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06

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Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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ihn typischen Ton düsterer Verachtung.
    „Und wenn er dich weiter mit diesem Ding piekst, werde ich ihn zwingen müssen, es zu essen."
    „Wir werden überfallen! Wir haben das Empire State Building gesehen, die Freiheitsstatue, die Met, Ellis Island und den Zoo im Central Park, und jetzt beenden wir den Tag wie echte Touristen!"
    „Ich hasse Zoos."
    „Warum das denn?"
    „Der Geruch der Affen geht so schlecht aus meiner Hose raus."
    „Ringe, Brieftasche, Handtasche, aber zackig, ihr Arschlöcher!"
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    „Ich kann es kaum erwarten, das meiner Mutter zu erzählen!"
    „Was? Dass meine Hosen .. "
    „Seid ihr scheißtaub, oder was?" Wieder ein Piekser. Sinclair knurrte, aber so leise, dass nur ich ihn hören konnte. „Dies ist ein Raubüberfall - und ihr müsst mir euer Zeugs geben!"
    „Oh, ich weiß, was das hier ist", versicherte ich ihm. Ich fuhr herum, so schnell, dass er es kaum bemerkte, und entriss ihm das Messer. Mit dem Daumen verbog ich die Klinge, bis sie nicht mehr als Waffe zu gebrauchen war. Dann gab ich sie ihm zurück. Dabei hatte ich nur seine eigene Sicherheit im Sinn, denn Gott allein wusste, was Sinclair sonst mit ihm angestellt hätte.
    Er starrte erst das Messer an, dann mich. Dann wandte er sich um und wollte davonrennen. Ich stellte ihm ein Bein und er schlug lang auf die Straße.
    „Weißt du, seitdem wir hier angekommen sind, hatte ich noch nichts Richtiges zwischen den Zähnen", sagte ich. „Ich meine, außer dir."
    „Das Gleiche habe ich auch gerade gedacht." Wir machten uns über ihn her.
    „Ihr habt ein Alibi", sagte Nick schlecht gelaunt am nächsten Tag, während wir zusammen zu Abend aßen. Es war noch früh -ungefähr halb acht - und das war auch gut so, denn ich hatte noch viel vor und konnte meine Drinks gar nicht schnell genug runterstürzen.
    „Reicht Ihnen etwa nicht unser Wort?", fragte Sinclair milde. Er hatte es aufgegeben, den Anschein von Höflichkeit zu wahren, und stattdessen seine Zeitung zum Essen mitgebracht, welche er nun aufmerksam las. Obwohl das Gespräch schon zehn Minuten im Gange war, war dies sein erster Beitrag.
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    „Richtig. Der Gerichtsmediziner sagt, der Zeitpunkt des Todes liegt zwischen zehn und elf Uhr abends .. "
    „.. während wir vier zusammen zu Abend gegessen haben", führte ich den Satz Ende.
    „Tja, Nick", sagte Jessica freundlich, „du hast doch bestimmt sofort erkannt, dass es ein ganz frischer Tatort war. Betsy und Sinclair hätten gar nicht genug Zeit gehabt, uns sitzen zu lassen, den Jungen zu töten und dann zurückzukommen, um sich mit uns beim Dessert zu streiten."
    „Hmpf", grunzte Nick.
    „Ja, ein intelligenter, unvoreingenommener Profi hätte so etwas gewusst", sagte Sinclair zu seiner Zeitung.
    Überraschenderweise schluckte Nick den Köder nicht. Plagten ihn womöglich Gewissensbisse?
    „Glaubst du, es war einer der Hotelgäste?", fragte ich, fast flüsternd.
    Nick warf mir einen Blick so voller brennender Verachtung zu, dass ich mich fast geduckt hätte. „Natürlich."
    „Das bezweifle ich", sagte Sinclair leichthin.
    „Also bitte! Wenn es wie eine Ente geht, wie eine Ente quakt und wie eine Ente aussieht, dann ist es eine verdammte Ente."
    „Ich verstehe nicht, was Enten mit diesem Tatort zu tun haben."
    Nick lehnte sich vor, wobei ihm seine blonden Haare in die Augen fielen.
    Ungeduldig strich er sie zurück und sagte: „Ich meine, in der Nähe eines Hotels, das von Vampiren geführt wird und in dem Vampire absteigen, wird ein Kind getötet - von einem Vampir - und Sie sagen mir, das hat nichts miteinander zu tun?"
    „Es würde mich überraschen. Wie Betsy schon sagte, Vampire scheißen nicht dort, wo sie essen." „Zumindest die cleveren nicht."
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    „Ich würde ihr ja zustimmen", er würgte fast, als er es sagte, „aber was, wenn es sich um eine Botschaft handelt?"
    „Du meinst, wie eine Notiz? Nur dass sie auf dem Körper eines Jungen geschrieben wurde?", fragte ich angewidert.
    „Genau. Eine Botschaft für den König und die Königin. Sie wussten, dass ihr kommen würdet, oder?"
    „Selbstverständlich", sagte Sinclair vorsichtig. Nun hatte er tatsächlich die Zeitung aus der Hand gelegt.
    „Also, vielleicht versucht hier jemand, euch zu beeindrucken. Seine Aufwartung zu machen. Oder so etwas Ähnliches."
    „Er sollte wissen, dass der Tod eines Kindes das Letzte ist, womit er uns beeindrucken kann", fuhr ich ihn an.

    „Sollte er das?", fragte Nick ruhig. „Eure Vorgänger waren recht

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