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06 - Denn keiner ist ohne Schuld

06 - Denn keiner ist ohne Schuld

Titel: 06 - Denn keiner ist ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Fragmichnicht-Geste die Hand hob.
    »Ich möchte, daß Sie untersuchen, was da draußen eigentlich vorgeht. Mutwillige Zerstörung. Dumme Streiche. Seit vier Monaten versuche ich, das Haus zu renovieren, und ständig machen mir irgendwelche Rowdys einen Strich durch die Rechnung. Mal ist es ein umgestoßener Farbtopf, mal eine abgerissene Tapete. Mal laufendes Wasser, das nicht abgestellt worden ist, mal Schmierereien auf den Türen.«
    »Glauben Sie etwa, daß Mr. Sage da die Hand im Spiel hatte? Das erscheint mir doch höchst unwahrscheinlich. Er war Geistlicher!«
    »Ich glaube, daß da jemand die Hand im Spiel hat, der mir nicht grün ist. Und ich denke, Sie - ein Polizeibeamter - wird der Sache auf den Grund gehen und dafür sorgen, daß dieser Unfug aufhört.«
    »Ach so.«
    Gereizt von dieser letzten, in herrischem Ton hervorgebrachten Bemerkung, fragte sich Lynley, wie viele Leute hier in der Gegend Townley-Young wohl nicht grün waren. »Sie haben einen Dorf-Constable, der sich um solche Angelegenheiten kümmert.«
    Townley-Young prustete verächtlich. »Er hat sich von Anfang an mit dieser Sache befaßt.«
    Das letzte Wort troff vor Sarkasmus. »Er hat nach jedem Zwischenfall brav ermittelt. Und hat nach jedem Zwischenfall nichts zu melden gehabt.«
    »Sie haben nicht daran gedacht, bis zum Abschluß der Arbeiten einen Wächter einzustellen?«
    »Ich zahle pünktlich meine Steuern, Inspector. Ich möchte gern wissen, wozu sie verwendet werden, wenn ich nicht einmal mit der Hilfe der Polizei rechnen kann, wenn ich sie brauche.«
    »Was ist mit Ihrer Hausmeisterin oder Verwalterin?«
    »Mrs. Spence, meinen Sie? Sie hat einmal einen Trupp junger Tunichtgute vertrieben - auf sehr wirksame Art und Weise, wenn Sie mich fragen, auch wenn es hier deshalb Wirbel gab -, aber die Leute, die hinter dieser Welle mutwilliger Anschläge stecken, arbeiten mit weit mehr Finesse. Niemals werden Spuren gewaltsamen Eindringens gefunden, niemals irgendwelche Hinweise, abgesehen von dem Schaden.«
    »Es muß also jemand mit einem Schlüssel sein, würde ich sagen. Wer hat Schlüssel zum Haus?«
    »Ich. Mrs. Spence. Der Constable. Meine Tochter und ihr Mann.«
    »Und wünscht einer von Ihnen vielleicht, daß das Haus niemals fertiggestellt wird? Wer soll denn dort einmal leben?«
    »Becky - meine Tochter - und ihr Mann. Mit dem Kind, das im Juni kommt.«
    »Kennt Mrs. Spence die beiden?« fragte St. James, der sich alles interessiert angehört hatte.
    »Becky und Brendan? Wieso?«
    »Wäre es ihr vielleicht lieber, wenn die beiden nicht einziehen würden? Wäre es dem Constable vielleicht lieber? Könnte es sein, daß diese beiden selbst das Haus benutzen? Wir haben gehört, daß sie eng befreundet sind.«
    Diese Überlegungen, fand Lynley, führten in der Tat in eine interessante Richtung, wenn auch nicht in die von St. James beabsichtigte. »Haben da in der Vergangenheit Leute genächtigt?« fragte er.
    »Das Haus ist abgeschlossen und vernagelt.«
    »Ein Brett kann man leicht lockern, wenn man unbedingt hinein will.«
    St. James überlegte laut weiter: »Und wenn ein Paar sich in dem Haus heimlich zu treffen pflegte, wird es vielleicht übelnehmen, daß ihm das nun verwehrt sein soll.«
    »Es ist mir ziemlich egal, wer in dem Haus was tut. Ich möchte nur, daß es aufhört. Und wenn Scotland Yard dafür nicht sorgen kann.«
    »Was war das für ein Wirbel?« unterbrach Lynley.
    Townley-Young starrte ihn verständnislos an. »Was, zum Teufel...?«
    »Sie sagten vorhin, es habe Wirbel gegeben, als Mrs. Spence jemanden von Ihrem Grundstück vertrieben hat. Warum hat es Wirbel gegeben?«
    »Weil sie mit der Schrotflinte geschossen hat. Darüber haben sich die Eltern dieser kleinen Rumtreiber maßlos aufgeregt.«
    Wieder ließ er sein verächtliches Prusten hören. »Die lassen ihre Kinder wirklich wie die Wilden herumlaufen, diese Eltern hier im Dorf. Und wenn dann jemand versucht, ihnen Disziplin beizubringen, tun sie so, als wäre die Apokalypse über sie hereingebrochen.«
    »Disziplinierung mit einer Schrotflinte, das ist ziemlich happig«, meinte St. James.
    »Und dann noch auf Kinder abgefeuert«, fügte Deborah hinzu.
    »Kinder sind das nicht mehr, und selbst wenn es welche wären...«
    »Bedient sich Mrs. Spence mit Ihrer Zustimmung - oder vielleicht sogar auf Ihren Rat hin - einer Schrotflinte, um in Cotes Hall für Ordnung zu sorgen?« fragte Lynley.
    Townley-Young kniff die Augen zusammen. »Es paßt mir nicht, wie Sie

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