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06 - Der Schattenkrieg

06 - Der Schattenkrieg

Titel: 06 - Der Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nicht ernst zu nehmen. »Und?« fragte Colonel Johns Sergeant Zimmer.
»Der Kompressor ist im Eimer. Wir müssen das Triebwerk austauschen.«
»Wie lange dauert das?«
»Sechs Stunden, wenn wir sofort anfangen, Colonel.«
»Ist in Ordnung, Buck.« Sie hatten natürlich zwei Ersatztriebwerke mitgebracht. Im Hangar war nicht genug Platz für den Pave Low III und die MC-130, die als Tanker und Ersatzteilträger diente. Zimmer gab einen Wink, und ein Unteroffizier öffnete durch Knopfdruck die Tür des Hangars. Zum Austausch des Triebwerks T-64 wurden ein Spezialwagen und ein Kran gebraucht. Gerade, als die Türen auf ihren Stahlschienen auf glitten, fuhr draußen ein Wagen mit Erfrischungen vor, der sofort von den Männern umringt wurde. Jeder kannte den Fahrer, einen Panamaer, der diesen Dienst schon seit einer Ewigkeit versah und dabei gut verdiente.
Er kannte sich auch gut mit Flugzeugen aus. Aufgrund jahrelanger Beobachtungen und beiläufiger Unterhaltungen mit dem Wartungspersonal war er mit dem gesamten fliegenden Inventar der Air Force vertraut und hätte eine vorzügliche Informationsquelle abgegeben, wenn sich jemand die Mühe gemacht hätte, ihn zu rekrutieren.
Als er Cola und Kleinigkeiten zu essen ausgab, fiel ihm der Pave Low III im Hangar auf. Damit war auch die Anwesenheit des Tankers und des Transporters Combat Talon und der zusätzlichen Wachen erklärt, die seine normale Route blockierten. Er wußte viel über die beiden Maschinen, und es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, etwas über ihre Fähigkeiten zu verraten. Aber es war doch kein Verbrechen, jemandem nur von ihrer Gegenwart zu berichten?
Wenn man ihm beim nächsten Treff das Geld aushändigte, würde man ihn bitten, die Bewegungen der beiden Maschinen festzuhalten.
    Während der ersten Stunde waren sie sehr schnell marschiert, verlangsamten dann aber ihr Tempo und gingen wie üblich vorsichtig und sehr aufmerksam. Sie marschierten nur ungern bei Tageslicht. Den Ninja mochte die Nacht gehören, am Tag schrumpfte ihr Vorteil dem Gegner gegenüber auf ein Minimum.
Alle trugen Kriegsbemalung und trotz der Wärme Handschuhe. Sie wußten, daß sich das nächste SHOWBOAT-Team fünfzehn Kilometer weiter südlich befand; daher war jeder, der ihnen begegnete, entweder ein Feind oder ein Unbeteiligter, aber für Soldaten im verdeckten Einsatz ist der Begriff »Unbeteiligter« ein Fremdwort. Sie sollten Kontakt mit allem und jedem vermeiden, und falls es doch zu einer Berührung kam, hatten sie sofort anzugreifen.
Es hatten sich auch noch andere Regeln geändert. Sie marschierten nicht mehr im Gänsemarsch, denn viele Leute, die hintereinander laufen, hinterlassen deutliche Spuren. Chavez ging voraus, Oso folgte ihm in einem Abstand von zwanzig Metern, und der Rest des Zuges ging in Kette und über ein weites Gebiet verteilt vor. Bald würden sie beginnen, Haken zu schlagen, um zu sehen, ob jemand ihnen folgte. Dem Betreffenden stand dann eine Überraschung bevor. Im Augenblick lautete ihr Auftrag: Zu einer vorbestimmten Position marschieren und die Stärke des Feindes abschätzen. Und Befehle abwarten.
    Der Lieutenant von der Polizei ging zwar nicht oft zum Abendgottesdienst, aber an diesem Tag erschien er etwas verspätet vor der Baptistenkirche Grace, stellte seinen Wagen am Rande des gut belegten Parkplatzes ab, betrat die Kirche und setzte sich hinten in eine Bank; dort, so hoffte er, würde sein falscher Gesang nicht auffallen.
Fünfzehn Minuten später hielt ein unauffälliger Wagen neben seinem Auto. Ein Mann stieg aus, schlug mit einem Montiereisen die Seitenscheibe auf der rechten Seite ein und stahl das Funkgerät, die Schrotflinte aus ihrem Halter unter dem Armaturenbrett - und den verschlossenen Aktenkoffer mit dem Beweismaterial, der auf dem Boden lag. Kaum eine Minute später saß er wieder in seinem Fahrzeug und fuhr weg. Wiedergefunden werden sollte der Aktenkoffer nur, falls die Brüder Patterson ihr Wort nicht hielten. Polizisten sind ehrliche Menschen.

23
Das Spiel beginnt
    Die Morgenroutine war unverändert, obwohl Jack eine Woche fortgewesen war. Sein Fahrer stand früh auf und fuhr mit seinem Wagen nach Langley, wo er in den Dienst-Buick umstieg und auch einige Akten für seinen Fahrgast abholte. Diese befanden sich in einem Metallkoffer mit Ziffernschloß und Selbstzerstörungsmechanismus. Es hatte zwar noch niemand versucht, sich an das Fahrzeug oder seine Insassen heranzumachen, aber das bedeutete nicht, daß diese Möglichkeit

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