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0600 - Die unsichtbare Grenze

Titel: 0600 - Die unsichtbare Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gibt keinen Regen?" meinte spöttisch einer von Hung-Hung-Chuins Assistenten.
    „Worauf willst du hinaus?" erkundigte Rhodan sich lachend.
    „Dieses Gebäude steht nicht im Freien", behauptete der Arkonide.
    „Wo sonst?"
    „Im Innern eines größeren Gebäudes. Und noch etwas! Wir kennen die Ausmaße unseres Gefängnisses in etwa. Es ist rund einhundert Meter breit und etwa einen halben Kilometer tief. Eine nicht allzu schmale, langgezogene Baracke also. Außerdem ist es fünf Meter oder so hoch, aber das tut wenig zur Sache. Das Gebäude, in dem es sich befindet, muß im Grundriß natürlich großer sein. Ich denke da an eine Länge von einem Kilometer und eine Breite von ebenfalls einem Kilometer. Und was habe ich dann?"
    „Die Ausstellungshalle in der Weststadt!" riefen zwei, drei Stimmen auf einmal.
    Rhodan nickte.
    „Ich glaube, du hast recht", war seine Antwort. „Wenn deine Vermutung stimmt, kennen wir das Gelände, das uns umgibt. Im Westen liegen die Sayhan-Berge. Im Osten breitet sich die Stadt aus, und im Südosten liegt der Raumhafen."
    Im Laufe des Tages trafen weitere Gefangene ein. Jedoch wurde der Umfang der Transporte immer geringer, und die Abstände, in denen sie eintrafen, immer länger. Jeder neue Gefangene wurde sofort befragt. Alle Gefangenen waren auf dieselbe Weise transportiert worden wie Perry Rhodan und seine drei Begleiter: Mit einem Polizeiwagen, der einen gesicherten Kastenaufbau trug. Alle sagten übereinstimmend aus, sie hätten beim Aussteigen aus dem Kasten grellen Lichtschein, der von einer Sonnenlampe herrührte, und ein Stück der weißen Wand des Gebäudes sowie einen Trupp Kampfroboter gesehen.
    Obwohl es draußen längst Tag geworden sein mußte, hatten sie außerhalb des Lichtkreises nur Finsternis wahrgenommen.
    Dadurch konnte Atlans Hypothese als gesichert gelten. Nur im Innern eines Gebäudes ließ sich um diese Tageszeit Finsternis erzeugen. Ob es sich bei dem Gebäude jedoch wirklich um die Ausstellungshalle am Rande der Weststadt handelte, mußte noch bestimmt werden.
    Inzwischen hatte Geoffry Waringer ein Team von Wissenschaftlern zusammengestellt, das an der Herstellung eines geeigneten Resonators arbeitete. Das Organisationsgenie Roi Danton hatte rings um das Fertigungsteam ein sorgfältig durchrechnetes Durcheinander von hin und her eilenden Männern und Frauen erzeugt, daß es dem Gegner schwer, wenn nicht gar unmöglich sein würde zu erkennen, was hier eigentlich vorging. An anderer Stelle tagten die Strategen, an ihrer Spitze Perry Rhodan und Atlan. Ihre Aufgabe war leichter zu verschleiern als die des Waringer-Teams. In ihrer Diskussion waren sie beweglich und konnten die Gänge auf und ab wandeln.
    Stets folgte ihnen eine dichte Traube von Statisten, von denen ununterbrochen einige ab- und andere zuwanderten, so daß auch hier die Verwirrung gewahrt blieb, die nötig war, um den Gegner hinters Licht zu führen.
    Mittlerweile hatte sich bei der Festlegung des Fluchtplans eine Überlegung in den Vordergrund geschoben, die den Planern hartnäckig zu schaffen machte. Es begann damit, daß Rhodan zu bedenken gab: „Die Leute, mit denen wir es zu tun haben, sind uns ähnlich.
    Mehr noch als das: Sie sind uns fast gleich. Sie wissen ebenso viel wie wir, sie besitzen dieselben Kenntnisse. Ich frage mich, ob wir diesen Umstand nicht sorgfältig in Rechnung stellen sollten."
    Atlan schien ähnliche Bedenken ebenfalls zu hegen.
    „Du sprichst mir aus der Seele, Freund! Ich sehe im Geiste, wie Rhodan-zwei sich ins Fäustchen lacht, wenn wir nach dem Zusammenbruch des Überladungsfeldes über die Wände klettern. Weil er nämlich eben das geplant hatte. Du erinnerst dich, daß ich gestern meinte, die Waffen seien uns aus gutem Grund belassen worden."
    Unter den mittlerweile fast siebentausend Mann, die sich im Gefängnis befanden, hatte keiner, der zum Augenblick der Festnahme eine Waffe trug, diese ablegen müssen. Zu den Bewaffneten gehörten hauptsächlich Alus Komos Freiwache und eine Handvoll Offiziere, die sich von Bord der MARCO POLO auf dem geradesten Weg nach Hause begeben und dabei ihre Dienstwaffen mitgenommen hatten. Die Mehrzahl der Gefangenen war unbewaffnet. Das Arsenal, mit dem Waringer arbeitete, bestand aus etwa dreihundert leichten und mittelschweren Thermostrahlern.
    „Rhodan-zwei", fuhr Atlan fort, „weiß genau, wie ein Hochüberladungsfeld funktioniert und wie man es unschädlich machen kann. Sollte er wirklich nicht daran gedacht haben,

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