Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Ausweise finden können Lederbrieftaschen halten dem Feuer recht gut stand, aber ihr Fehlen hätte auffallen können. Nun wurden die beiden toten Wächter wieder zurück in die Mitte des Nordendes des Landestreifens geschleift, wo die geplante Aufnahmestelle war. Ramirez gruppierte seine Leute um für den Fall, daß jemand das Feuer gesehen und weitergemeldet hatte. Die nächste Sorge war die Kuriermaschine, die heute nacht fällig sein mußte. Aus Erfahrung nahmen sie an, daß sie erst in zwei Stunden landen würde.
Was wird, wenn die Maschine jetzt anfliegt? fragte sich Ramirez. Er hatte diese Möglichkeit zwar erwogen, aber nun stellte sie eine unmittelbare Bedrohung dar.
Die Crew des Drogenflugzeuges durfte keine Chance bekommen, die Sichtung eines großen Hubschraubers zu melden. Andererseits aber wären Einschüsse in der Kuriermaschine ebenso verräterisch.
Ihm fiel keine Lösung ein. Ohne die Leuchtfeuermarkierung konnte die Maschine nicht landen. Zudem war bei einem der Neuankömmlinge ein UKW-Sprechfunkgerät gefunden worden. Offenbar waren die Narcos so schlau, der Flugzeugbesatzung über Funk mitzuteilen, daß der Landeplatz sicher war. Was, wenn die Kuriermaschine nun einfach kreiste? Konnte der Hubschrauber sie abschießen? Was, wenn er danebenschoß? Unangenehme Unsicherheitsfaktoren.
Was ist eigentlich mit dir los? fragte er sich. Seine Männer schauten zu ihm auf, wollten geführt und ermuntert werden. Er mußte so tun, als sei alles in Ordnung, als habe er die Lage unter Kontrolle. »MESSER, hier NACHTSCHWÄRMER, Over«, kam es über sein Hochfrequenzfunkgerät. »NACHTSCHWÄRMER, hier MESSER. LZ ist das Nordende von RENO. Halten uns zur Aufnahme bereit, Over.«
»Bravo X-Ray, Over.«
Colonel Johns erkundigte sich nach eventuellen Problemen. Juliet Zulu bedeutete, daß sie sich in Feindeshand befanden und daß eine Aufnahme unmöglich war. Charlie Foxtrott signalisierte, daß Feindberührung bestand, man aber trotzdem herausgeholt werden konnte. Lima Whiskey stand für »alles klar«.
»Lima Whiskey, Over.«
»Bitte wiederholen, MESSER, Over.«
»Lima Whiskey.«
»Roger. In drei Minuten sind wir da.«
    »Bordwaffen klar«, befahl PJ seiner Crew. Sergeant Zimmer verließ seine Instrumententafel, um seinen Platz an der rechten Kanone einzunehmen. Der Lauf der neuesten Version der alten Gatling begann zu rotieren.
»Rechts bereit«, meldete er über die Sprechanlage. »Links bereit«, sagte Bean auf der anderen Seite. Beide Männer suchten durch ihre Nachtsichtgeräte den Wald nach allem ab, was feindselig sein konnte.
»Blinklicht in drei Uhr«, sagte Willis zu PJ. »Seh ich. Verdammt, was ist denn da passiert?« Als der Sikorsky langsamer flog, waren die vier Leichen an den Überresten des Schuppens und der Pickup deutlich zu erkennen. Das Team MESSER aber war an seiner vorbestimmten Stelle. Und hatte zwei Leichen dabei.
»Sieht klar aus, Buck.«
»Roger, PJ.« Zimmer ließ seine Kanone feuerbereit und ging nach hinten. Sergeant Bean konnte falls erforderlich an die rechte Waffenstation springen, aber es war Zimmers Aufgabe, bei der Aufnahme die Männer zu zählen. Auf dem Weg bemühte er sich, nicht auf Soldaten zu treten, die am Boden saßen, was ihm aber nicht ganz gelang. Doch Soldaten sehen Männern, die sie aus feindlichem Gebiet holen, viel nach.
    Chavez ließ sein Blinklicht leuchten, bis der Hubschrauber aufgesetzt hatte, und eilte dann zu seinem Zug. Captain Ramirez stand an der Laderampe und zählte seine Männer, die an Bord hasteten. Ding wartete, bis er an der Reihe war, und dann fiel die Hand des Captains schwer auf seine Schulter. »Zehn!« hörte er, als er über mehrere Körper auf der Rampe sprang. Der massige Sergeant der Air Force wiederholte die Zahl und rief dann: »Elf! Los!« als der Captain an Bord kam. Der Hubschrauber hob sofort ab: Chavez fiel schwer auf das stählerne Deck und wurde von Vega gepackt. Ramirez stürzte neben ihn, erhob sich dann und folgte Zimmer nach vorne. »Was war denn da unten los?« erkundigte sich PJ eine Minute später bei Ramirez. Der Offizier der Infanterie informierte ihn rasch. Colonel Johns erhöhte die Triebwerksleistung etwas und blieb in geringer Höhe, was er ohnehin geplant hatte. Er befahl Zimmer, noch zwei Minuten auf der Rampe zu bleiben und nach einem Flugzeug Ausschau zu halten, aber es tauchte keines auf. Buck kam zurück nach vorne, sicherte die Kanone und überwachte wieder seine Instrumente. Binnen zehn Minuten waren sie überm

Weitere Kostenlose Bücher