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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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Hand aus, um den Hypersender abzuschalten.
    Da geschah das Wunder. Aus dem Empfänger drangen quäkend, von Störgeräuschen verzerrt, die Worte: „Bestätige, CDIN-drei, Major Matoscho. Hier Mostonow, Oberst Spitzer. Bitte sprechen Sie, CDIN-drei."
    Krym Matoscho warf die Arme in die Luft und stieß einen schrillen Kriegsschrei aus. Er hatte gewonnen! Er würde nicht zu spät kommen. Er hatte es geschafft!
    „MOSTONOW, hören Sie!" schrie er voller Begeisterung in das Mikrophon, als müsse er das zweihundertundfünfzig Lichtjahre entfernte Schiff kraft seiner Lautstärke allein erreichen. „Ich habe Anweisungen von Perry Rhodan. Sie beziehen sich in der Hauptsache auf die MARCO POLO. Bitte nehmen Sie auf und übermitteln Sie..."
     
    *
     
    Es ging gegen siebzehn Uhr, als Fellmer Lloyd aus geringster Entfernung den mentalen Jubelruf eines der drei Männer vernahm, die vorne im Stollenkopf arbeiteten.
    Wir sind durch!
    Der Stollen war dreiundvierzig Meter lang. Lloyd eilte nach vorne. Die Männer hatten ihre Blaster abgestellt und waren zurückgetreten. Vor dem Loch - so weit er sich wegen des glühenden Gesteins herangetrauen konnte - kniete Cono Matunari und versuchte hindurchzublicken.
    „Merkwürdiges Durcheinander", brummte er und sprang wieder auf die Beine. „Macht das Loch größer!"
    Die Strahler traten von neuem in Aktion. Fellmer Lloyd bemerkte, daß die Gaseruption, die man beim Aufbrechen der Maschinenhalle erwartet hatte, ausgeblieben war. Die Halle war also ebenso luftleer wie der Rest des Asteroideninnern. Die grellen Strahlen der drei Blaster fraßen Stück um Stück des umliegenden Felsgesteins, verdampften es und ließen die Öffnung wachsen. Als sie einen Durchmesser von mehr als einem Meter erreicht hatte, gebot Matunari von neuem Halt.
    Er winkte Fellmer Lloyd zu sich heran. Gemeinsam knieten sie vor dem Loch. Lloyd hörte die Klimaanlage seines Raumanzuges auf höhere Touren springen, als er dem noch glühenden Gestein nahe kam. Das Innere der Halle war so, wie das Pairun es geschildert hatte. Die Halle war kreisförmig. Ihr Durchmesser mochte knapp über vierzig Meter betragen. Im Zentrum des Kreises erhob sich ein quaderförmiges Gebilde von wenigstens fünfzehn Metern Höhe. Es war von grauem Metall verkleidet, und die Verkleidung besaß keinerlei Gliederung. Die Metallflächen waren glatt. Um den Giganten herum gruppierten sich mehr oder weniger ordentlich etwa einhundertfünfzig bis zweihundert Aggregate, die ebenfalls quader- oder würfelförmig waren und deren Höhen von weniger als einem Meter bis zu fünf oder sechs Metern rangierten. Die glatte, fugenlose Metallverkleidung war typisch für sämtliche Aggregate. Man sah es deutlich: Hier gab es keine Schalttafeln, keine Steuerkonsolen, keine Meßbänke.
    Diese Anlage war ausschließlich dafür geschaffen, aus sich selbst heraus, automatisch, ohne Kontrolle von außen zu arbeiten.
    Cono Matunari stand auf.
    „Matunari an Rhodan", sagte er. „Wir sind durch, Sir, und erwarten Ihre Anweisungen."
    Rhodan antwortete, ohne zu zögern.
    „Wir haben noch ein paar Meter, laut Sondenmessungen.
    Können Sie ungehindert eindringen?"
    Matunari begutachtete die Ränder des Loches. Es gab nur noch mattes, dunkelrotes Glühen.
    „Wir versuchen es, Sir", antwortete der Japaner.
    Geduckt kroch er auf die Öffnung zu. Kurz vor dem Loch wandte er sich zur Seite, um vorsichtig zuerst das rechte Bein über die Umrandung der Öffnung hinwegzuheben und dabei dem noch glühenden Gestein möglichst aus dem Weg zu gehen. Er hatte die Bewegung kaum begonnen, da schrie er auf. Um das Bein bildete sich für Sekundenbruchteile eine durchsichtige Hülle aus fluoreszierendem, grünlichem Licht. Matunari wankte. Einer der Männer sprang herbei, packte ihn am Arm und zog ihn in den Stollen.
    Der Oberst sank bewußtlos zu Boden. Fellmer Lloyd hatte die Schmerzwellen, die sein Bewußtsein ausgestrahlt hatte, überdeutlich empfunden. Er meldete den Vorfall an Rhodan.
    „Die Öffnung ist durch ein unsichtbares Kraftfeld verschlossen, Sir. Berührung des Feldes führt zu heftigem Schmerz."
    „Wie geht es Matunari?" erkundigte sich Rhodan.
    „Er ist bewußtlos, Sir, aber nicht ernstlich beschädigt."
    „Versuchen Sie, das Feld mit Blastern zu bearbeiten!"
    „Wird gemacht", versprach Lloyd.
    Er selbst nahm einen der schweren Thermostrahler zur Hand.
    Er drückte auf den Auslöser und ließ den grelleuchtenden Strahl spielen. Die Wirkung war bemerkenswert. Anstatt
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