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0601 - Druiden-Seelen

0601 - Druiden-Seelen

Titel: 0601 - Druiden-Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagen?«
    »Diese Wesen sind tot. Sie sind vor vielen Jahren gestorben. Daß wir sie jetzt wieder hier sehen, bedeutet nicht, daß sie wirklich ins Leben zurückgekehrt sind. Ich habe darüber nachgedacht und meine Schlüsse gezogen. Es sind die Seelen, die aus dem Jenseits zurückkehrten und sich neue Körper schufen. Diese Körper aber sind nicht wirklich lebendig. Sie werden künstlich belebt. In ihnen ist keine Lebensenergie. Verläßt die Seele den Körper, zerfällt dieser sofort. Die Druiden sind keine Gefahr für uns.«
    »Sagen Sie das mal den anderen Ihres Volkes.«
    »Wenn wir herausfinden, weshalb die Druiden aus dem Jenseits zurückkamen, wissen wir mehr.«
    Teri beugte sich jetzt über die Schwarzhaarige und wirkte mit ihrer Druiden-Kraft auf sie ein.
    Vali wurde zusehends ruhiger.
    Was der Kälte-Priester nun tat, war nicht zu kontrollieren.
    Auf irgendeine Weise floß ein Energiestrom zwischen ihm und Vali.
    »Was tut er?« fragte Ted.
    Zarrek schmatzte. »Etwas, das sonst in umgekehrter Richtung geschieht. Er versucht, ihr Lebensenergie zu geben. Ihr Körper muß stabilisiert werden, damit er die Seele halten kann. Körper und Seele sind nicht synchron.«
    Ted entsann sich, daß Rrach das vorhin auch schon gesagt hatte.
    »Wollen Sie behaupten, daß all diese Silbermond-Druiden nichts anderes als Zombies sind?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Zarrek. »Das, was Sie unter einem Zombie verstehen, ist unbeseelt. Es ist der reine Körper. Erst, wenn die Seele jenes Druidenweibchens den Körper verläßt, wird er zum Zombie, er wird aber sehr schnell zerfallen, weil nichts ihn mehr zusammenhält. Es ist eine Art Energie, die stofflich geworden ist und dann in ihren ursprünglichen Zustand zurücktransformiert.«
    »Wenn ich Sie richtig verstehe, versucht Rrach jetzt also, diesen Zustand der Stofflichkeit zu stabilisieren.«
    »Ja. Denn nur dann, wenn der Körper stabil ist, kann sich die Seele in ihm verankern und seine Fähigkeiten nutzen. Dazu gehört auch, magische Energie aufzunehmen. Was Sie«, er nickte Teri zu, »ihr vorhin geben wollten, ist nutzlos verpufft, weil der Körper nicht in der Lage war, diese Energie zu halten.«
    Inzwischen erhob sich Rrach wieder. »Es ist gut«, sagte er.
    »Sie wird zu sich selbst zurückfinden. Die Harmonie ist wiederhergestellt.«
    »Das heißt…?« fragte Teri.
    »Zarrek hat Ihnen eben erklärt, was es mit diesen Wesen auf sich hat. Sie unterscheiden sich von Ihnen enorm, weil sie kein echtes Leben sind. Nur ihre Seelen leben, und sie haben die Körper geschaffen, um einen Fixpunkt in dieser Welt zu haben.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Zarrek sagte es schon - er hat nachgedacht. Nicht nur er. Es gibt keine andere Erklärung. Wir sind Priester. Wir befassen uns von Beruf und aus Berufung mit eben diesen Dingen. Wir sehen daher eher Hintergründe als jeder andere. Es liegt auf der Hand. Druiden und wir unterscheiden sich nur wenig voneinander. Biologisch zwar, doch seelisch nicht. Was wir herausfinden müssen, ist: Warum sind die toten Druiden hierher zurückgekommen?«
    Vali versuchte sich aufzurichten. Teri trat zu ihr und half ihr, auf die Beine zu kommen.
    Ihre Panik war verflogen. Sie strahlte ein völlig anderes Selbstbewußtsein aus als zuvor.
    »Danke«, sagte sie an Rrach gewandt.
    »Ihr Körper ist jetzt endgültig stabilisiert«, sagte Rrach. »Das hat zwar eine Menge Energie gekostet, aber jetzt besteht keine Gefahr der Selbstauflösung mehr.«
    »Was heißt das?« fragte Ted.
    »Daß sie jetzt eine von euch ist.«
    Es war der Moment, in dem die Schwärze über den Silbermond hereinbrach…
    ***
    Zamorra wunderte sich über das, was er alles hervorsprudelte. Vermutungen, Spekulationen - all die Gedanken, die sich Nicole und er bislang über die Vorgänge gemacht hatten.
    Nichts davon gefiel Grekkainss.
    »Still!« fauchte er schließlich. »Schweigen Sie!«
    »Die Wahrheit paßt Ihnen wohl nicht, wie?« sagte Zamorra.
    Die Wahrheitsdroge zwang ihn zwar, auf Grekkainss’ Frage so ausführlich wie möglich zu antworten, konnte ihn aber nicht daran hindern, weiterhin selbständig zu denken und auch seine Meinung zu äußern.
    Und warum sollte er mit dieser Meinung hinter dem Berg halten? Retten konnte es ihn und Nicole so oder so nicht. Der Kälte-Priester hatte ihnen ja verdeutlicht, was anschließend auf sie wartete - der Tod!
    Und es gab immer noch keine Möglichkeit, die verdammten Fesseln loszuwerden!
    Zamorras Wunsch, Grekkainss

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