0601 - Die falschen Mutanten
Korom-Khan.
Die MARCO POLO sprang förmlich aus dem heranrasenden Pulk plophosischer Schiffe heraus. Noch einmal leuchteten die Schutzschirme des Ultraschlachtschiffs auf, dann war es aus der gefährlichen Zone heraus. .
Wenige Augenblicke später verschwand die MARCO POLO im Linearraum.
„Direkten Kurs auf Olymp!" befahl Perry Rhodan. „Dort wird man uns jetzt bestimmt nicht erwarten."
5.
Für ein paar Sekunden fühlte sich Ras Tschubai auf die Größe eines Moleküls zusammengedrückt. Seine Umgebung schien wie durch den Lauf einer überdimensionalen Waffe auf ihn gerichtet zu sein. Er hatte impulsiv gehandelt, nur von dem inneren Drang getrieben, dieser unmenschlichen Szene im Konferenzraum ein Ende zu bereiten. Erst jetzt, nachdem er die entscheidenden Worte gesprochen hatte, kam ihm zu Bewußtsein, daß er sich selbst zum Tode verurteilt hatte.
Flucht! zuckte ein Gedanke durch sein Gehirn.
Doch das sekundenlange Zögern nach seinem Eingreifen wurde ihm zum Verhängnis. Atlan II und Rhodan II bewiesen, daß sie nicht langsamer reagierten als ihre Gegenspieler aus einem anderen Kontinuum. Bevor Ras Tschubai sich durch eine Teleportation in Sicherheit bringen konnte, wurde er von zwei paralysierenden Schüssen getroffen. Er krümmte sich zusammen und kippte zur Seite. Verzweifelt wollte er sich am Rand eines Tisches festhalten, doch seine kraftlos gewordenen Hände glitten daran ab. Der Teleporter sank zu Boden.
„Bringt Schirmfeldprojektoren!" hörte er Rhodan II rufen. „Wir legen ihn unter Fesselfelder, damit er nicht teleportieren kann."
Benommen hob Tschubai den Kopf. Im Augenblick waren seine Psi-Kräfte neutralisiert.
Trotzdem machte er den Versuch, aus der Gefahrenzone zu verschwinden.
„Er will teleportieren!" schrillte Guckys Stimme.
Tschubai spürte, daß parapsychische Kräfte nach ihm griffen. Die anderen Mutanten schalteten sich ein. Ras besaß nicht die Kraft, sich dagegen zu wehren.
Schirmfeldprojektoren wurden hereingerollt und eingeschaltet. In wenigen Augenblicken war Tschubai in ein energetisches Kraftfeld eingehüllt. Jetzt konnte er nicht mehr teleportieren. Der Energieschirm würde ihn zurückschleudern.
Erst jetzt wurde es im Konferenzraum wieder ruhiger.
„Er ist der andere Ras Tschubai!" stellte Atlan fest. „Wahrscheinlich hat er sich anstelle des echten Ras Tschubai hier eingeschmuggelt."
Zum Teufel! dachte Ras niedergeschlagen. Ich bin der echte Tschubai!
„Das könnte bedeuten, daß unser Ras Tschubai sein Ziel doch noch erreicht hat und sich jetzt an Bord der MARCO POLO befindet", meinte Rhodan II, und ein zufriedenes Lächeln überzog sein Gesicht. „Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis wir sie alle haben."
Er trat an den Energieschirm heran.
„Da wir diesen Gefangenen nicht getötet haben, ergibt sich jetzt die Chance, mehr über die Parallelität zu erfahren."
„ Vier Antis kamen herein. Tschubai nahm an, daß es sich um seine zukünftige Wache handelte. Die Antis sollten wahrscheinlich eine Flucht völlig unmöglich machen.
Rhodan II nickte Tschubai zu.
„Glaubten Sie wirklich, daß Sie uns überlisten können?" fragte er höhnisch. „So wie Sie werden uns auch Ihre Freunde in die Falle gehen."
Seine Lippen wurden schmal. Er sah grausam aus.
„Was immer diese Überschneidung der Parallelwelten herbeigeführt hat - die Folgen müssen beseitigt werden."
Tschubais Blicke waren eine stumme Frage.
„Es könnte zu Katastrophen kommen, wenn ein paar tausend Terraner zweimal existieren", fuhr Rhodan fort. „Deshalb muß eine Seite völlig ausgelöscht werden. Danach wird die Normalität wieder hergestellt sein."
Er wandte sich ab.
„Bringt ihn in ein Labor. Bully, du bist dafür verantwortlich, daß er nicht entkommt."
„Ich würde mich auch gern um ihn kümmern!" rief Gucky. Er kam an den Energieschirm heran.
Seine Augen glitzerten. Tschubai sah Haß und Bösartigkeit in ihnen.
„Meinetwegen!" entschied Rhodan II.
„Ich werde bei allen Verhören dabei sein, Ras", kündigte der Ilt an. „Notfalls werde ich dich zum Sprechen bringen, Ras. Ich habe großartige Verhörmethoden entwickelt."
Tschubai schloß angeekelt die Augen. Er konnte nicht glauben, daß es zwischen Gucky und Gucky II eine Verbindung gab. Vor ihm stand ein pervertiertes Ungeheuer, das seine Fähigkeiten ausschließlich dazu nutzte, andere Wesen zu quälen.
Tschubai ahnte, was ihm bevorstand. Sein Todesurteil war bereits gesprochen. Bevor er jedoch starb,
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