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06

06

Titel: 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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Anblick.
    „Ich möchte gerne Calm, Dabble, Mystery, Ravish2, Splendid, Adore, Amazing, Angehe, Heaven, Infinite, Neat, Phantom,
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    Gobiin, Fairy und Rosella sehen. Oh, und können Sie die Schuhe in mein Hotel liefern?" „Selbstverständlich."
    „Du kannst dich nicht daran erinnern, Milch zu kaufen", sagte Jessica, „aber du hast alle Modelle der Feldman-Herbstkollektion auswendig gelernt?"
    „Verdirb mir nicht den Spaß. Bitte, bitte nicht."
    Nachdem die Verkäuferin verschwunden war, zog Nick seine Waffe. Ich wusste nicht, ob er mich oder sich selber erschießen wollte, und ehrlich gesagt war ich sowieso mit den Gedanken woanders. Glücklicherweise steckte er sie wieder weg, als sie zurückgetaumelt kam, die Arme voller Schuhkartons.
    Ich klatschte in die Hände wie ein Kind, als ich sie nahen sah.
    „Dieser Bastard." Im Taxi auf dem Weg zurück ins Hotel schäumte Nick vor Wut. „Er wusste genau, wovor er sich drückte. Und er wusste, was du mit mir vorhattest."
    „Ach, komm schon, so schlimm war es doch nicht."
    „Sechs Stunden Shopping!"
    „Es waren nur zwei."
    „Gefühlte tausend."
    „Hey, du warst es doch, der mit uns nach New York kommen wollte."
    „Tja, ich habe dabei eher an Verrat, Untreue und kriminelle Handlungen gedacht. Nicht an so etwas!"
    „Hört auf damit, ihr beiden", befahl Jessica und massierte ihre Schläfen. „Ich habe furchtbare Kopfschmerzen."
    Für eine Nanosekunde wurde Nick zu einem ganz anderen Menschen.
    „Baby, alles in Ordnung? Vielleicht sollten wir dich besser nach Hause bringen, damit du dich hinlegen kannst."
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    „Mir geht es gut, Nick, es ist nicht der Krebs. Ich habe nur Kopfschmerzen."
    Nick saß zwischen uns, ich zu seiner Linken, Jessica zu seiner Rechten. Das war nur möglich, weil sie so dünn war. Ich öffnete meine Handtasche, wühlte ein bisschen darin herum und reichte Nick ein Gläschen mit Schmerztabletten.
    Er warf mir einen dankbaren Blick zu - fast wäre ich aus dem Taxi gefallen -, schüttete zwei in seine Handfläche und gab sie dann Jess, die sie trocken hinunterschluckte.
    „Danke, dass ihr mich begleitet habt, ihr beiden."
    „Das hätte ich um nichts in der Welt verpassen wollen", sagte Jess, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    „Sie spricht nur für sich selbst", ergänzte Nick.
    „Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, welches Paar mir am besten gefällt", sagte ich träumerisch. „Infinite oder Fairy."
    „Was ist mit Gobelin?", murmelte Nick. „Du hast nur . . He, wir fahren an unserem Hotel vorbei!"
    „Sorry, Mann", meinte der Fahrer gelassen, „die Bude ist aber auch leicht zu übersehen."
    Damit hatte er recht. Das Grange wirkte unauffällig, obwohl es doch eigentlich so gruselig und altmodisch aussah.
    „Schon gut", sagte Nick. „Biegen Sie einfach links ab und lassen Sie uns an der nächsten Ecke aussteigen."

    „Nix da, Mann. Ich bringe Sie hin." Ich sah seine dunklen Augen im Innenspiegel, hörte, wie er schaltete, und dann rasten wir im Rückwärtsgang die Straße hoch.
    „Das ist eine Einbahnstraße!" Nick kreischte beinahe.
    „Das ist New York, Mann."
    Mit quietschenden Reifen kamen wir vor den Eingangsstufen zum Stehen.
    Nick und Jessica konnten gar nicht schnell genug aus dem Wagen klettern.
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    Ich reichte dem Fahrer meinen letzten Fünfzig-Dollar-Schein. „Sie trauen sich was, Junge, Junge. Stimmt so."
    Er tippte mit zwei Fingern an seinen nicht vorhandenen Hut und grinste, sodass die weißen Zähne in seinem dunklen Gesicht leuchteten. „Mach ich doch gern für eine so hübsche Lady."
    Ich stieg aus und sah ihm nach, während er davonfuhr.
    Das war wirklich cool gewesen. Furchtbar gefährlich und illegal, aber cool.
    „New York, New York, it's a helluva town", summte ich und trabte die Stufen hinauf, um Nick und Jess einzuholen.
    Ich erspähte Sinclair, der uns in der Bar erwartete und mir schon einen Cosmo bestellt hatte. Ich rannte zu ihm, zog locker an Nick und Jessica vorbei und schwang ihm die Arme um den Hals, so schwungvoll, dass es ihn in seinem Stuhl zurückwarf.
    Er küsste mich auf die Schläfe und sagte, den Mund in meinem Haar vergraben: „Hat das Shoppen Spaß gemacht?"
    „Oh, mein Gott, du würdest es nicht glauben!"
    Er zuckte bei dem Wort Gott zusammen, fing sich wieder und sagte dann:
    „Ich werde es wohl glauben, wenn die American-Express-Abrechnungen ankommen."
    „Na ja, ich musste doch den ersetzen, der in der Wand steckt."
    „Also hast du nur ein Paar gekauft?",

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