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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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liegen alle vor. In dieser Hinsicht ist der Fall bombensicher. DNA-Abgleich der Spermaspuren mit den beiden Männern positiv, DNA-Abgleich der Blutspuren mit zwei Opfern positiv. Die Ehefrau war Blutspenderin; wir fanden einen Liter ihres Blutes in einer Tiefkühltruhe des Roten Kreuzes; die andere identifizierte Blutspur stammt von der Tochter. Mag sein, daß Davidoff den Prozeß allein auf dieser Basis gewinnt.«
Die Identifizierung von Spuren mit Hilfe der Gentechnologie entwickelte sich rasch zur tödlichsten forensischen Waffe des FBI. Zwei Kalifornier, die geglaubt hatten, die perfekte Vergewaltigung mit anschließendem Mord begangen zu haben, mußten wegen der Arbeit zweier Biochemiker des FBI und eines relativ billigen Labortests die Gaskammer ins Auge fassen.
»Wenn Sie noch etwas brauchen, rufen Sie mich sofort an. Diese Sache steht in direkter Beziehung zu dem Mord an Emil, und in diesem Fall habe ich alle Vollmachten.«
»Jawohl, Sir. Bedaure, Sie am Sonntag gestört zu haben.«
»Schon gut«, meinte Murray mit einem kleinen Lachen und legte auf. Dann drehte er seinen Sessel und schaute aus dem Fenster auf die Pennsylvania Avenue. Es war ein schöner Nachmittag, und die Leute gingen die Straße der Präsidenten auf und ab wie Pilger, blieben hin und wieder stehen, um von Straßenverkäufern Eis und T-Shirts zu erstehen. Am anderen Ende der Straße und jenseits des Kapitels gab es Verkaufsstellen für andere Dinge.
»Scheiß-Drogen«, sagte er leise. Welchen Schaden würden sie noch anrichten?
    Drei Sprüche von VARIABEL hatten Bob Ritter innerhalb von zwei Stunden erreicht. Unerwartet kam die Reaktion nicht, aber daß sie so rasch und koordiniert erfolgte, war eine Überraschung. Ausgewählt hatte er diese Truppen schließlich nur wegen ihrer Fähigkeiten… und wegen ihrer Anonymität. Wäre er auf die Green Berets vom John F. Kennedy Special Warfare Center in Fort Bragg oder Rangers aus Fort Stewart oder Männer von dem neuen Special Operations Command in McDill verfallen, wären zu viele Leute von zu kleinen, überschaubaren Einheiten gekommen, und die Sache wäre aufgefallen. Doch die leichte Infanterie bestand aus vier fast kompletten und an verschiedenen Orten stationierten Divisionen, über vierzigtausend Männer zwischen New York und Hawaii, die über die gleichen Fähigkeiten verfügten wie die berühmteren Einheiten; es war viel unauffälliger, diesen Einheiten vierzig Mann zu entnehmen. Und einige würden fallen das hatte er von Anfang an gewußt, und die Soldaten selbst wahrscheinlich auch. Wenn den Infanteristen der Sinn nach einem sicheren Leben gestanden hätte, würden sie einen anderen Beruf gewählt, sich nicht weiterverpflichtet und auch nicht freiwillig für ein Unternehmen gemeldet haben, das als potentiell gefährlich ausgegeben wurde. Schließlich waren das keine unbedarften Beamten, die man im Dschungel ausgesetzt hatte und die nicht wußten, worum es ging.
Zumindest redete Ritter sich das ein. Doch dann drängte sich die Frage auf: Wenn du schon nicht genau weißt, worum es geht, wie können sie es dann wissen?
Seltsamerweise verlief die Operation exakt wie geplant im Feld. Clarks brillante Idee, mit einigen unzusammenhängenden Gewaltakten einen Bandenkrieg im Kartell auszulösen, schien zu funktionieren. Wie sonst war der Anschlag auf Escobedo zu erklären? Ritter war froh, daß Cortez und sein Chef davongekommen waren. Nun würde es Konfusion und Aufruhr und Rache geben, und in der Zwischenzeit konnte sich die CIA zurückziehen und ihre Spuren verwischen.
Wer wir? konnte die Behörde dann auf die unvermeidlichen Fragen der Reporter antworten. Ritter war erstaunt, daß die Presse nicht schon längst nachgehakt hatte. Doch nun hatte er bereits begonnen, das Puzzle wieder auseinanderzunehmen. Der Verband um die Ranger würde zurück nach Norden laufen und die Übungen auf der Fahrt nach San Diego fortsetzen. Der CIA-Vertreter war bereits von Bord und mit der zweiten und letzten Videokassette unterwegs nach Hause. Der Rest der ÜbungsBomben würde auf See abgeworfen werden, und die Tatsache, daß sie eigentlich nie von der Navy für den Abwurf freigegeben worden waren, würde niemals auffallen. Der einzige heikle Aspekt waren nun die Truppen im Feld. Ritter hätte sie sofort herausholen lassen können, beschloß aber, sie noch ein paar Tage im Land zu lassen. Es könnte noch mal Arbeit für sie geben, und solange sie vorsichtig waren, konnte ihnen nichts passieren. Ihr Gegner war

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