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06 - Prophet der Apokalypse

06 - Prophet der Apokalypse

Titel: 06 - Prophet der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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beschrieben war. Gleichzeitig erfuhr der Sammler – der Vater von Víctor Javier Tirado, den die Indios in Madrid ermordeten – von den Auswirkungen der Maschine, zu der der Kristall das zentrale Bauteil darstellte. Er vernichtete die Übersetzung und nahm seinem Sohn den Schwur ab, den Stein zu schützen und zu verteidigen.«
    »Bis du seine Spur gefunden hast und ihr gefolgt bist«, folgerte Maria Luisa.
    Tom Ericson nickte. »Diese Stele auf den Marquesas war Teil eines Rätsels, das auf das Versteck des Kristalls hinwies. Mein Kollege Seymor Branson leistete im Auftrag des Mannes in Weiß die Vorarbeit – und wurde von dessen Männern ermordet, als er sich gegen sie stellte.« Tom senkte den Kopf. »Ich hielt ihn für verrückt, dabei handelte er wie damals der Kazike: Er tat alles, um die Spuren erneut zu verwischen, und sprengte die Kammer mit dem Relief. Und ich Idiot …« Ihm stockte die Stimme.
    Maria Luisa berührte seinen Arm. »Mach dir keine Vorwürfe. Du konntest doch nicht ahnen, worauf das alles hinauslaufen würde.«
    Er grinste schief. »Das macht es nicht ungeschehen. Ich kann jetzt nur noch tun, was in meiner Macht steht, um diese verfluchte Maschine weiterhin zu verhindern.«
    »Indem du nach Mexiko reist, diesen ›sichersten Ort der Welt‹ suchst und den Himmelsstein dort unterbringst.«
    »Nach Campeche auf Yucatán, um genau zu sein«, bestätigte Tom. »Dort soll Ts’onots Grab liegen, und der Schlüssel zu diesem Ort.« Während er sprach, holte er den Himmelsstein aus dem Lederbeutel am Gürtel. Maria Luisa zuckte unwillkürlich zurück, als plötzlich Finsternis in seiner Hand aufblühte; Alejandro rutschte hin und her und sah fasziniert in die Schwärze, die Toms ausgestreckten Arm fast ganz verschluckte.
    Die junge Frau schüttelte den Kopf. »Du riskierst dein Leben, um etwas zu finden, von dem du nicht weißt, ob es überhaupt noch existiert, etwas darin zu verschließen, von dem du nicht weißt, was es eigentlich ist, und es damit einem Feind zu entziehen, der vielleicht ein übernatürliches Wesen und fünfhundert Jahre alt ist.«
    »Oder noch älter.« Tom Ericson nickte. »Yep, so kann man es zusammenfassen.«
    »Und du musst anschließend den Schlüssel zerstören, denn der Mann in Weiß wird nichts unversucht lassen, um in das Versteck einzudringen.«
    »Stimmt. Falls der Ort wirklich so sicher ist wie behauptet. Ansonsten geht die Hetzjagd weiter.«
    Maria Luisa deutete auf das Dunkelfeld in Toms Hand. »Was ich noch nicht kapiere: Warum zerstörst du nicht einfach den Kristall?«
    »Weil ich erstens nicht weiß, wie ich das anstellen soll. Und zweitens nicht weiß, was dann passiert.«
    »Was meinst du?«
    »Wenn es das Herzstück einer Art … Bombe ist, die in der Lage wäre, ein ganzes Land oder sogar den Planeten zu verwüsten – würdest du nicht auch davor zurückschrecken, mit einem Hammer darauf herum zu hauen?«
    Ein Anflug von Angst schlich sich in Maria Luisas Miene. »Denkst du wirklich, es ist so gefährlich?«
    »Was ich denke, ist leider nicht maßgeblich«, antwortete Tom. »Fakt ist, dass auch die Maya den Kristall nicht zerstört, sondern versteckt haben, und das sicher nicht ohne Grund. Ich will und kann das Risiko nicht eingehen.«
    Sie seufzte. »Okay. Zerstören fällt also weg. Bleibt der von de Landa erwähnte Ort, zu dem nur ein magischer Schlüssel führt.«
    Tom lächelte sie an. »Und damit komme ich auf das zurück, was ich gern geklärt haben möchte.«
    Maria Luisa machte ihm ein Zeichen, dass er das Artefakt wieder im Beutel verschwinden lassen sollte. Offenbar missfiel ihr, dass Alejandro wie gebannt auf das Phänomen starrte.
    Tom Ericson tat ihr den Gefallen. Dann sagte er: »Ich werde also nach Yucatán gehen und habe auch schon eine vage Idee, wie ich das bewerkstellige. Aber ihr beide …«, er nickte den Geschwistern zu, »… bleibt hier. Wenn euch etwas zustoßen würde, könnte ich mir das nie verzeihen.«
    Maria Luisas Züge verhärteten sich. »Das könnte dir so passen! Mitgefangen, mitgehangen! Wir steigen nicht aus, nur weil’s brenzlig wird. Brenzlig ist es schon die ganze Zeit. Jandro?«
    Ihr Bruder nickte so überzeugend, als hätte er tatsächlich verstanden, was sie von ihm wollte.
    »Na also. So leicht wirst du uns nicht los«, fuhr sie fort. »Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team, falls dir das entgangen sein sollte, Señor Tom.«
    »Aber um nach Yucatán zu kommen, müssen wir –«
    »Was immer getan

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