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0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Manchmal klang die Stimme des Ära-Mediziners auf, der die Instrumente ablas, an die Ras angeschlossen war.
    Deighton sprach nur selten, manchmal mußte er Gucky ermahnen, den Gefangenen nicht zu töten.
    Ab und zu fragte Deighton den Teleporter, ob er nicht endlich sprechen wollte.
    Tschubais Schweigen sagte mehr als alle Worte.
    Der Mutant vermutete, daß Deighton inzwischen mit Rhodan II gesprochen hatte, um ihn von der anhaltenden Hartnäckigkeit des Gefangenen zu unterrichten.
    Einmal wurde Gucky weggeschickt.
    Deighton trat an das Lager des Teleporters.
    „Warum nehmen Sie keine Vernunft an? Früher oder später können Sie nicht mehr durchhalten, das wissen Sie. Warum wollen Sie vor Ihrem Tod noch solche Qualen erdulden?
    Das Ende wird das gleiche sein."
    Ras brachte ein Lächeln zustande.
    „Schade, daß Sie den anderen Galbraith Deighton nicht kennen", bedauerte er. Zum erstenmal nach Beginn der Folterung sprach er. „Der Deighton, den ich kenne, ist ein Mensch.
    Aber Sie sind ein Ungeheuer. Sie verkörpern das Böse."
    Der SolAb-Chef fluchte.
    „Ist das alles, was Sie zu sagen haben?"
    „Ja!"
    Gucky wurde wieder gerufen, und die Quälerei des Gefangenen ging weiter. Der Mausbiber gebrauchte seine parapsychischen Kräfte so geschickt, daß an Tschubais Körper keine äußeren Spuren der Folterung zurückblieben.
    Für den Gefangenen wurden die nachfolgenden Stunden zu einem Alptraum. Nur unbewußt nahm er wahr, daß ab und zu Deighton bohrende Fragen stellte. Einmal verlor er das Bewußtsein, aber man schoß ihm stimulierende Mittel in die Venen, so daß er schnell wieder zu sich kam. Als er glaubte, es nicht länger aushalten zu können, schaltete sich unerwartet der Ära-Mediziner ein. '„Seine organischen Reflexe sind so schwach geworden, daß ich Sie warnen muß", sagte er zu Deighton. Wenn Gucky noch ein paar Minuten so weitermacht, werden Sie von diesem Mann niemals etwas erfahren. Er wird dann sterben."
    „Verdammt!" stieß Deighton hervor. „Schluß jetzt, Kleiner."
    Er wandte sich an den Arzt.
    „Ich will, daß Sie ihn genau untersuchen, um seine Belastungsgrenze festzustellen."
    „Dazu muß der Energieschirm abgeschaltet werden."
    „Das kannst du riskieren", sagte Gucky zu Deighton. „In diesem Zustand kann er nicht teleportieren."
    Der Ära deutete auf den Gefangenen.
    „Ohne seinen Zellaktivator wäre er bereits tot."
    „Er wird ihn bald nicht mehr brauchen", sagte der Ilt spöttisch.
    Obwohl Tschubai alle Einzelheiten dieser Unterhaltung hören konnte, fiel es ihm schwer, den Sinn aller Worte zu begreifen. Er registrierte nur noch das Auf- und Abschwellen der Stimmen.
    „Beeilen Sie sich!" drängte Deighton II den Ära. „Rhodan wartet auf Informationen."
    „Ich kann mir vorstellen, daß Sie in einer schwierigen Lage sind, Sir", erwiderte der Mediziner gelassen.
    Deighton knirschte hörbar mit den Zähnen.
    „Machen Sie schon!" herrschte er den Ära an.
    Der Energieschirm, der Tschubai einhüllte, wurde abgeschaltet. Der Ära-Mediziner beugte sich über Ras Tschubai. Seine Hände tasteten über die Brust des Teleporters.
    „Versuchen Sie, sich zu konzentrieren!" hörte Ras den Mediziner flüstern. „Dies ist Ihre letzte Gelegenheit zur Flucht."
    Diese Worte drangen wie Flammen in Tschubais Gehirn. Er riß sich zusammen. Die Gestalt des Aras sah er nur undeutlich. Er wollte etwas sagen, doch der Arzt legte ihm eine Hand auf den Mund.
    „Am Ende der Untersuchung drücke ich Ihre rechte Hand. Das ist der richtige Zeitpunkt. Ich werde die Antis ablenken."
    „Was gibt es da zu flüstern?" schrie Deighton dazwischen und kam näher heran.
    „Stören Sie nicht die Untersuchung!" gab der Ära zurück.
    Tschubai war irritiert. Versuchte man einen Trick mit ihm, oder wollte der Ära ihm tatsächlich helfen? Ras konzentrierte sich. Konnte er überhaupt noch teleportieren?
    Diese Frage ließ sich wahrscheinlich nur durch einen Versuch beantworten.
    Wie wollte der Ära die vier Antis ablenken?
    Tschubai strich alle Bedenken aus seinen Gedanken. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Unter diesen Umständen mußte er jede Chance zu nutzen versuchen.
    „Ich bereite jetzt ein paar Injektionen vor!" hörte er den Ära sagen. „Wir werden auf diese Weise seine Willenskraft herabsetzen."
    Wenig später wurde die Injektionspistole gegen Tschubais Schenkel gepreßt Wenn der Arzt wirklich ein Verbündeter war, mußte er jetzt anstelle willenszerstörender Mittel Stimulazien injizieren.

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