Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0601 - Die falschen Mutanten

Titel: 0601 - Die falschen Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sollte er möglichst viele Informationen preisgeben.
    Was sollte er ihnen sagen? fragte sich Tschubai traurig.
    Er konnte ihnen sagen, daß sie böse waren - aber würden sie das begreifen?
    Sie hielten sich für das auserwählte Volk der Galaxis!
    Gut und Böse hatten schon immer in jedem Menschen geschlummert, dachte Ras Tschubai.
    Nun war irgend etwas aufgebrochen. Gut und Böse standen sich gegenüber. Die Trennung war durch eine unerklärliche Katastrophe vollzogen worden.
    Ras dachte an sein Heimatkontinuum. Das Gute, erinnerte er sich, war nicht ausschließlich gut. Es gab viele dunkle Augenblicke in der Geschichte der Menschheit.
    Irgendwie war dieser Gedanke tröstlich für den Mutanten.
    Denn er besägte, daß das Böse nicht ausschließlich böse sein konnte.
     
    *
     
    Tschubai lag auf dem Rücken. Er war eingeschlossen in einen Energieschirm, der eine Teleportation unmöglich machte. Als zusätzliche Sicherheit hielten sich vier Antis im Labor auf.
    Ein schlanker Ära-Mediziner beugte sich über Tschubai.
    „Die Auswirkungen der Paralyse sind abgeklungen", stellte er fest. „Wir können mit dem Verhör beginnen."
    Die Tatsache, daß sie ihn jetzt verhörten, konnte nur bedeuten, daß die MARCO POLO noch immer auf der Flucht war. Vielleicht war Tschubai II ebenso wie er in Gefangenschaft geraten.
    Da die Parallelität in vielen Fällen gewahrt blieb, konnte er das hoffen.
    Der Ära sah ihn mitleidig an.
    „Ich kann Ihnen nicht helfen!" sagte er sehr leise. „Ich muß tun, was die von mir verlangen."
    Ras nickte dankbar. Immerhin gab es innerhalb dieses Raumes ein Wesen mit Mitgefühl.
    Galbraith Deighton, der Chef der Solaren Abwehr, trat neben den Energieschirm. Tschubai lag auf einer flachen Platte.
    „Es gibt viele Fragen, auf die wir gern eine Antwort hätten", erklärte Deighton. Er sah Tschubai abschätzend an. „Ich weiß nicht, ob Sie bereit sind, mit uns zusammenzuarbeiten. Sie ersparen sich viel Schmerzen, wenn Sie ehrlich sind."
    „Ich muß sterben, sobald alle Fragen beantwortet sind", gab Ras zurück. „Da ich jedoch vorhabe, lange zu leben, werde ich auf alle Fragen eine Antwort verweigern. Sie wissen, daß ich mentalstabilisiert bin und außerdem mehrere Gehirnblöcke besitze. Es wird nicht einfach für Sie sein, die Wahrheit aus mir herauszuholen. Sie werden Geduld brauchen. Außerdem müssen Sie sehr vorsichtig sein, daß Sie mich mit Ihren Verhörmethoden nicht umbringen, bevor Sie die Wahrheit herausgefunden haben."
    Es sah so aus, als hätte Deighton eine solche Antwort erwartet, denn er war nicht überrascht.
    „In Ihrem Fall wissen wir genau, auf welche Weise Ihr Gehirn blockiert ist, deshalb werden wir alle Sperren mit Hilfe von Sonden beseitigen. Aber zuvor werden wir es auf einem anderen Weg versuchen. Es gibt Methoden, die bisher immer geholfen haben."
    Die eiskalt ausgesprochene Drohung zeigte Tschubai, daß er weder mit Rücksichtnahme noch mit Verständnis zu rechnen hatte.
    „Meine erste Frage", sagte Deighton, „ist allgemeiner Natur. Wir möchten von Ihnen wissen, welche Pläne Ihr Perry Rhodan entwickelt hat, nachdem er feststellte, wo er sich befand."
    „Er beschloß, Terra mit Nußkuchen zu bombardieren", erwiderte Ras freundlich.
    Deighton lächelte.
    „Sie haben Sinn für Humor." Er winkte Gucky heran. „Nun gut, Kleiner. Zeige ihm, was er für solche Antworten zu erwarten hat."
     
    *
     
    Während in einem großen Labor mit der Folterung des gefangenen Ras Tschubai begonnen wurde, berieten Rhodan II, Danton, Atlan und Julian Tifflor über die neuesten Nachrichten aus dem Weltraum.
    Vor wenigen Minuten war eine Botschaft aus dem Eugaul-System eingetroffen.
    Admiral Karoontutz hatte der Administration mitgeteilt, daß man die MARCO POLO zwar hatte entdecken, nicht aber zerstören können. Das gegnerische Schiff war vor den angreifenden plophosischen Einheiten in den Linearraum eingedrungen und entkommen.
    „Ich hatte also recht", sagte Rhodan II. „Ich ahnte, daß sie es im Eugaul-System versuchen würden."
    „Nach diesem Empfang geben sie bestimmt auf", vermutete Tifflor.
    „Da bin ich nicht so sicher", widersprach Atlan. „Wohin wollen sie sich wenden? Vielleicht hoffen sie, daß unsere Aufmerksamkeit im Eugaul-System jetzt nachläßt. Es ist möglich, daß sie eine zweite Annäherung an Plophos riskieren."
    Rhodan II saß mit ausgestreckten Beinen in einem Sessel und hatte die Arme über der Brust verschränkt. Sein Gesicht drückte aus, was in

Weitere Kostenlose Bücher