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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Trotzdem ist das eine Schweinekälte! Und das mir, wo doch jeder weiß, daß ich die Sonne liebe!«
    »Du sollst mich lieben«, brummte Zamorra. »Wenn du daran denkst, wird dir automatisch wärmer!«
    In ihm selbst ließ die Kälte schon nach. Er versuchte sich aufzurichten - und sank sofort wieder zurück. Er hatte die Fesseln schon wieder vergessen. Die nachwirkende Kälte schränkte die Empfindungsfähigkeit der Haut immer noch ein.
    Er hatte die Metallspangen nicht gespürt.
    »Kenne ich das nicht irgendwoher?« murmelte er verdrossen.
    Als er vor knapp zweieinhalb Jahren auf dem Silbermond gewesen war, hatte man ihn ebenfalls im Tempel der Kälte auf einen dieser Tische gefesselt. Damals war der Zeitschatten des längst toten Orrac Gatnor von den Sümpfen aufgetaucht und hatte Zamorra töten wollen…
    Er bemerkte, daß man ihm die Waffen abgenommen hatte.
    Auch das Amulett. Aber das war egal. Gegen die Magie der Sauroiden kam es ohnehin nicht an.
    »Hast du schon eine Idee?« fragte Nicole.
    »Tausende«, behauptete Zamorra. »Aber keine, die auf diese Situation paßt. Kannst du irgendwie die Seitenkante dieser Liege erreichen?«
    »Was ist damit?«
    »Wenn ich diese Dinger richtig in Erinnerung habe, müßten sich dort die Schalter für die Fesselspangen befinden. Etwa fünf oder sechs Zentimeter unterhalb der Kante. Zwei Schalter rechts, zwei links.«
    »Witzbold! Ich komme ja nicht mal an die Kanten heran!«
    Ihm gelang es auch nicht. Die Flächen, auf die man sie beide gefesselt hatte, waren zu breit. Man hätte relativ mühelos gleich zwei oder drei Menschen darauf unterbringen können.
    »Warte mal«, sagte Nicole plötzlich. »Vielleicht lassen sich diese Spangen durch Magie öffnen. Zwar klein, aber fein.«
    Sie rief das Amulett.
    In der nächsten Sekunde befand es sich bereits in ihrer Hand.
    Mitsamt der Halskette, an der es normalerweise hing - die hatte man Zamorra gleich mit abgenommen, statt das Amulett nur loszuhaken.
    Dieser magische Trick mit dem Ruf funktionierte nur bei Zamorra und bei Nicole, weil sie beide eine enge Verbindung zu Merlins Stern besaßen. Es war ähnlich wie mit dem FLAMMENSCHWERT, nur in diesem Fall bewußt zu kontrollieren.
    »Was hast du vor?« fragte Zamorra.
    »Solange wir allein hier sind und kein Sauroide auf die Idee kommt, die Amulett-Magie zu blockieren, versuche ich mal, ob ich Druck auf diese Schalter ausüben oder die Fesseln aufbrennen kann. Laß mich mal ein paar Minuten in Ruhe.«
    Die Ruhe brauchte sie für ihre Konzentration.
    Besser wäre es gewesen, jetzt über einen Dhyarra-Kristall zu verfügen.
    Aber der war ihnen ebenso wie die Strahlwaffen abgenommen worden. Und Dhyarra-Kristalle ließen sich nicht rufen…
    Zamorra hoffte, daß Nicole erfolgreich war. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kälte-Priester zurückkehrten. Ein Indiz dafür war die fortschreitende körperliche Erwärmung.
    Vielleicht ein paar Minuten noch.
    Und was dann?
    Wie sollten sie den Tempel der Kälte unangefochten verlassen? Die Architektur dieser Organhausansammlung war ihnen unbekannt, und es wimmelte überall von Sauroiden. Die Tempelsoldaten waren auch bewaffnet, und selbst ihr magisches Potential reichte schon aus, die Menschen wieder schachmatt zu setzen.
    »Verflixt!« entfuhr es Nicole. »Es funktioniert nicht. Diese Blechscheibe will einfach nicht so, wie ich will!«
    Es war ohnehin zu spät.
    Denn in diesem Moment tauchte Grekkainss in Begleitung einer Gruppe von Adepten auf.
    Keine Chance mehr, sich zu befreien!
    ***
    Die Ortungssysteme des Spiders erfaßten ein Objekt, das nicht eindeutig definierbar war. Unter normalen Umständen hätte es keinesfalls festgestellt werden können.
    Aber Ghaagch hatte die Ortungen anders kalibriert. Sie sprachen nicht mehr auf normale Objekte an, sondern nur noch auf das, wonach er suchte.
    Hoffte er wenigstens.
    Ein anderes Flugobjekt im Weltraum hätte er mit den umjustierten Taststrahlen nicht mehr erfassen können. Nicht einmal einen Meteoriten.
    Das undeutliche Etwas im Weltraum registrierte Ghaagch auch nur deshalb, weil er ein Meegh war und die hereinfließenden Informationen auf seine Weise auswerten konnte.
    Das mußte es sein!
    Die Richtung stimmte! Dort lag sein Ziel. Von dort kam das Drängen, das ihn veranlaßt hatte, hierher zu kommen!
    Der Antrieb des Spiders bekam mehr Energie zugeführt. Das Dim-Raumschiff beschleunigte und jagte dem Ziel entgegen.
    Um von einem Moment zum anderen mit furchtbarer Wucht gestoppt

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