0601 - Druiden-Seelen
zu werden!
***
»Echsen!« keuchte Vali auf. »Es ist eine Falle!«
Sie riß sich von Teri los und versuchte sofort einen eigenen zeitlosen Sprung.
Aber es funktionierte nicht richtig, sie hatte sich noch nicht wieder genügend erholt.
Sie wurde durchsichtig - und stabilisierte sofort wieder.
Mit einem verzweifelten Aufschrei brach sie zusammen.
Arme und Beine zuckten unkontrolliert, sie stöhnte und versuchte sich aufzurichten, aber es gelang ihr nicht.
Ihre Augen waren angstvoll geweitet, und Schweißperlen erschienen auf ihrer Stirn.
Ted hielt den Dhyarra-Kristall einsatzbereit. Doch niemand griff an.
Zwei Kälte-Priester befanden sich in dem großen Raum in Reek Norrs Organhaus, in das sie gesprungen waren, und auch drei Adepten.
Keiner von ihnen machte jedoch Anstalten, gegen die Neuankömmlinge vorzugehen, obgleich die so überraschend aufgetaucht waren.
Und obgleich es sich bei den beiden Mädchen um Silbermond-Druiden handelte!
Teri hatte sich ebenso rasch vergewissert wie Ted, daß keine unmittelbare Gefahr drohte, jetzt kauerte sie sich neben Vali auf den Boden.
Sie berührte die Schläfen der Schwarzhaarigen mit den Fingerspitzen.
»Warum machst du einen solchen Unsinn?« fragte sie leise.
»Du bringst dich damit um, ist dir das klar?«
»Gibt es etwas, das wir tun können?« fragte einer der beiden Priester. Er machte einen wesentlich älteren Eindruck als sein Gefährte und die Adepten.
Ein weiterer Sauroide lag auf einer Art Bett. Ted erkannte ihn wieder.
Das war Reek Norr!
Die Tempel-Sauroiden kümmerten sich wohl um ihn.
»Wir kommen schon zurecht«, wehrte Teri derweil ab. »Sie ist nur etwas geschwächt.«
Ted stellte sich und seine Begleiterinnen vor. Dann fragte er mißtrauisch: »Warum greifen Sie uns nicht an?«
»Mein Name ist Rrach, jener ist Tshat Zarrek - und ich sehe keinen Grund, weshalb wir Sie angreifen sollten«, erwiderte der ältere Priester. Er dachte nicht daran, auch die Namen der Adepten zu nennen.
Einer von denen wandte sich jetzt um. »Meine Anwesenheit ist nicht mehr erforderlich«, sagte er. »Ich bitte um Erlaubnis, meine Fertigkeiten an Orten ausüben zu dürfen, wo sie nötiger gebraucht werden.«
»Du kannst gehen«, gewährte Rrach.
»Laßt… laßt ihn nicht… gehen«, japste Vali erschöpft. »Er… er holt andere!«
»Unsinn«, knarrte die Stimme des alten Sauroiden. »Wir haben besseres zu tun, als Jagd auf euch zu machen.«
»Was wissen Sie darüber? Und wie geht es Norr?« fragte Ted sofort.
»Er stirbt vielleicht«, antwortete Zarrek. »Er wurde sehr ungünstig getroffen. Im Moment können wir nicht viel für ihn tun. Wir müssen abwarten, ob er sich rechtzeitig wieder erwärmt, sonst ist er zum Sterben verurteilt.«
»Was dem Tempel sicher gelegen käme«, sagte Ted.
»Das mag sein«, erwiderte Rrach. »Allerdings interessiert uns das nicht. Wir sind hier, um Leben zu retten. Das Druidenweibchen ist dem Erschöpfungstod nah. Etwas stimmt nicht. Ihre Seele will diese Existenz verlassen. Dem Körper droht Zerfall.«
»Sie ist erschöpft, ja«, sagte Teri. »Aber sie stirbt doch nicht!«
»Nicht, wenn ihr magischer Energiehaushalt stabilisiert wird. Sie machen es falsch, Druidin. Es reicht nicht, daß Sie ihr nur etwas von Ihrer Kraft zukommen lassen. Sie kann nichts damit anfangen. Körper und Seele arbeiten nicht synchron.«
»Woher wollen Sie das wissen? Sind Sie etwa ein Experte für druidische Heilmedizin?«
»Spotten Sie nicht. Sie sind blind«, erwiderte Rrach. »Warum sehen Sie das Offensichtliche nicht? Oder… können Sie es nicht sehen?«
»Mit Ihrem magischen Potential fiele es mir vielleicht leichter.«
»Dann zeige ich Ihnen, was Sie sehen sollten.«
»Er will uns beide vernichten«, flüsterte Vali. »Er ist eine Echse! Er ist ein Feind! Sei vorsichtig!«
»Das ist Unsinn«, seufzte Ted. »Vali, wenn diese Sauroiden uns töten wollten, hätten sie es längst versucht.«
»Dich sicher nicht, Ewiger. Du kannst dich schützen.«
Rrach lachte meckernd auf. Er trat neben Ted und deutete mit ausgestrecktem Finger auf den Dhyarra-Kristall, den der breitschultrige Mann noch immer wachsam in der Hand hielt.
»Damit? Wir kennen diese Sternensteine. Wir wissen auch, daß es einer bildhaften Vorstellung bedarf, sie zu benutzen. Wir wären in einem Überraschungsschlag schneller als die Gedanken des Kristallmannes. Aber warum sollten wir das tun? Wir sind Wissenschaftler, Forscher, Heiler - keine Mörder.«
»Viele Ihres
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