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0602 - Brutstätte des Bösen

0602 - Brutstätte des Bösen

Titel: 0602 - Brutstätte des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sondern rollte auf der Autostrada in Richtung Süden, weil ich irgendwo auf dem Lande übernachten wollte.
    In einem kleinen Hotel, bei netten Menschen, Ruhe haben, das war es, was mir vorschwebte.
    Das kleine Hotel fand ich nicht, dafür ein Motel, in dem es sich einigermaßen aushalten ließ.
    Sehr früh schon fuhr ich weiter. Auf das Frühstück verzichtete ich.
    Es wurde erst später serviert.
    Ein herrlicher Tag lag vor mir und später die Berge der Toscana, wo Glenda Perkins auf mich warten würde. Der kleine Ort hieß Valpone, war ziemlich schwer zu finden, weil er versteckt in einem der vielen Täler lag. Die Sonne meinte es wieder super. In den Weinbergen arbeiteten die Menschen. Die Reben hingen voll, es würde ein sehr gutes Weinjahr werden, das erkannte auch ich als Nichtfachmann.
    In Valpone stand mir nicht viel Auswahl zur Verfügung. Die Polizeistation war nicht zu übersehen. Ihr Chef hockte nicht hinter dem Schreibtisch, er stand vor der Außentreppe und diskutierte mit zwei alten Frauen, die ihn in die Zange genommen hatten und so auf ihn einsprachen, daß er immer kleiner wurde.
    Ich ließ den seegrünen Lancia ausrollen, stieg aus und grinste, als ich die Szene sah.
    Der Mann warf mir einen hilfesuchenden Blick zu. Ich wollte ihn doch nicht enttäuschen, drängte mich zwischen die schnatternden Weiber und fragte: »Kann ich Sie sprechen, Signore?«
    »Aber sicher.«
    Jetzt waren die beiden Weiber still, schauten mich noch böse an und zogen sich dann zurück.
    Mein italienischer Kollege wischte mit einem großen Tuch seine Stirn trocken, schloß für einen Moment die Augen und machte ein Gesicht, als wollte er beten.
    »Grazie«, sagte er keuchend, »grazie. Sie… Sie haben mich bestimmt gerettet.«
    »Kann sein.«
    »Sie sind John Sinclair.«
    »Si.«
    »Ich bin Mandini und leite hier die Station. Ist nicht viel los, eigentlich…«
    »Nun ja, seien Sie froh. Kann ich meine Mitarbeiterin sprechen?«
    »Sie ist nicht hier.«
    »Was?« Mein Gesicht verlor den größten Teil der gesunden Farbe, und ich hörte ihn lachen.
    »So meine ich das nicht. Wir haben… ich habe sie in einem Hotel untergebracht. Es lag ja nichts mehr gegen sie vor. Sie müssen verstehen, Kollege, daß wir sie erst bei uns behalten mußten. Der Tod dieses Mönchs war zu unerklärlich.«
    »Sie haben noch keine Hinweise?«
    Er hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Woher denn? Nein, das geht nicht. Außerdem werden die Untersuchungen von Florenz aus geleitet. Das kann dauern.«
    »Wir werden sehen. Welches Hotel ist es denn?«
    Mandini deutete auf ein etwas höheres Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite. »Dort wohnt sie. Da müssen Sie nachschauen.«
    »Grazie.« Ich wollte gehen, aber Mandini hielt mich am Arm fest.
    »Moment noch. Ich… ich will ja nicht neugierig erscheinen, aber können Sie mir sagen, was Sie jetzt vorhaben? Werden Sie vielleicht suchen oder versuchen …«
    »Sie meinen, ob ich den Fall lösen will?«
    »Genau!«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Jedenfalls werde ich mit meiner Mitarbeiterin Ihren Ort verlassen.«
    »Wohin?«
    »Nach Hause.«
    Ob er mir das abnahm, wußte ich nicht. Es war mir auch egal. Allerdings konnte ich mir gut vorstellen, daß Glenda und ich uns auf Spurensuche machen würden, denn was sie in dem Telefongespräch angedeutet hatte, ließ auf ein Einwirken teuflischer Kräfte schließen.
    Diese zu stoppen, war mein Job.
    Ich betrat das Hotel durch die offene Tür. Ein Halbwüchsiger fegte die hellen Stufen frei.
    In der Halle empfing mich eine angenehme Kühle. Sie war groß, ich sah einige Sessel, und über eine Lehne schauten die schwarzen Haare auf einem Hinterkopf hervor.
    Auch ohne die Person von vorn gesehen zu haben, wußte ich sofort, wer dort saß.
    Ich schlich hin, hörte ein Geräusch das entsteht, wenn jemand eine Zeitung umblättert, dann war ich da und meine Hände ebenfalls. Sie legten sich von hinten über die Augen der dort Sitzenden.
    Ich hörte einen Schrei, dann ein Wort. »John!«
    »In Lebensgröße.« Meine Hände lösten sich von Glendas Gesicht, die Zeitung fiel zu Boden, Glenda schnellte hoch, drehte sich um und warf sich mir derart wuchtig in die Arme, daß ich fast gestolpert und gefallen wäre.
    »John! John! Himmel, ich bin froh. Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin.«
    Mein Lachen glitt über ihren Kopf hinweg. »Was ist denn los, Mädchen? Was hast du?«
    »Schreckliches hinter mir.«
    »Und jetzt?«
    »Ist es

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