaut. Was bedeutete, daß sie innen weitaus größer war, als ihre äußeren Abmessungen in der Welt der Menschen es ahnen ließen. Allein der Saal des Wissens war beinahe größer als die Grundfläche der ganzen Burg…
    Aber es gab gewisse Strukturen und Muster, die ständig wiederkehrten. Sie hätte Asmodis erkennen müssen.
    Was er um sich herum sah, war ihm fremd…
    Wohin auch immer es ihn geschleudert hatte - dies hier war nicht Merlins Burg!
    ***
    Zamorra und Nicole erreichten den Kellerraum, in dem in einem kuppelförmigen Felsendom unter einer frei schwebenden, künstlichen Mini-Sonne die Regenbogenblumen blühten.
    Niemand wußte genau, wann sie hier gepflanzt worden waren, und über die ›Gärtner‹ gab es nur Vermutungen. Vielleicht waren es in grauer Vorzeit die Unsichtbaren gewesen, eine Rasse mörderischer Aliens.
    Dagegen sprach aber, daß die Unsichtbaren Château Montagne erst in jüngster Zeit behelligt hatten. Hätten sie selbst die Blumenkolonie angelegt und von ihr gewußt, wären sicher viel früher schon Übergriffe erfolgt. Aber nichts dergleichen war geschehen - und jetzt waren die Blumen gegen die Unsichtbaren magisch abgesichert.
    »Du siehst so skeptisch aus«, sagte Nicole. »Du glaubst nicht wirklich, daß es funktioniert?«
    »Ich halte mich mit meinen Prognosen zurück«, erwiderte Zamorra. »Warum soll ich mir den Kopf darüber zerbrechen? Entweder funktioniert es oder nicht. Gehen wir.«
    Sie schritten auf die Regenbogenblumen zu, traten gemeinsam zwischen die mannsgroßen Blütenkelche, die ihre Farbnuancen zu wechseln schienen, während die Menschen sie passierten.
    Dabei konzentrierten sich Zamorra und Nicole auf ihr Ziel.
    Sie dachte an Merlin, den sie erreichen und dem sie helfen wollte.
    Und er dachte an Sid Amos, der sich jetzt hoffentlich in Caermardhin befand.
    Und aus dem Nichts

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