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0598 - Die Alte Macht

0598 - Die Alte Macht

Titel: 0598 - Die Alte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hand auf die Schulter und grinste. »Lange nit mehr ging mir's so gut wie in dieser Stunde. Einfluß? Den hab' ich nit, nur eine Erfindung gemacht und mich dem Fust mit Haut und Haar verschrieben, und dieser Beutelschneider will sein Geld nun mit Macht zurück, vor der Zeit. Doch muß das Werk erst Früchte tragen, und ihm fehlt die Geduld aller reichen Leute, die nur noch reicher werden wollen.«
    »Aber was habt Ihr mit dem Erzbischof zu tun?« fragte Zamorra. »Der stellt doch nicht aus Lust und Laune jeden beliebigen Menschen unter den Schutz seiner Söldner?«
    »Ach, ich hab' wohl ein Geschäft mit der Kirche getätigt, und sicher will er noch mehr Geschäfte machen. Das geht ohn' des Fustens Geld doch nit, so muß der Erzbischof Geld vorstrecken. Der hat die Geduld sicher. Auch wenn die Kirche ja auch nichts andres will als nur noch reicher werden. Sagt mir doch, wie seid Ihr aus dem Kerker freigekommen?«
    »Man mußte uns gehen lassen«, erklärte Zamorra. Die wahre Geschichte würde ihm Gensfleisch zur Laden sicher nicht glauben. Oder ihn dann doch für einen Teufel halten.
    »Ach, nun sagt's schon. Ich hör' gern gute Geschichten«, sagte der Bärtige.
    Und sprach ins Leere, weil sich Zamorra von einem Moment zum anderen in Nichts aufgelöst hatte!
    Und als sich der Bärtige dann nach dem Junker mit dem hellen Stimmchen umschaute, war auch der verschwunden!
    Da glaubte er schließlich doch, dem Teufel begegnet zu sein!
    Oder etwas Ähnlichem…
    ***
    Sid Amos schüttelte sich.
    Durch das zerstörte Fenster pfiff kalter Wind herein, und der Drache stand mit wild schlagenden Flügeln vor ihm und keifte etwas, das nach einem Zauberspruch klang, nur hatte Amos solche Zaubersprüche in seinem ganzen Leben noch nicht gehört.
    »Was ist hier passiert?« donnerte er den Drachen an. »Hast du das Fenster zerschlagen? Wozu soll das gut sein?«
    »Würde mich auch mal interessieren«, ertönte Zamorras Stimme. »Und vor allem: Diesmal warst du es doch wieder, Sid, oder?«
    »Die Erinnerung? Ja«, murmelte der Ex-Teufel.
    Nicole stapfte auf ihn zu. »Zwei Fragen«, sagte sie. »Erstens: Worum ging es in dieser Erinnerung eigentlich - ich meine aus deiner Sicht. Und zweitens: Wer ist dieser Gensfleisch zur Laden, auf den wir immer wieder stoßen?«
    Amos zuckte mit den Schultern. »Tut mir wirklich leid, aber diesen Namen kenne ich nicht. Das heißt… ja, ich bin ziemlich sicher, daß ich ihn einmal kannte und daß es um eine ziemlich wichtige Sache ging. Aber diese Erinnerung scheint nur in meinem Unterbewußtsein zu stecken. Im Wachzustand fällt mir dazu einfach nichts ein.«
    »Auch ’ne Art, sich um Antworten zu drücken«, murmelte Nicole.
    »Worum es ging - um eine Erfindung, glaube ich. Eine von denen, die die Menschheit einen großen Schritt voran gebracht hat.«
    »Das Feuer kann's nicht mehr gewesen sein, und das Rad auch nicht«, bemerkte Zamorra. »Und für den mechanischen Webstuhl und die Atombombe war es wohl- ein paar Tage zu früh.«
    »Es sei denn, eine diese Erfindungen ist damals erfolgreich verhindert worden«, mischte sich Fooly ein.
    Woraufhin sich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder ihm und dem zerschlagenen Fenster zuwandte.
    »Er!« protestierte der Drache und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf den Ex-Teufel. »Er war das! Ich war's nicht, Professor! Er war's! Er hat mich aus dem Fenster geschmissen!«
    »Möglich«, sagte Amos nachdenklich. »Da ist ein ganz vages Bild. Ich glaube, ich habe mich angegriffen gefühlt. Vielleicht ein Reflex.«
    »Schöner Reflex, wenn der ausreicht, so eine Masse durchs Fenster zu schleudern«, sagte Nicole.
    »Was heißt hier Masse?« protestierte Fooly. »Willst du damit behaupten, ich wäre…«
    »Nein, natürlich nicht.« Nicole winkte spöttisch ab. »Du bist nur etwas zu klein geraten für dein Gewicht.«
    »Sag' ich doch immer!« trumpfte Fooly auf. »Und nur, weil ich zu klein bin, hackt ihr immer auf mir herum! Und der da, der Mr. Sid, hat mich sogar aus dem Fenster…«
    »Ich hoffe, ihr seid gut versichert.« Amos grinste. »Ich werde jetzt nämlich zusammen mit Mr. MacFool etwas ausprobieren.«
    »Noch ein Fenster zertrümmern?« fragte Nicole sarkastisch. »Der Flurschaden, den dieser Drache inzwischen angerichtet hat, geht allmählich in fünfstellige Bereiche, und wenn jetzt auch du noch anfängst…«
    »Hatschieh!« machte Fooly. »Kann nicht mal jemand das Fenster zumachen? Mir ist kalt, und ich erkälte mich gleich schon

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