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0604 - Das steinerne Volk

0604 - Das steinerne Volk

Titel: 0604 - Das steinerne Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Amulett.
    Es zeigte auch jetzt keine dämonischen Aktivitäten an.
    »Sie etwa auch?« fragte Mr. Spock zurück.
    Derweil schloß er mit verwegenen Fahrmanövern zu Lafayettes Polizeiwagen auf und hängte sich praktisch an dessen Stoßstange.
    »Halten Sie an!« verlangte Zamorra. »Lassen Sie mich aussteigen!«
    »Ach, Sie wollen nicht mehr hinter Lafayette her?«
    »Woher wissen Sie, daß…«
    »Das ist doch sein Dienstwagen.« Mr. Spock deutete auf das vorausfahrende Auto. »Na schön, wie Sie wollen. Aber den Fünfziger kriegen Sie nicht zurück, das ist doch logisch. Ich könnte Sie allerdings zum Maskenfest fahren.«
    »Obgleich ich nicht maskiert bin?«
    »Ihr Problem, Sir«, sagte Mr. Spock.
    Dieser spitzohrige Taxifahrer fiel aus dem Rahmen. Er blieb beim distanzierten ›Sie‹, während sogar die ältere Dame im Laden Zamorra und Nicole sofort geduzt hatte.
    Bei ihr hatte Zamorra sich noch nichts gedacht, weil er davon ausging, daß das Alter die Jugend duzt, aber jetzt erinnerte er sich, daß sowohl Walker als auch Lafayette sofort sehr vertraulich geworden waren. Lafayette sogar in seiner Eigenschaft als Deputy.
    Nur der Taxifahrer nicht.
    Und doch, die Maskerade…
    Zamorra lehnte sich zurück, streckte den Arm aus und deutete mit dem Zeigefinger nach vorn wie Captain Picard von der ENTERPRISE. »Okay, zum Maskenball!« kommandierte er.
    Und Mr. Spock trat das Gaspedal tiefer, brachte sein Taxi auf War-Faktor zehn…
    Proteste dämpfen den Optimismus derer, die alles unter Kontrolle glauben. Deuten an, daß die Möglichkeit, die Andersdenkenden zu töten, bereits mehrmals verstrich, ohne genutzt worden zu sein. Warnen, daß Überraschungseffekte dieser Art nicht ständig wiederholbar sind.
    Unbefriedigend ist die Antwort, damit auf Vorstellungen der Gemäßigten einzugehen, die immer noch an der Notwendigkeit des Tötens zweifeln. Begründet wird das Vorgehen damit, auch die Zweifler überzeugen zu wollen. Auch, wenn die so veränderte Taktik den Andersdenkenden zuspielt.
    Übertriebenes Vorgehen? Zu stark die Abweichungen von der Norm der Andersdenkenden in Richtung Irrealität und Fantasie? Entschlossenheit!
    ***
    Als Zamorra ausstieg, war das Fest in vollem Gange. Fast schon ein Wunder, daß bei der Polizei außer Tom Lafayette niemand Informationen darüber zu haben behauptete, denn für eine nur private Fete war entschieden zuviel los!
    Zamorra schätzte, daß sich wenigstens hundertfünfzig Personen vor Ort befanden. Alle mehr oder weniger maskiert, von Figuren aus den ältesten SF-Filmen über Barbarella und Superman bis hin zu Gestalten aus Babylon 5 oder Dark Skies war alles vertreten, ebenso Gestalten aus Romanen und Comics. Ein paar Leute hatten sogar mehr schlecht als recht versucht, die Gestalten der Ungeheuer aus Independence Day oder Alien zu kopieren. Was aufgrund der unterschiedlichen körperlichen Gestalt doch etwas fragwürdig erschien.
    Zamorra fiel sofort auf, weil er unmaskiert war. Aber er behauptete einfach, er sei ein ganz absolut geheimer Regierungsagent, der von der Organisation Majestic-12 ausgesandt worden sei, um im Zuge der großen Staatsverschwörung alle Außerirdischen gefangenzunehmen und in Tiefkühlkammern im Pentagon verschwinden zu lassen.
    Das sprach sich blitzschnell herum, und die ›Außerirdischen‹, die in seine Nähe kamen, zeigten deutliche ›Furchtsamkeit‹.
    Wenig später tauchte auch Nicole auf - in Begleitung einer totenschädelverzierten Figur aus Mars-attacks!, die sich als die aufdringliche ältere Dame aus dem Laden entpuppte.
    Zu Zamorras Überraschung fehlte Lafayette!
    Dabei stand sein Dienstwagen draußen vor dem Grundstück, auf dem die Freiluftveranstaltung stattfand!
    Ein paar ›Greys‹ waren auch vorhanden, aber keine der Masken war so perfekt gearbeitet wie jene, die Luke Walker getragen hatte. Dafür machte Zamorra eine andere überraschende Beobachtung.
    Er entdeckte einen Mann in silbernem Overall, mit blauem Schultermantel, einem Helm, der den gesamten Kopf einschloß und ein glitzerndes Facettenband in Augenhöhe aufwies. Die Stirnpartie wurde von dem Emblem einer stilisierten Galaxis-Spirale geziert, und in der Gürtelschließe leuchtete ein blauer Kristall.
    Ein Angehöriger der DYNASTIE DER EWIGEN?
    In dem Fall war das Maskenfest für den Ewigen eine hervorragende Tarnung. Den Film, zu dem er gehörte, konnte zwar logischerweise niemand kennen, weil es sich bei den Ewigen nicht um fiktive Gestalten handelte, sondern um

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