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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vergrätzt«, meinte Admiral Cutter und hielt ein Telex hoch, das von der CAPER-Seite der Gesamtoperation stammte. »Wer kam auf die Idee, ihre Telefone anzuzapfen?«
»Mr. Clark«, erwiderte Ritter. »Was können Sie mir über ihn sagen?«
»Ehemalige SEAL der Navy, diente neunzehn Monate lang in Südostasien bei einem jener Spezialtrupps, die offiziell nicht existierten. Wurde ein paarmal verwundet«, erklärte Ritter. »Musterte mit achtundzwanzig als Oberbootsmannsmaat ab. Einer der besten Leute, die die Einheit je hatte. Er war derjenige, der Dutch Maxwells Sohn aus dem Schlamassel holte.«
Nun wurden Cutters Augen wach. »Wirklich? Ich kenne Dutch Maxwell persönlich. Erzählen Sie mir die ganze Geschichte.«
»Admiral Maxwell ernannte ihn auf der Stelle zum Chief. Wie auch immer, Clark, er musterte ab und heiratete, machte eine Tauchfirma auf; auf diesem Gebiet kennt er sich aus. Doch als seine Frau in Mississippi bei einem Autounfall ums Leben kam, begann für ihn eine Pechsträhne. Er lernte ein neues Mädchen kennen, aber das wurde von einem Drogenring entführt und ermordet; anscheinend war sie Rauschgiftkurier, ehe sie Clark kennenlernte. Unser ehemaliger SEAL beschloß, auf eigene Faust auf Großwildjagd zu gehen. Dabei hatte er einigen Erfolg, aber die Polizei kam ihm auf die Spur. Admiral Maxwell war inzwischen Marineoberbefehlshaber Pazifik. Er hörte von der Sache, und da er James Greer von früher kannte, führte eins zum anderen. Wir kamen zu dem Schluß, daß Mr. Clark über Talente verfügte, die wir gebrauchen konnten. Die CIA setzte seinen ‹Tod› bei einem Bootsunfall in Szene, wir änderten seinen Namen, und jetzt arbeitet er für uns.«
»Sie haben seine Identität geändert? Wie…?«
»Ganz einfach. Seine Personalakte bei der Navy ist schlicht verschwunden. Bei den Leuten, die an SHOWBOAT teilnehmen, haben wir das auch so gemacht. Seine Fingerabdrücke in der FBI-Kartei wurden ebenfalls geändert damals, unter Hoover, gab es Mittel und Wege. Er starb und wurde als John Clark wiedergeboren.«
»Und was hat er seitdem getan?« fragte Cutter, der den verschwörerischen Aspekt der Geschichte genoß.
»Vorwiegend arbeitet er nun für uns als Ausbilder, aber hin und wieder haben wir einen Auftrag, der besondere Talente erfordert«, erklärte Ritter. »Er war zum Beispiel der Mann, der Gerasimows Frau und Tochter aus der Sowjetunion holte.«
»Wirklich? Und begonnen hat das alles, weil er einen Haß auf Drogenhändler hat?« »Ja, was das angeht, ist er sehr emotional. Ansonsten aber ist er ein äußerst fähiger Mann mit Intelligenz und vorzüglichen Instinkten, der sich auf die Planung und Ausführung einer Operation versteht.«
»Und was ist sein Plan?«
»Der wird Ihnen bestimmt gefallen.« Ritter schlug seine Dokumentenmappe auf, die, wie Cutter sah, vorwiegend Satellitenfotos enthielt.
»Lieutenant Jackson?«
»Guten Morgen, Sir«, sagte Tim zu dem neuen Operationsoffizier, nachdem er vorschriftsmäßig gegrüßt hatte.
»Ich habe Gutes über Sie gehört.« So etwas vernahm ein Lieutenant immer gern. »Und ich bin einem Ihrer Zugführer begegnet.«
»Welchem denn, Sir?«
»Ich glaube, er hieß Chavez.«
»Ah, dann kommen Sie wohl von Fort Benning?«
»Nein, ich war Ausbilder für Dschungelkrieg in Panama.«
»Was hat Chavez wohl da unten zu tun?« fragte Lieutenant Jackson. »Mich umbringen, zum Beispiel«, versetzte der Major grinsend. »Sind denn alle Ihre Leute so gut?«
»Er war mein bester Zugführer. Komisch, er sollte doch eigentlich Ausbilder werden.« Jackson fand die Sache mit Chavez höchst seltsam und nahm sich vor, sie von Sergeant Mitchell überprüfen zu lassen. Immerhin war Ding nach wie vor einer »seiner« Männer.
    »Clark.« So meldete er sich am Telefon. Und dieser Anruf kam über seinen Dienstanschluß. »Die Sache läuft an. Seien Sie morgen früh um zehn hier.«
»Gut.« Clark legte auf. »Wann?« fragte Sandy. »Morgen.«
»Für wie lange?«
»Zwei Wochen. Nicht ganz ein Monat.« Voraussichtlich, fügte er nicht hinzu.
»Ist es…?«
»Gefährlich?« John Clark lächelte seine Frau an. »Schatz, wenn ich meine Arbeit richtig erledige, ist sie nicht gefährlich.«
»Wie kommt es eigentlich«, fragte sich Sandra Burns Clark laut, »daß mir die grauen Haare wachsen und nicht dir?«
»Weil ich nicht zum Friseur gehen kann, um sie färben zu lassen.«
»Es geht um diese Kokaingeschichte, nicht wahr?«
»Du weißt, daß ich darüber nicht reden kann. Du würdest dir

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