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06 - Willlow und das Monsterbaby

06 - Willlow und das Monsterbaby

Titel: 06 - Willlow und das Monsterbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mel Odom
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sie. »Eine PA-Anlage. Das würde den Leuten da draußen die Schuhe ausziehen.«
    »Bloß nicht«, sagte Willow. »Das wäre falsch.« Absolut falsch! Sie dämpfte ihre Stimme und wusste, dass sie jetzt einen Streit riskierte. »Weißt du, Craig, was ich eigentlich erreichen möchte, ist eine... positive Atmosphäre zu schaffen, die zu positiven Ergebnissen führt.« Das Konzept war doch nicht allzu schwer zu verstehen, oder? »Ich will nicht, dass alle plötzlich scharf darauf sind, Frankensteins Schloss zu stürmen.«
    Craig grinste und deutete auf den Übertragungswagen des lokalen Fernsehsenders, der gerade auf den Eingang des Parks zufuhr. »Ein paar Mistgabeln, ein paar Fackeln schwenken und du hast die Massen im Nu hinter dir, Rosenberg. Dann glauben die Leute an dich.«
    »Ich will nicht, dass jemand an mich glaubt, ich will, dass die Leute begreifen, dass der Park wichtig ist und dass er erhalten bleiben muss«, korrigierte Willow.
    »Menschen glauben an Personen, nicht an Bewegungen. Genau wie Soldaten an ihre Offiziere glauben«, sagte Craig.
    »Hey, Craig!« Oz sprang zu ihnen auf das Karussell und versuchte die Balance zu wahren, während es sich langsam drehte. »Das klingt ganz so, als hättest zu oft Small Soldiers gesehen, oder haben dir die Rekrutierungstypen so zugesetzt?«
    »Eine Bewegung, die ein korruptes Unternehmen zum Gegner hat, kann keine Weicheier gebrauchen«, sagte Craig herausfordernd.
    »Entschuldige, Craig, aber das hier ist eine Initiative zur Rettung des Parks und keine Aufforderung zum Kampf«, sagte Willow seufzend.
    »Über dieses Stadium bin ich schon längst hinaus, nachdem letzte Nacht zwei unserer besten Krieger durch den Feind gefallen sind!«, erwiderte Craig.
    »Das Fernsehen«, flüsterte Oz Willow ins Ohr. Willow blickte zur Straße hinüber und sah, wie das Fernsehteam aus dem Wagen stieg. An seinem Dauergewellten schwarzen Haar, dem Spitzbart und seinem strahlenden Lächeln erkannte sie G.T. Rocken, einen Reporter, der oft in den Nachrichten zu sehen war und von den unterschiedlichsten Schauplätzen berichtete. Er trug einen dunkelblauen Anzug und gab dem Kameramann und den Tontechnikern einige Anweisungen.
    »Auf letzte Nacht kommen wir noch zu sprechen«, sagte Willow zu Craig. »Ich bin gleich wieder da.« Oz bahnte ihr einen Weg durch die Menge.
    »Wieso habe ich immer das Gefühl, dass Craig wie ein Soldat aussieht?«, fragte Willow. »Wie einer von diesen Sondereinsatztypen mit einem Messer zwischen den Zähnen.«
    Oz schüttelte den Kopf. »Das ist nicht irgend so ein Typ, das ist Craig. Er hätte mit Sicherheit kein Messer zwischen den Zähnen, sondern eine Stange Dynamit.«
    Willow hatte das Bild sofort vor Augen. »Angezündet natürlich!«
    »An beiden Enden.« Oz lächelte ihr aufmunternd zu.
    »Sei bloß nicht zimperlich mit diesen Medienleuten, Rosenberg«, bellte Craig mit rauer Stimme hinter ihnen her. »Die brauchen nicht zu glauben, dass sie herkommen und brave Bürger daran hindern können, für ihre Rechte zu kämpfen. Nicht wenn wir in geschlossenen Reihen stehen!«
    Einige bekräftigende Rufe und Pfiffe ertönten aus der Menge. Willow hoffte, dass sie der Ankunft des Nachrichtenteams und nicht Craigs Äußerungen galten.
    Die Situation hatte plötzlich eine aggressive Wendung genommen und sie hatte keine Ahnung, was sie dagegen unternehmen konnte. Wenn man überhaupt noch etwas dagegen tun konnte. Willow ging auf den Reporter zu, der sich zu ihr umwandte, nachdem man ihn auf Willow aufmerksam gemacht hatte.
    Eine Welle von Buh-Rufen ging plötzlich durch die Menge. Willow sah, wie vor dem Übertragungswagen eine große Limousine zum Stehen kam, aus der Hector Gallivan ausstieg. In dem Licht, das aus dem luxuriösen Wagen fiel, wirkte er groß und Furcht einflößend. Das sieht ganz und gar nicht gut aus, dachte sie.

18

    »Hallo, Ma«, begrüßte Buffy ihre Mutter, während sie über den Kühlschrank herfiel.  Sie entdeckte einen Apfel im Gemüsefach, der gut, wenn nicht sogar ausgesprochen verführerisch aussah, und beschlagnahmte ihn. »Ich bin heute Abend wahrscheinlich länger unterwegs, also warte nicht auf mich, ja?«
    »Du hast gar nicht gesagt, dass du heute Abend etwas vor hast.« Ihre Mutter saß am Esstisch und hatte Mappen mit Künstlerarbeiten um sich herum ausgebreitet.
    »Das Übliche«, sagte Buffy und deutete auf die schwarze Regenjacke, die sie trug.
    Ihren Rucksack, aus dem ein Paar frisch gespitzter Holzpflöcke hervorsahen,

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