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0601 - Aibons Monster-Troll

0601 - Aibons Monster-Troll

Titel: 0601 - Aibons Monster-Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er es nicht wollte. »Da hat John es mit zwei Gegnern zu tun, wie?«
    »Es sieht so aus.«
    »Um so besser, wenn ich ihm zur Seite stehe.«
    Die Männer in Grau gingen darauf nicht ein. »Es ist noch etwas passiert!« flüsterte der Zurückgekehrte. »Ich habe es nicht verhindern können.«
    »Was?«
    »Der Sog bei der Rückkehr war einfach zu stark. Er hat etwas mitgerissen, ich weiß nur nicht was.«
    »Eine Erinnerung aus Aibon?« fragte Suko.
    »Ich glaube.«
    »Das wird ja immer besser, verdammt! Ihr macht ja immer alles kaputt. Befreit mich endlich…«
    Er sprach nicht mehr weiter, denn von draußen war ein unheimliches Geräusch an seine Ohren gedrungen.
    Es hörte sich an wie das Knurren eines Monsters. Gleichzeitig vernahmen sie den Schrei eines Mannes…
    ***
    Kalem hatte das Gefühl, in einen Tunnel zu fliegen, als er die Hütte verließ.
    Er landete auf dem weichen Boden, streckte ein Bein vor, rutschte mit der Hacke aus, fiel auf den Boden, ein Ziehen durchzog seinen Oberschenkel, aber er ließ sich nicht beirren. Die Angst saß ihm im Nacken. Was mit Diana Lynn geschah, spielte keine Rolle für ihn, das Hemd saß ihm näher als die Hose.
    Als er das rechte Bein belastete, spürte er den Stich, der sich wie Feuer ausbreitete, und er humpelte die nächsten Schritte. Dabei ging er auf den Waldrand zu. Er wollte zum Wagen und wegfahren.
    Flüchten so schnell wie möglich. Wieder zurück nach London und den Horror einfach vergessen.
    Er drehte sich nicht um, wollte nicht sehen, was er zurückgelassen hatte. Es hatte sich sowieso zu tief in seine Erinnerung festgegraben, weg, nur weg!
    Der Kurde dachte nur an sich, er übersah die Umgebung, die zwar in ein graues Dunkel getaucht war, aber auch dort konnte sich etwas bewegen. Und Aibon hatte einen fürchterlichen Boten geschickt, der noch in Deckung hockte.
    Kalem ging genau auf ihn zu. Jenseits der Kuppe fiel das Gelände wieder ab. Dort befand sich die Stelle, wo das Rauschgift versteckt worden war. Der Kurde wollte den Hang hinabrutschen, auf den Beinen konnte er sich dabei nicht halten.
    Er dachte an die Zeiten in den Bergen seiner Heimat. Da war es ihm einmal gelungen, mit einer Kugel im Körper sich so weit zu schleppen, bis er eine der durch die Berge führenden Straßen erreicht hatte, wo ihn eine Patrouille fand.
    Hier war es ähnlich, nur ging es ihm hier besser, denn er verlor kein Blut, dessen Verlust ihn geschwächt hätte.
    Er humpelte voran. Das rechte Bein zog er hinter sich her, der Fuß schleifte durch das Gras. Die dunkle Mauer der Bäume kam ihm wie eine große Rettungsinsel vor. Wenn er da eintauchen konnte, war er so gut wie verschwunden.
    Vor ihm erschien der Hang. Aus der Tiefe waren die dünnen Nebelfinger wie schmale Leichentücher in die Höhe gekrochen, die alles umfangen wollten.
    Für die Dauer weniger Sekunden blieb er am Rand des Waldes stehen, blickte in die Tiefe und…
    Er trat den ersten Schritt. Noch klappte es, weil er mit dem linken Bein vorgegangen war.
    Das rechte aber knickte ihm weg. Er sah sich fallen und glaubte, alles in Zeitlupe zu erleben. Er fluchte über sich selbst, weil es ihm nicht mehr gelang, sich zu halten. Selbst die rettenden Äste eines Baumes verfehlte er, griff daneben und kippte nach vorn.
    Kalem gelang es, seinen schweren Körper zu drehen, so schlug er nicht mit dem Gesicht auf, sondern mit der Seite und rollte dabei auf den Rücken.
    Er rutschte.
    Es tat ihm gut. Wenn es so weiterging, dann…
    Es ging nicht so weiter. Durch das Rascheln des von ihm selbst aufgewühlten Laubs hörte er das warnende, gefährliche Knurren nicht. Zudem nahmen ihm die Dunkelheit und der Nebel die Sicht.
    Die Kralle sah er nicht!
    Schlangengleich und sehr schnell beugte sie sich über den Boden, und sie packte eisenhart zu.
    Der linke Oberschenkel wurde erwischt. Kalem schrie nicht einmal auf, so sehr stand er unter dem plötzlichen Schock, daß jemand da war, der ihn anhielt.
    Der Kurde rutschte zwar noch, nur nicht mehr nach vorn. Durch den Druck drehte er sich auf der Stelle.
    Laub raschelte stärker, Erde riß durch dumpf klingende Prankenhiebe auf, und aus dem dünnen Dunst schälte sich etwas Furchtbares hervor, das den Alpträumen eines Menschen hätte entsprungen sein können. Es glitt dicht über den Boden. Der Kurde konnte noch immer nicht schreien, denn das Wesen war ein Mittelding aus Schlange und Krokodil.
    Es besaß ein sehr breites Maul, in dem die kleinen, tückischen Augen türkisfarben leuchteten.

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