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0599 - Die Burg der Schlange

0599 - Die Burg der Schlange

Titel: 0599 - Die Burg der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Kasprzak
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daß es sich bei dem Laden um The Manger handelte.
    Als er den Namen des Restaurants las, schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. »The Manger«, sagte er. »Der Futtertrog. Klingt vielversprechend…«
    »Na, ich weiß nicht.« Nicole schien wenig Hoffnung zu haben.
    »Wir werden sehen…«
    Sie betraten das Lokal.
    Im Innern des Restaurants roch es appetitlich nach Steak, gebackenen Bohnen und frittierten Kartoffeln.
    Links an der Wand befand sich ein Verkaufstresen, durch dessen Glasscheibe man einen Blick auf die Kuchen und Torten werfen konnte, die vom Nachmittagstee übriggeblieben waren.
    An den Tischen und auf den Hockern entlang der Theke saßen fünf oder sechs Gäste, der Kleidung nach zu urteilen offenbar Waldarbeiter, die hier nach vollbrachtem Tagewerk ihr Abendessen zu sich nahmen.
    In der Ecke stand eine altmodische Musicbox, die einen Song von ›Tiger‹ Tom Jones plärrte.
    Nicole und Zamorra setzten sich an einen Tisch am Fenster, von dem aus man einen großen Teil der Hauptstraße überblicken konnte, dann sahen sie sich die Speisekarte an.
    Als die Bedienung, ein junges blondes Girl mit Silberblick, schließlich zu ihnen kam, hatte sich Zamorra für ein ›Schinken-Käse-Schnitzel‹ - im Rest der zivilisierten Welt als Cordon Bleu bekannt - mit Chips und brauner Steinpilzsoße entschieden. Nicole begnügte sich hingegen mit einem Schweinemedaillon mit Preiselbeeren und einem gemischten Salat, Als Getränke orderten sie Bordeaux Corbiéres. »Jahrgang 1992, wenn vorhanden«, bat Zamorra.
    »Bordeaux was?« fragte sie Kellnerin verwirrt.
    »Bordeaux Corbiéres«, wiederholte Zamorra geduldig. »Das ist ein französischer Rotwein aus der Gegend von Bordelesin. Herb, aber süffig.«
    »Tut mir leid«, sagte die Blondine langsam. »Aber wir haben bloß den Rotwein aus dem Supermarkt. Ich weiß nicht genau, wo der herkommt, aber auf dem Etikett ist eine Burg zu sehen, mit Weinbergen ringsum.«
    »Ach, wirklich?« Zamorra hatte Mühe, sich ein amüsiertes Grinsen zu verkneifen. »Na, das klingt doch nach einem recht ordentlichen Tropfen! Eine Karaffe, bitte.«
    Die Kellnerin nickte, kritzelte auf ihrem Block herum und verschwand durch einen Perlenvorhang hinter dem Tresen.
    Nicole Duval sah ihren Lebensgefährten spöttisch an. »Was hast du erwartet?« äffte sie ihn belustigt nach. »Wir befinden uns schließlich mitten im Nirgendwo.«
    Zamorra zuckte die Achseln.
    »Und wenn schon«, sagte er leichthin. »Rotwein, auf dessen Etikett eine von Weinbergen umgebene Burg zu sehen ist, ist doch besser als nichts. Man muß in der Lage sein, seine Ansprüche zurückzuschrauben. Daran solltest du dir ein Beispiel nehmen, meine Liebe.«
    »Besser nicht«, erwiderte Nicole lakonisch.
    Während sie auf ihr Abendessen warteten, sprachen sie nicht viel miteinander. Beide hingen sie ihren Gedanken nach, die sich allerdings um dasselbe Thema drehten.
    Nämlich die Frage, was, um alles in der Welt, im Hexham Forest vor sich ging, was hinter den Toten und Verschwundenen steckte.
    Doch als die Kellnerin eine Viertelstunde später mit den Tellern erschien, hatten weder Zamorra noch Nicole darauf eine Antwort gefunden.
    Obwohl Zamorra die Bilder des toten Jackson Matthews nicht aus dem Kopf gingen, aß er mit regem Appetit. Das obskure ›Sehinken-Käse-Schnitzel‹ war wider Erwarten durchaus schmackhaft, und vor allem die Steinpilzsoße verdiente es, lobend erwähnt zu werden.
    Selbst der namenlose Rote, den die Blonde ihm mit der Eleganz eines Bierkellners serviert hatte, war akzeptabel. Ein bißchen zu süßlich für Zamorras Geschmack, aber wie hatte er eben selbst zu seiner Begleiterin gesagt? Man muß in der Lage sein, seine Ansprüche zurückzuschrauben.
    Als Zamorra während des Essens mit einem Mal die Augen aufriß und hastig aufsprang, glaubte Nicole im ersten Moment dennoch, daß der Wein dafür verantwortlich war.
    Doch Zamorra lief ohne ein Wort statt zu den Toiletten aus dem Lokal und hinaus zum Landrover, und da wußte Nicole, daß es irgend etwas anderes war. Was genau, vermochte sie allerdings nicht zu sagen.
    Ungeduldig wartete sie, bis Zamorra nach zwei Minuten mit der Straßenkarte, einem Notizblock und einem Kugelschreiber an den Tisch zurückkehrte.
    Als er sich auf seinen Stuhl sinken ließ, grinste er sie fröhlich an.
    »Soviel ausgelassene Fröhlichkeit auf einem Haufen macht mir Angst«, meinte sie. »Gibt's dafür einen besonderen Grund, zumal mitten beim Essen?«
    »Und ob«,

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