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0599 - Tag der Entscheidung

Titel: 0599 - Tag der Entscheidung
Autoren: Unbekannt
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hilflos!
    Ich versuche... Anstrengung... zuviel...
    Du kennst es, Tama Yokida! drängte Lloyd. Du bist kräftig! Dein Gegner will aufgeben!
    Ein Ringen spielte sich vor ihm ab, stumm für jeden andern, nur nicht für ihn, der er die Schreie der Gedanken, die Schockimpulse der Angst und des Triumphs überlaut hören konnte. Tama Yokidas Bewußtsein war geweckt. Es kämpfte gegen den Geist des Paramags, unter dessen Herrschaft es bis jetzt gestanden hatte. Viel kam darauf an, in welchem Maße die Kamikaze-Maschine ihren Agenten unterstützte - wenn sie ihn überhaupt zu unterstützen vermochte. Fellmer Lloyd griff nicht mehr in den Kampf ein. Yokida mußte ihn alleine durchstehen.
    Und er stand ihn durch.
    Ein leises, schmerzvolles Seufzen noch, dann gab sich das Paramag-Bewußtsein endgültig geschlagen. Der Blaster, der bisher reglos in der Luft gehangen hatte, fiel zu Boden. Ein klarer Gedanke entstand in Lloyds Gehirn: Ich, Tama Yokida, habe gesiegt!
    Er schob die Waffe in den Gürtel und eilte auf den hilflosen Mutanten zu. Aus seinem Helmempfänger drangen krächzend, von den Sprechwerkzeugen eines Paramags geformt, die Worte: „Und ziemlich fertig bin ich auch...!"
     
    5.
     
    Es würde klappen.
    Immer wieder von neuem redete Krym Matoscho es sich ein. Es würde klappen. Langsam schob sich die CDIN-3 aus den gefährlichsten Gebieten des gigantischen Gravitationssturms hinaus. Die Uhren zeigten 12.45, als der kleine Kreuzer seinem Ziel bis auf fünfhundert Lichtjahre nahegekommen war. Zu einem Linearsprung über diese Entfernung wollte sich der Bordrechner jedoch immer noch nicht bereit erklären. Die Reststrecke mußte in zwei Sprüngen zurückgelegt werden. Es wurde später als dreizehn Uhr sein, wenn die CDIN-3 bei Punkt Para eintraf. Aber vielleicht ließ sich die verlorene Zeit an anderer Stelle wieder einholen. Der kleine Kreuzer hatte die Höllenfahrt bislang recht gut überstanden. Beim letzten Austritt aus dem Linearraum war ein weiteres Triebwerksaggregat ausgefallen. Es wurde soeben durch das zweite Reserveaggregat ersetzt. Damit waren die Reserven erschöpft, aber die CDIN-3 war weiterhin voll manövrierfähig.
    Der nächste Sprung wurde auf zweihundertundfünfzig Lichtjahre angesetzt. Der Bordrechner sträubte sich dagegen, indem er auf die Sicherheitsvorschriften hinwies. Als Krym Matoscho jedoch auf seinem Wunsch bestand, gab er schließlich nach. Das Eintauchmanöver ging ohne Schwierigkeiten vonstatten. Um dreizehn Uhr zwei veranlaßte der Autopilot, daß die CDIN-3 den Linearraum wieder verließ und im Einstein-Kontinuum materialisierte. Die gemessene Sprungweite betrug exakt zweihundertundfünfzig Lichtjahre. Krym Matoscho war mit sich und seinem Schiff zufrieden.
    Er aktivierte die Taster und ließ die energetischen Verhältnisse des Raumes untersuchen. Das Ergebnis überraschte ihn. Er wußte, daß er das Gebiet des Sturmes noch längst nicht verlassen hatte, und dennoch war es ringsum so ruhig, als gäbe es keinen Gravitationssturm. Er beauftragte den Rechner, auf schnellstem Wege den nächsten Sprung vorzubereiten.
    Unterdessen kam ihm eine Idee. Er hatte keine Ahnung, wie weit die Kalmenzone reichte, in der die CDIN-3 sich gegenwärtig befand. Wenn sie noch vor dem Zielpunkt endete, war sein Bemühen umsonst. Aber ein Versuch konnte nichts schaden, und wenn er Glück hatte, konnte er das Problem seiner Verspätung schon jetzt lösen.
    Er wandte sich an den Kopiloten.
    „Wir versuchen einen kleinen Hyperfunkspruch", befahl er.
    Der Sender wurde aktiviert, die Hyperantenne auf Punkt Para ausgerichtet. Krym Matoscho übernahm das Mikrophon. Die Übertragung war nur akustisch. Die zur Bildübertragung notwendige Bandweite auszunutzen, hätte unter den vorherrschenden Umständen Energieverschwendung bedeutet.
    „CDIN-drei, Major Matoscho, an MARCO POLO und MOSTONOW. Bitte bestätigen Sie!"
    Er setzte das Mikrophon ab und horchte. Aus dem Empfänger quoll ein auf- und abschwellendes Rauschen, mit quiekenden und pfeifenden Geräuschen durchmischt. Irgendwo zwischen hier und Punkt Para war der Äther längst nicht so ruhig wie in der Umgebung der CDIN-3. Matoscho wartete eine Minute, dann wiederholte er den Ruf. Wieder blieb der Empfänger still bis auf das Rauschen und Quieken. Als Matoscho auch nach der zweiten Wiederholung seines Rufes keine Antwort bekam, war er bereit aufzugeben. Zudem meldete der Autopilot, daß das Schiff zum Eintauchmanöver bereit sei. Matoscho streckte seufzend die
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