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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch die Öffnung zu fahren, prallte die Glutgarbe ab und schoß in den Stollen zurück. Fellmer Lloyd nahm augenblicklich den Finger vom Auslöser, weil er sonst durch den Rückprall seiner eigenen Salve in Gefahr geraten wäre.
    „Kein Erfolg, Sir", meldete er an Rhodan. „Die Energie des Strahls wird einfach reflektiert."
    „Ich schicke Ihnen Hilfe, Fellmer", versprach Rhodan.
    Der Mutant sah auf. Er brauchte nicht lange zu warten. Im Hintergrund des Stollens erschien ein merkwürdiges Flimmern.
    Es wurde deutlicher, nahm Gestalt an. Ein Raumanzug kam zum Vorschein. Durch die Sichtscheibe blickte der Schädel eines Pavians mit großen, starren Facettenaugen.
    „Kakuta...?"
    „Ja", lautete die krächzende Antwort.
    Als Tako Kakuta aus der Bewußtlosigkeit erwachte, war er wieder Herr seines Willens gewesen. Der Geist des Paramags, dem die Kamikaze-Maschine zusätzliche Stärke verliehen hatte, beherrschte ihn nicht mehr. Die Maschine hatte ihn seitdem in Ruhe gelassen, ebenso wie Tama Yokida. Die beiden Mutanten waren mit Hilfe der Teleporterfähigkeiten Kakutas wieder zur Schleuse zurückgekehrt und hatten dort von weitem den Fortschritt der Arbeiten in den beiden Stollen verfolgt.
    „Ich werde gebraucht?" erkundigte sich Tako Kakuta.
    Lloyd deutete auf die Öffnung.
    „Wir stehen dicht vor dem Ziel", antwortete er. „Aber das Loch ist durch ein Kraftfeld unbekannter Struktur verschlossen. Wir kommen nicht hindurch, und unsere Blaster prallen wirkungslos daran ab."
    „Ich verstehe", antwortete der Teleporter.
    „Ich möchte, daß du vorsichtig zu Werke gehst", ermahnte ihn Lloyd. „Ich bin nicht sicher, wie weit das Feld reicht und welchen Einfluß es auf Teleporter hat."
    „Ich werde vorsichtig sein", versprach Kakuta.
    Fellmer Lloyd trat zurück. Der Teleporter stand einen Augenblick reglos, dann bildete sich um seine Gestalt dasselbe Flimmern, das die Leute gesehen hatten, als er im Stollen materialisierte. Es verstärkte sich zusehends. Die Umrisse des Raumanzugs begannen zu verschwimmen. Fellmer Lloyd hielt unwillkürlich den Atem an. Noch eine Sekunde - und Tako Kakuta würde drinnen im Innern der Halle stehen...!
    Da hörte das Flimmern plötzlich auf. Es brach ab, als hätte jemand den Schalter umgelegt, durch dessen Einrasten es verursacht worden war. Auf dem Boden des Stollens lag Tako Kakuta. Ein konvulsivisches Zucken bewegte den schmächtigen Paramag-Körper ein- oder zweimal; dann lag der Mutant still.
    Fellmer Lloyd horchte. Er hörte mattes, zusammenhangloses Wispern aus dem Bewußtsein des Teleporters. Der Nachhall körperlichen Schmerzes war noch zu spüren.
    Tako Kakuta hatte versagt.
    Die Blaster hatten versagt.
    Cono Matunari hatte versagt.
    Fellmer Lloyd bückte sich und blickte von neuem durch die Öffnung. Drinnen hatte sich nichts geändert. Die grauen Maschinen standen so, wie er sie vorhin erblickt hatte: stumm, reglos, unerschütterlich. Kalter Zorn packte ihn. Woher nahm eine gefühllose, vorprogrammierte Ansammlung von Maschinen das Recht, die Schicksale von Menschen zu lenken? Wer gab ihr das Recht, für andere über Leben und Tod zu entscheiden?
    Woher nahm sie die Kraft, den modernsten und wirkungsvollsten Mitteln der terranischen Technologie zu widerstehen?
    Felmloit...?
    Überrascht horchte er auf.
    Hier bin ich, Pairun!
    Du siehst den Feind?
    Ich sehe den Feind und kann ihn nicht besiegen.
    Ich helfe dir, Felmloit. Du sagst, ich werde nie mehr einsam sein?
    Ich sage, du wirst nie mehr einsam sein, Pairun.
    Ich helfe dir!
    Ungläubig starrte Lloyd in die Halle. Er wußte nicht, wie das Pairun ihm helfen wollte. Er zweifelte daran, daß es dazu überhaupt die Möglichkeit besaß. Wie wollte es das Kraftfeld durchdringen, das die Maschinenhalle umgab?
    Ein Gedanke durchzuckte ihn: Das Kraftfeld war nicht allseitig.
    Es entstand nur über der Öffnung, die in die Wand der Halle gebrochen wurde! Er beugte sich weiter nach vorne. Ein Umstand fiel ihm auf, den er vor lauter Beschäftigung mit den Maschinen bisher übersehen hatte. Die Innenwände der Halle bestanden aus rohem Fels. Die Paramags hatten es nicht für nötig gehalten, Wände einer Halle zu glätten, in der sich nur Maschinen befanden. In den Felswänden gab es die üblichen PEW-Einschlüsse. Sie hatten zu glühen begonnen. Dadurch war Lloyd aufmerksam geworden. Aus dem türkisblauen Leuchten war zunächst rote, dann gelblichweiße Glut geworden. Die Halle, die ihr Licht bisher aus einer einzigen, blauweißen

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