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0604 - Stunden der Angst

0604 - Stunden der Angst

Titel: 0604 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie rein.«
    »Wir werden Sie auch nicht lange aufhalten«, sagte ich und schob die Tür weiter auf.
    »Ist doch egal.«
    In dem Flur blieben wir stehen. Er war relativ schmal und auch nicht lang. Sie schien die Farbe Grün zu lieben, denn die Wände zeigten ebenfalls diesen Ton. Die Bilder fielen aus dem Rahmen. Fotografien nackter Menschen, zumeist eingehüllt in regelrechte Wolken aus Licht und Schatten. Auch die Kleidung der Frau fiel auf. Sie ließ auf einen bestimmten Beruf hin schließen.
    Dunkle Nylons machten zwei lange, schlanke Beine so attraktiv, daß ich in Versuchung geriet, darüber zu streichen. An den Oberschenkeln hörten die Strümpfe auf. Gehalten wurden sie von Strapsen, die mit einem schwarzen Bodystock verbunden waren. Das Kleidungsstück wurde zur Brust hin durchsichtiger.
    Schwarz war auch ihr Haar. Dicht umrahmte es ihren Kopf, fiel in den Nacken. Die Haut ihrer Schultern war glatt und makellos. Sie gehörte zweifelsohne zu den Frauen, bei denen Männer nicht nein sagten.
    Ihr Gesicht besaß etwas Katzenhaftes und einen gleichzeitig naiven Ausdruck. Ein kleines, dunkelhaariges Luder.
    »Okay, Polizist, Sie schauen mich beide an. Klickt es in Ihrem Kopf? Denken Sie über meinen Job nach?«
    »Müssen wir da lange nachdenken?«
    »Nein, ich bin eine gute Adresse, wie man unter gewissen Herren zu sagen pflegt. Sogar eine derart gute Adresse, daß ich mir hier ein Haus bauen konnte. Man kann mich mieten, man kann mich anrufen. Ich bin ein Callgirl. Alles klar?«
    »Wie heißen Sie denn?«
    »Lydia Farell.« Sie strich durch ihr Haar. »Ist Ihnen mein Name schon untergekommen?«
    »Noch nie.«
    »Dann gehören Sie nicht zu den Chefs.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Suko.
    »Ich kenne auch einige hohe Beamte bei der Polizei und den Rechtsvertretern.«
    »Privat?«
    »Kann man so sagen.«
    »Ihr Problem und das der Beamten«, sagte ich. »Wir haben ein anderes. Einen leeren Tank.«
    Sie lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Erst jetzt fiel mir auf, daß sie auch hochhackige, schwarze Schuhe trug. »Zunächst habe ich es für einen Witz gehalten, aber Sie scheinen tatsächlich nur Benzin zu wollen.«
    »Deshalb sind wir hier. Haben Sie welches übrig?«
    »In der Garage, glaube ich. Dort steht immer ein Kanister mit Sprit. Schon seit meinem Einzug. Wenn das Zeug nicht verdunstet ist, können Sie sich damit eindecken. Aber etwas anderes: Wollen wir nicht einen Drink zusammen nehmen?«
    »Es ist spät.«
    Sie winkte ab. »Ich gehöre zu den Faltern der Nacht.« Dann lachte sie und öffnete eine Tür. »Kommen Sie, wer so weit gelaufen ist wie Sie, kann einen Schluck vertragen.«
    Der Wohnraum war modern eingerichtet. Die beiden Fenster boten einen Blick in den Vorgarten. Mir fiel die große Bar auf, die schwarz zwischen der grünen Velourscouch stand. Der TV-Apparat lief ohne Ton. Mehrere Lampen verstreuten ihr Licht und füllten das Zimmer.
    »Nett haben Sie es hier«, sagte Suko.
    »Sieht nicht aus wie eine Nuttenwohnung, wie?«
    »Das habe ich damit nicht gemeint.«
    »Nehmen Sie Platz. Was kann ich Ihnen anbieten?«
    Ich zog meine Jacke aus und entschied mich für etwas Alkoholfreies. Lydia war enttäuscht. »Auch keinen kleinen Schluck Whisky oder ein Glas Champagner? Ein Großimporteur schenkte sie mir einmal als Zusatzhonorar. Ich trinke auch ein Glas.«
    Ergeben nickte ich, denn wir brauchten die Frau schließlich noch, um an unser Benzin zu gelangen.
    »Wunderbar«, freute sie sich. »So entdeckt man wenigstens menschliche Züge an Ihnen.« Sie dachte nicht daran, sich etwas überzuziehen und bewegte sich sehr offen und locker.
    Das Edelgesöff hatte in der Kühlbox gestanden. Dementsprechend kalt war es.
    Sie reichte uns die beschlagenen Gläser, ließ sich auf der Couch nieder, hob die Beine und winkelte sie an. »Na dann cheers, auf unsere außergewöhnliche Bekanntschaft.«
    Wir tranken. Das Zeug tat mir gut. Ich mußte mir eingestehen, daß der Marsch nicht nur Schweiß gekostet hatte, ich war auch durstig geworden.
    »Okay?« fragte sie.
    »Sehr gut.«
    »Was sagen Sie, Inspektor?«
    »Ja, ich bin zufrieden.«
    Innerlich grinste ich, denn Suko war Champagner einfach zuwider. Jeder hatte eben einen anderen Geschmack.
    Lydia zündete sich eine Zigarette an. Dabei stellte ich fest, daß ihre Finger leicht zitterten. »Sind Sie eigentlich dienstlich unterwegs gewesen?« fragte sie nach den ersten Rauchwolken.
    »Ja.«
    »Und wo?«
    »In der Nähe.«
    Sie

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