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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Jahren immer wieder getappt, und was hat uns das eingebracht?« Und dieser Clown will Lateinamerika-Experte sein, fügte Jacobs im stillen hinzu.
Entscheidend ist wohl, dachte Richter Moore, daß Emil diese ganze Operation mißfällt. »Damit wollen Sie uns etwas sagen, Emil«, meinte der Präsident leichthin. »Heraus damit.« »Blasen Sie die ganze Operation ab«, riet der FBI-Direktor. »Machen Sie Schluß, ehe die Sache zu weit geht. Wenn Sie mir die Leute geben, die ich brauche, kann ich hier und ganz im Rahmen der Gesetze mehr ausrichten als dieser ganze verdeckte Mumpitz. Der Beweis ist TARPON: reine polizeiliche Ermittlungsarbeit und unser bisher größter Erfolg.«
»Der Ihnen in den Schoß fiel, weil ein Skipper der Küstenwache ein wenig über die Stränge schlug«, stellte Richter Moore fest. »Hätte dieser Offizier nicht gegen die Vorschriften verstoßen, sähe der Fall nur wie Mord und Seeräuberei aus.«
»So etwas passiert nicht zum ersten Mal. Der Unterschied ist, Arthur, daß es nicht in Washington geplant wurde.«
»Dieser Captain wird doch keine Nachteile haben, oder?« fragte der Präsident besorgt. »Nein, Sir, dafür ist bereits gesorgt worden«, versicherte Jacobs. »Gut. Emil, ich respektiere Ihren Standpunkt«, sagte der Präsident, »aber wir müssen einfach etwas anderes versuchen. Sie wissen genau, daß ich beim Kongreß mit einer Verdoppelung der Mittel für FBI oder DEA nicht durchkomme.«
Hast es doch gar nicht erst versucht, hätte Jacobs am liebsten gesagt, nickte aber nur gehorsam. »Ich dachte, wir seien uns über diese Operation einig.«
»Das stimmt auch, Mr. President.« Warum habe ich mich überhaupt in diesen Unfug hineinziehen lassen? fragte sich Jacobs. Was sie taten, war nicht völlig illegal; es war wie beim Fallschirmspringen, das auch nicht lebensgefährlich ist solange alles nach Plan geht. »Wann fliegen Sie nach Bogotá?«
»Nächste Woche, Sir. Ich habe den Justizminister über unsere Botschaft verständigen lassen; die Sicherheitsvorkehrungen werden gut sein.«
»Gut. Seien Sie vorsichtig, Emil. Ich brauche Sie und ganz besonders Ihren Rat«, sagte der Präsident freundlich. »Auch wenn ich ihn nicht immer befolge. Noch etwas?«
»Ich habe Jack Ryan zum kommissarischen DDI gemacht«, erklärte Moore. »James schlug ihn vor. Ich glaube, er ist der Aufgabe gewachsen.«
»Soll er über SHOWBOAT informiert werden?« fragte Cutter sofort. »So weit ist er sicherlich noch nicht«, war die Meinung des Präsidenten.
»Nein, Sir. Sie hatten Anweisung gegeben, das auf den engsten Kreis zu beschränken.« »Was hört man von Greer?«
»Es sieht schlecht aus, Mr. President«, erwiderte Moore. »Schade. Ich muß nächste Woche ins Bethesda, um mich checken zu lassen. Da schaue ich bei ihm herein.«
»Das wäre sehr nett von Ihnen, Sir.«
    Alle waren so hilfsbereit wie möglich, stellte Ryan fest. Er kam sich in diesem Büro wie ein Unbefugter vor, aber Nancy Cummings, Greers langjährige Sekretärin, behandelte ihn nicht wie einen Dahergelaufenen, und die Leibwächter redeten ihn mit »Sir« an, obwohl zwei von ihnen älter waren als er. Angenehm überrascht war er auch von der Tatsache, daß ihm nun ein Fahrer zustand, der eine Beretta 92-F in der linken Achselhöhle trug - und unterm Armaturenbrett hing etwas noch Massiveres. Für Ryan entscheidend aber war, daß er während der achtundfünfzigminütigen Fahrt ins Büro nun nicht mehr selbst am Steuer zu sitzen brauchte und sich seiner Arbeit widmen oder schlicht die Zeitung lesen konnte. Für seinen Dienstwagen war auch ein Platz in der CIA-Tiefgarage nahe dem Aufzug für die hohen Beamten reserviert, so daß er direkt in den sechsten Stock fahren konnte, ohne sich unten der lästigen Sicherheitskontrolle unterziehen zu müssen. Und sein Mittagessen nahm er von nun an im Speisesaal für die Spitzenleute ein.
Auch die Gehaltserhöhung war eindrucksvoll, kam aber immer noch nicht an das heran, was seine Frau Cathy als Augenärztin verdiente. Ryan hatte nun den Rang eines Drei-Sterne-Admirals oder Generals, wenngleich nur provisorisch.
Die erste Aufgabe des Tages war das Öffnen des Safes. Er war leer. Ryan prägte sich die Kombination ein und stellte wieder fest, daß die Ziffernfolge für Ritters Panzerschrank auf demselben Stück Papier stand. Sein Büro hatte die bei der Regierung begehrteste Sonderausstattung: Eine eigene Toilette, einen hochauflösenden TV-Monitor, auf dem er sich eingehende Satellitenbilder betrachten

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