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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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Änderungen notwendig sind?"
    „Das ist der Beweis, dass dieses Kleid für mich gemacht wurde. Vielen Dank noch einmal. Wenn du es nicht gefunden hättest, wäre ich nie auf die Idee gekommen, nach solch einem Modell zu fragen."
    „Nicht nötig, mir zu danken, meine Motive waren absolut selbstsüchtig. Drei Stunden meines Lebens, die ich nicht in diesem Höllenschlund aus Taft zubringen musste. Lara, hol deine Tasche und mach dich fertig fürs Bett." Sie wandte sich an mich. „Wir haben uns eines der Schlafzimmer im dritten Stock genommen, ist das in Ordnung?"
    „Natürlich. Da oben ist viel Platz." Ich sah auf meine Armbanduhr. Neun Uhr.
    Ich dachte ernsthaft darüber nach, im Buch der Toten zu blättern. Aber ich hatte Angst. Das letzte Mal, als ich das versucht hatte, hatte ich mich für eine Weile in eine richtig fiese Zicke verwandelt. Ich hatte meine Freunde verletzt und Sinclair ebenfalls. Ich hatte sehr lange gebraucht, um mir selbst verzeihen zu können. Und ich musste auch an Jeannie und Lara denken. Michael hatte sie nicht in meine Obhut gegeben, damit ich über sie herfiel, nachdem ich das falsche Kapitel in der Vampirbibel gelesen hatte.
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    Und es kam noch schlimmer. Das Buch hatte kein Register und auch kein Inhaltsverzeichnis. Man konnte nichts nachschlagen. Ich musste es tatsächlich durchblättern und so viel wie möglich überfliegen und dabei hoffen, dass ich durch Zufall über etwas stolperte, das mir weiterhelfen könnte.
    Eines stand allerdings fest: Das Buch irrte sich nie. Es hatte mich, Sinclair und meine Kräfte richtig vorhergesagt und wenn ich es mir recht überlegte . .
    „Mein Baby", sagte ich laut und achtete nicht auf Jeannies neugierigen Blick.
    Wie hieß es noch gleich? „Und die Königin wird ein lebendiges Kind haben und es wird ihr gegeben werden von einem lebendigen Mann." Genau, ungefähr so lautete der Satz. Als Sinclair ihn damals zitiert hatte, war er furchtbar niedergeschlagen gewesen. Er hatte angenommen, dass ich von einem anderen Mann schwanger werden würde. Aber ich „hatte" ein lebendiges Kind und es war mir von einem anderen Mann gegeben worden -
    von meinem Vater.
    Also hatte das Buch der Toten auch in diesem Punkt recht gehabt. Es hatte ebenfalls vorhergesagt, dass Sinclair und ich tausend Jahre lang König und Königin sein würden. Hieß das, ich konnte aufhören, mir Sorgen zu machen?
    Dass alles von ganz alleine gut werden würde?
    Beth
    „Wie bitte?"
    „Betsy?"
    „Was?"
    „Deine Handtasche klingelt."
    Ich warf einen Blick auf den Tisch, auf dem wir gewöhnlich unsere Taschen, Brieftaschen und Schlüssel ablegten. Jeannie hatte recht. Meine Tasche klingelte tatsächlich. Ich öffnete sie und wühlte nach meinem Handy.
    „Hallo?"
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    „Hey, ich bin es. Ich bin beeindruckt, du gehst ja wirklich an dein Handy!"
    „Hi, Jess, und, ja, das stimmt. Was ist los?"
    „Ich wollte wissen, wie der Kleiderkauf gelaufen ist."

    „Superduperich."
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das kein Wort ist." „Uninteressant. Ich bin fündig geworden." „Super! Es ist immer noch cremefarben, oder? Du hast von den Reinweißen die Finger gelassen?" „Ja, und . ."
    „Gut. Kommst du rüber ins Krankenhaus? Ich habe etwas für dich."
    „Du meinst, jetzt?"
    „Nein, ich meine nächsten Monat. Natürlich jetzt."
    Ich sah zu meinen Gästen, die sicher lieber ins Bett wol ten, als mich zu dieser späten Stunde noch in die Onkologie zu begleiten. Ich bedeckte den Hörer mit der Hand. „Habt ihr etwas dagegen, wenn ich ganz kurz ausgehe?"
    „Nein", gähnte Jeannie. Lara schlafwandelte bereits in Richtung Treppe, wobei sie ihre Zahnbürste fest umklammerte.
    „Okay, Jess", sagte ich. „Ich bin in zwanzig Minuten da."
    „Wenn dies ein Hinterhalt sein soll, damit Nick mir in den Kopf schießen kann", sagte ich, als ich das Zimmer betrat, „werde ich sehr böse."
    „Er ist nach Hause gegangen, um ein paar Stunden in einem richtigen Bett zu schlafen. Ich musste fast den Sicherheitsdienst rufen, um ihn rauszuwerfen."
    „Tja, er macht sich eben Sorgen um dich."
    „Er wird über diese letzte ... äh ... Geschichte ... hinwegkommen." Jessica sah weder überzeugt aus, noch klang sie so. Tatsächlich sah sie furchtbar aus. Die neue Runde Chemo war
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    hart gewesen. Und wie ich schon sagte, konnte Jessica es sich nicht leisten, Gewicht zu verlieren. Aber sie lächelte und diesen Gesichtsausdruck kannte ich nur zu gut: Sie hatte ein Geheimnis.
    „Du meinst, dass wir in

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