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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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erwiderte Zamorra.
    Er legte den Notizblock aufgeklappt neben sich und klappte die Straßenkarte an einer bestimmten Stelle auf. Sie zeigte das nähere Umfeld.
    »Weißt du, hin und wieder sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.«
    Nicole runzelte fragend die Stirn. »No comprende.«
    Zamorra lächelte.
    »Aber gleich«, sagte er selbstsicher. Er deutete mit dem Finger auf den Hexham Lake. »In diesem Waldsee hat man vor zwei Tagen Jackson Matthews gefunden«, erklärte er, nahm den Kugelschreiber zur Hand und markierte die Stelle mit einem X.
    Dann ließ er die Spitze des Schreibers über dem Papier ein Stück nach Osten wandern, in die Nähe des Sleeping Stone, von dem Sergeant Jenkins vorhin sprach.
    »Und hier haben Pfadfinder vor dreieinhalb Wochen den toten…«, er schaute kurz auf den Notizblock, »…Virgil Steinbeck entdeckt.«
    Er kritzelte erneut auf der Landkarte herum.
    »Einen Monat zuvor stieß ein Waldarbeiter da auf den Leichnam von…«, wieder ein Blick auf den Notizblock, »…William Wilder.«
    Ein weiteres X, ein halbes Dutzend Kilometer weiter südlich.
    »Und schließlich fand man hier… James Jensen.« Er markierte den Fundort ebenfalls.
    Dann lehnte er sich mit einem zufriedenen Lächeln zurück und sah Nicole über die Straßenkarte hinweg an.
    Nicole ließ ihren Blick zwischen der vollgekritzelten Karte und Zamorra hin und her wandern. Schließlich fragte sie, mehr oder weniger verständnislos: »Und? Was soll das Ganze?«
    Zamorra schmunzelte. »Wie ich schon sagte. Hin und wieder sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht…«
    Mit diesen Worten verband er die Fundorte der vier Leichen durch parallele Linien miteinander und erhielt so ein Kreuz, dessen Geraden sich an einem bestimmten Punkt trafen.
    »Voilà!« sagte er triumphierend.
    Neugierig beugte sich Nicole über die Karte und stellte fest, daß die Stelle, an der sich die beiden Geraden trafen, einen Ort markierten, der durch eine kleine beflaggte Burg als Sehenswürdigkeit ausgewiesen wurde.
    »Hexham Castle«, las sie den Schriftzug unterhalb des Zeichens. Dann blickte sie auf und sah Zamor ra wieder an. »Und? Was soll das bedeu ten?«
    »Nun«, sagte Zamorra langsam, »wenn du dich an unseren schlängeln den Freund Ssacah erinnerst, dann fällt dir sicher wieder ein, daß Schlangen genau wie die meisten Spinnenarten gewöhnlich netzförmig von ihrem Nest ausgehend aktiv sind. Und im Zentrum dieses Netzes liegt -«
    »Hexham Castle!« Nicole bekam große Augen.
    Zamorra nickte zufrieden. »Bingo.«
    Nicole Duval griff nach ihrem Glas nahm und nachdenklich einen Schluck. »Und du meinst, daß dieses Hexham Castle die Lösung des Rätsels ist?«
    »Nun«, sagte Zamorra gedehnt. »Immerhin handelt es sich dabei offensichtlich um eine Sehenswürdigkeit, so daß es sich durchaus lohnen könnte, diesen Bau einmal näher in Augenschein zu nehmen.«
    ***
    Es war kurz nach sieben Uhr, als Zamorra und Nicole mit dem Landrover von der Landstraße abbogen und auf den Vorplatz von Hexham Castle fuhren.
    Das Bauwerk nahm sich vor der rotgoldenen Dämmerung noch eindrucksvoller aus, als das Anwesen ohnehin bereits wirkte. Offenbar im späten Mittelalter erbaut, erhob sich das Hauptgebäude von Hexham Castle, das mehr einem Herrenhaus als einer Burg glich, drei Stockwerke hoch in den Abendhimmel.
    In den unzähligen Fenstern der Vorderfront spiegelten sich die letzten Sonnenstrahlen des sterbenden Tages. Erker und kleine Türmchen verliehen dem Gebäude eine verspielte Note.
    Links und rechts der breiten Treppe, die zum Portal des Hauses hinaufführte, standen steinerne Löwen, die Mäuler weit aufgerissen, und brüllten die Besucher lautlos an.
    »Nette Hütte«, kommentierte Zamorra, während er den Rover über den Kies lenkte, der unter den All wetterreifen des Wagens verhalten knirschte. »Ideal als Ferienhäuschen…«
    Er brachte den Landrover direkt am Fuße der Marmortreppe zum Stehen, schaltete den Motor aus und griff nach dem Aluminiumkoffer, der auf dem Rücksitz des Wagens lag.
    Er legte den Koffer auf seinen Schoß und öffnete das Gepäckstück, in dem sich ihre gesamte Ausrüstung befand, inklusive der Dynastie-Blaster, kompakte, handliche Strahlwaffen aus dem Fundus der DYNASTIE DER EWIGEN, einem außerirdischen Sternenvolk, dessen Großmachtsansprüche Zamorra und seinen Mitstreitern schon des öfteren erheblich zu schaffen gemacht hatten.
    Die Blaster ließen sich sowohl auf Laser-, als auch auf Betäubungsmodus

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