Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vorteil sein kann: Wissen. Da es die technischen Einrichtungen der Paramags seit jeher für einen lästigen Teil seiner selbst hielt, hat es sich schon in früheren, vorübergehenden Perioden des Intelligentseins mit ihnen beschäftigt. Von der Technologie versteht es natürlich nichts. Aber in der Welt mentaler Prozesse kennt es sich aus, und da die Paramags fast ausschließlich mentale Steuer- und Kontrolltechniken benützten, ist für uns das Pairun eine Fundgrube von Informationen über die Paramag-Maschinen.
    Besonders eine Gruppe von Maschinen, über die ich es in allen Einzelheiten ausfragte. Es gibt im Innern des Asteroiden, abseits von allen Gängen, in der Tat eine Gruppe von Maschinen, die wir bislang noch nicht entdeckt haben. Es handelt sich dabei um ein Aggregat von eindrucksvoller Größe, das von Dutzenden kleinerer Geräte umgeben ist. Nach meiner Ansicht, die das Pairun weder bestätigt noch zurückweist, handelt es sich dabei um ein System, das von den Paramags erschaffen wurde, um ihre Stelle zu vertreten, falls sie jemals von diesem Asteroiden vertrieben oder sonst irgendwie gehindert wurden, ihren alltäglichen Aufgaben nachzugehen. Dieses System begann anzusprechen, nachdem in den gestrigen Auseinandersetzungen der letzte Paramag getötet worden war. Es besann sich seiner Aufgabe, aktivierte seine Bestandteile und begann, gegen uns vorzugehen. Ich behauptete vorhin, die Lösung des Rätsels zu kennen, weil ich von dem Pairun erfuhr, wo dieses System sich befindet. Nach den Aussagen des Pairun erscheint es mir plausibel, daß die übrigen paramagschen Aggregatanlagen - zum Beispiel die Sauerstofferzeuger - wieder normal arbeiten werden, sobald wir das versteckte System ausgeschaltet haben. Es bliebe dann uns überlassen, das Loch zu verschließen, durch das die Atmosphäre entwichen ist, und das Innere von Wabe 1000 von neuem zu klimatisieren."
    Er schwieg. Sein Vortrag war von keinem einzigen Wort unterbrochen worden. Jetzt jedoch regnete es Fragen. Er beantwortete sie alle geduldig, und im Bewußtsein seiner Zuhörer wurde das Bild des Pairun als eines Wesens, das durch Zufall zu Intelligenz gelangt war und der Führung bedurfte, um sie richtig anzuwenden, immer deutlicher. Cono Matunari stellte eine Frage, die den Mutanten vorübergehend nachdenklich machte: „Muß der Stimulus, der die Intelligenzbildung bewirkt, wirklich immer anwesend sein, oder erreicht das Pairun schließlich ein Status, in dem es sich die Denkfähigkeit aus eigener Kraft erhalten kann?"
    Nach kurzem Zögern antwortete Lloyd: „Ich bin sicher, daß das Pairun eines Tages unabhängig von äußeren Stimuli als intelligentes Wesen existieren wird. In diesem Zustand begreift es das Wesen der Intelligenz selbst, während es sie im Augenblick nur als etwas Gegebenes hinnimmt. Es bemerkt, welche Molekülgruppierungen die Denkfähigkeit erzeugen, und da es seinen Körper völlig in der Gewalt hat, wird es dann danach trachten, diese Gruppierungen zu erhalten."
    Schließlich unterbrach Perry Rhodan den nicht endenwollenden Strom von Fragen.
    „Ich bin sicher, daß wir vorläufig genug wissen, um gegen die Paramag-Maschine vorgehen zu können. Wir beschränken unsere Bemühungen ab jetzt darauf, einen detaillierten Schlachtplan entwickeln. Fragen können später gestellt werden, wenn wir sicher sind, daß wir nicht in ein paar Stunden in der Sonne verglühen."
    Er wandte sich an Fellmer Lloyd. Der Mutant sah ihn hinter der Sichtscheibe des Helmes lächeln.
    „Nur eines möchte ich noch erwähnen. Ist Ihnen am Namen des fremden Wesens etwas aufgefallen?"
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    „Nein, Sir. Namen sind, besonders wenn sie auf telepathischem Wege übermittelt werden, selten von Bedeutung. Es entsteht ein Gedanke, den das Bewußtsein mit gewissen Lauten assoziiert.
    Das ist alles."
    „Nicht in diesem Falle, wie es mir scheint", widersprach Rhodan. „Erinnern Sie sich, wie die Paramags den parabioemotionalen Wirkstoff nannten?"
    Dem Mutanten ging plötzlich ein Licht auf.
    „Leben im Höchstmaß!" rief er aus. „Payn-Hrun-Tala! Payn-Hrun... Pairun... natürlich! Es hat den Begriff von den Paramags aufgeschnappt und auf sich selbst angewendet."
    „Und das", bemerkte Perry Rhodan nicht ohne Spott, „muß das erste Mal in der Geschichte des intelligenten Lebens sein, daß ein Wesen sich von dem eigenen Bauchschmerz einen Namen geben ließ."
     
    *
     
    Es war fünfzehn Uhr. Die Außenstation hatte ermittelt, daß der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher