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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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her relativ nahe ausgesehen hatte, schien kaum näher zu kommen. Es blieb in der Finsternis wie eine helle Oase und ein gleichzeitiges Fanal der Hoffnung.
    Wir wühlten uns durch das Gelände, drückten Sträucher zur Seite, gaben acht auf Dornen und walzten kniehohes Gras nieder, bis wir plötzlich einen schmalen Weg erreichten, der sich in zahlreichen Kurven unserem eigentlichen Ziel entgegenwand.
    Sehr groß war das Haus nicht. Im ersten Stock schienen die Zimmer schon schräge Wände zu haben. Das Haus lag auf einem Hügel.
    Bei klarem Wetter besaßen die Bewohner sicherlich einen wunderbaren Blick bis rüber nach London.
    »Hast du was?« fragte Suko, weil ich stehengeblieben war.
    »Im Prinzip nicht.«
    »Aber?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Mir ist plötzlich eine Idee durch den Kopf geschossen.«
    »Welche denn?«
    »Stell dir mal vor, die Typen, die Tony haben umbringen wollen, stecken zwischen diesen Wänden.«
    »Das wäre in der Tat ein Ding, aber ich habe keinen Umriß hinter den erleuchteten Fenstern gesehen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Komm weiter, um so früher sind wir zurück.«
    Der Rest war einfach. Auf dem Weg entdeckten wir eingefahrene Reifenspuren. Schon ein Indiz dafür, daß die Bewohner des Hauses motorisiert waren.
    Einmal sahen wir auch den Umriß eines Menschen. Für wenige Sekunden Dauer hob er sich klar und scharf hinter dem erleuchteten Rechteck ab. »Das ist eine Frau«, sagte Suko.
    »Wie wahr. Und?«
    »Nichts und. Wenn sie allein sein sollte, wird sie uns wohl kaum öffnen.«
    »Dir nicht, mir schon.«
    »Angeber.«
    Sukos Stimme erreichte mich kaum, denn ich hatte bereits den plattierten Weg betreten, der zum Grundstück führte, das allerdings nicht durch einen Zaun umfriedet war. Da ging das normale Gelände direkt in den Vorgarten über.
    Wir konnten zwar auf das Haus sehen, umgekehrt war es schwerer, die Dunkelheit schützte uns.
    Eine Haustür, grün gestrichen. Man roch noch die Farbe. Die Klingel sahen wir auch. Der Knopf verschwand fast in der Mauer. Die Stufen vor der Tür waren abgetreten.
    »Mach schon«, drängte Suko, der hinter mir stand. Wir rochen beide nach Stall, auf dem Weg hierher hatten wir geschwitzt, ich wischte mir über die Stirn.
    Dann schellte ich.
    Die Frau hatte sich im Erdgeschoß bewegt, eigentlich hätte sie schnell öffnen müssen, sie ließ sich Zeit. Die Tür isolierte auch, ich vernahm ihre Schritte nicht.
    Ein Knarren, als würde Farbe oder Lack abknistern. Zwischen dem Türrahmen und der Fassung entstand ein schmaler Spalt, in dem ein Gesicht erschien. Ziemlich blaß, fast mit einer grünlichen Haut, was auch am Licht liegen konnte, das gegen die Tür fiel. Dunkle Haare, sehr schwarze, schöne Augen, ein Gesicht, das nicht perfekt war, aber eine gewisse Faszination ausstrahlte.
    »Ja bitte?«
    Ich setzte mein bestes Lächeln auf. »Sie werden die Störung entschuldigen, Madam, aber wir haben ein Problem. Vielleicht können Sie uns dabei helfen.«
    »Nein, glaube ich nicht.«
    Sie wollte die Tür wieder zurammen. Ich war jedoch mit meinem Fuß schneller. »Bitte, Madam, einen Moment noch.«
    »Gehen Sie!«
    Ich hatte meinen Ausweis hervorgeholt und reichte ihr die Hülle.
    »Bitte, lesen Sie!«
    »Was soll das?«
    »Lesen Sie, Madam.«
    Sie schaute mich an. Noch immer lagen Teile ihres Gesichts im Schatten. Doch ihre Haltung hatte sich entspannt. Sie faßte mit spitzen Fingern zu, hielt das Dokument gegen das Flurlicht und buchstabierte wie ein kleines Kind aus dem zweiten Schuljahr.
    »Nun?«
    Langsam sank ihre Hand nach unten. Der Ausweis knickte dabei weg, fiel mir förmlich auf den Handteller. »Okay?« fragte ich.
    Der violett lackierte Fingernagel wies an mir vorbei. Sie hatte den Zeigefinger ausgestreckt. »Was ist mit ihm?«
    »Inspektor Suko ist ein Kollege. Ich heiße John Sinclair, wie Sie gelesen haben.«
    »Klar, stimmt.«
    »Lassen Sie uns jetzt ins Haus?«
    Ihre Lippen bewegten sich und deuteten ein Lächeln an. »Welchen Grund haben Sie denn?«
    »Uns ist das Benzin ausgegangen.«
    Da fing sie an zu lachen. Wir ließen ihr einige Zeit, bis Suko in das Lachen hineinfragte: »Was ist daran so komisch?«
    Sie hörte auf, die Stille kam mir schon bedrückend vor. »Alles ist daran komisch. Es gibt ja viele Tricks, um zu mir zu kommen, den habe ich noch nie gehört.«
    »Weil es der Wahrheit entspricht. Wir sind tatsächlich stehengeblieben, Madam.«
    Sie musterte mich von den Haaren bis zu den Zehenspitzen.
    »Okay, kommen

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