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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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doch nur Sorgen machen, und dazu gibt es keinen Grund«, log er seine Frau an. Clark tat das oft. Sie wußte das natürlich und hatte auch meist nichts dagegen. Diesmal war das anders.
Clark wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher zu. Innerlich lächelte er. Es war schon sehr lange her, daß er Jagd auf Drogenhändler gemacht hatte, und auf so dicke Fische hatte er es noch nie abgesehen gehabt; damals hatte er nicht über die richtigen Informationen verfügt. Nun aber besaß er, was er brauchte, einschließlich der Ermächtigung des Präsidenten. Es hatte seine Vorteile, wenn man für die CIA arbeitete.
    Cortez sah sich auf dem Flugfeld die Trümmer mit einem Gemisch aus Zorn und Befriedigung an. Bislang waren weder Polizei noch Armee aufgetaucht. Hier hatte jemand ganz gründlich und professionell zugeschlagen.
Und was soll ich davon halten? fragte er sich. Hatten die Amerikaner ihre Green Berets eingesetzt? Er war heute mit dem Hubschrauber unterwegs und inspizierte gerade das letzte von fünf Flugfeldern. Cortez verstand sich auf Sprengfallen und wußte genau, wonach er zu suchen hatte. Wie an den beiden anderen Stätten der Verwüstung waren die Wächter verschwunden, was natürlich bedeutete, daß sie tot waren. Vermutlich sollte er denken, daß sie die Sprengladung selbst gelegt hatten, aber das waren vom Kartell bezahlte Bauernburschen, die vermutlich noch nicht einmal in der Umgebung Streife gegangen waren, um sicherzustellen, daß… »Kommen Sie mit.« Mit einem seiner Assistenten, einem ehemaligen Polizisten, der über rudimentäre Intelligenz verfügte und wenigstens Befehle befolgen konnte, verließ Cortez den Hubschrauber.
Wenn ich diesen Platz beobachten wollte, sagte sich Cortez, würde ich an Deckung denken, an den Wind und eine Möglichkeit zur raschen Flucht.
Eine Grundeigenschaft aller Militärs war Berechenbarkeit. Sie brauchten eine Stelle, von der aus sie die Landebahn auf der ganzen Länge und auch den Treibstoffschuppen sehen konnten. Es kamen also nur zwei Ecken in Frage, schloß Cortez und setzte sich in Bewegung, um eine halbe Stunde lang schweigend das Gebüsch zu durchstöbern gefolgt von einem verwirrten Mann.
»Ah, hier waren sie«, sagte Felix zu sich selbst. Hinter einer kleinen Erhebung war der Boden plattgedrückt. Hier hatten Männer gelegen. Er entdeckte auch den Abdruck eines MG-Zweibeins. Wie lange der Landestreifen beobachtet worden war, konnte er nicht beurteilen, doch er vermutete, daß hier die Lösung des Rätsels der verschwundenen Flugzeuge lag. Amerikaner? Wenn ja, welche Organisation? CIA? DEA? Eliteeinheiten der Streitkräfte vielleicht?
Und warum waren sie abgezogen worden? Und warum hatten sie sich so auffällig verabschiedet? Was, wenn die Wächter nicht tot waren? Wenn die Amerikaner sie gekauft hatten? Cortez stand auf und klopfte sich die Hose ab. Ein deutlicher Wink aus den USA. Nach dem Mord am Direktor des FBI er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, mit el Jefe über diese Irrsinnstat zu reden wollte man ihnen klarmachen, daß so etwas nicht noch einmal passieren durfte. Cortez fand die Tatsache, daß die Amerikaner überhaupt etwas unternommen hatten, erstaunlich. USBürger waren Freiwild für Terroristen. Die CIA hatte zugelassen, daß einer ihrer höchsten Beamten im Libanon zu Tode gefoltert wurde - und nichts getan. Ganz anders die Russen: Als einer der Ihren im Libanon entführt worden war, hatten Männer des Ersten Direktorats des KGB selbst Mitglieder einflußreicher Clans als Geiseln von der Straße geholt und dann wieder zurückgeschickt ohne Kopf, ging eine Version; die andere besagte, es hätten intimere Körperteile gefehlt woraufhin die abgängigen Russen sehr rasch und mit einer Art Entschuldigung freigelassen worden waren. Die Russen mußte man also ernst nehmen.
Anders die Amerikaner. Cortez hatte seinen Chef zwar vor ihnen gewarnt, war aber andererseits sicher, daß sie selbst den Mord an einem ihrer höchsten Regierungsbeamten unbeantwortet lassen würden. Eigentlich schade, sagte sich Cortez. Einen Gegenschlag hätte er zu seinen Gunsten ausnutzen können.
    »Guten Abend, Boß«, sagte Ryan und setzte sich.
»Hallo, Jack.« Admiral Greer rang um ein Lächeln. »Wie gefällt Ihnen die neue Arbeit?« »Na ja, ich halte nur Ihren Stuhl warm.«
»Der gehört jetzt Ihnen«, verbesserte der DDI. »Selbst, wenn ich hier noch einmal herauskommen sollte, ist es Zeit, daß ich in Pension gehe.«
»Ich bin dem Posten noch nicht gewachsen,

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