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0605 - Das Gespenst vom Tower

0605 - Das Gespenst vom Tower

Titel: 0605 - Das Gespenst vom Tower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keinen Kommentar ab, ging wieder an Deck und zündete mir dort eine Zigarette an.
    Einer der Männer verteilte Whisky. Suko hatte ihn aus der Kombüse besorgt. Hier konnte jeder einen Schluck gebrauchen, auch ich.
    Wir nahmen alle einen Doppelten, aber die Erinnerung konnte der Alkohol nicht hinwegspülen.
    »Ja«, sagte Suko, »das war der Killer also. Und ich hatte ihn gesehen, verflucht.«
    »Stimmte die Beschreibung der Frau?«
    Er nickte. »Bis auf den letzten Knochen«, erwiderte er sarkastisch.
    Ich trank den Rest weg und stellte das Glas ab. Dann schaute ich über das Wasser und dachte nach. Was ich zuerst nicht hatte glauben wollen, war tatsächlich eingetreten. Ein Zombie, ein Untoter, eine lebende Leiche aus dem Tower ging um und mordete. Lange hatten wir keinen echten Zombie-Fall mehr erlebt. Ich hatte schon gedacht, daß diese schlimmen Dinge ausgestanden wären, doch nun war wieder eine dieser Kreaturen erschienen, schlimmer als je zuvor.
    »Wie kommt der Zombie in den Tower?« murmelte Suko.
    »Oder der Elefant durchs Nadelöhr?« murmelte ich.
    »Weißt du eine Antwort?«
    »Nein.«
    »Aber ich wüßte, wo wir ansetzen könnten.«
    »Klar, bei Nunoz.«
    Wir hörten Schritte hinter uns. Bevor ich mich umdrehte, trat ich die Kippe aus. Der Leiter der Mordkommission nickte uns zu. Auch er war bleich geworden.
    »Wer kann das getan haben?« murmelte er.
    Ich stach mit dem Zeigefinger gegen seine Brust. »Jemand, den wir jagen werden. Darauf können Sie sich verlassen.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Also ein Fall, der in Ihren Bereich fällt?«
    »Sicher. Sie brauchen sich darum nicht zu kümmern.«
    »Na, da bin ich froh.«
    Wir kannten das Aufatmen der »normalen« Kollegen, wenn wir ihnen Arbeit abnahmen. Ich hätte da nicht anders reagiert. Zwei Männer in grauen Kitteln trugen die Reste der Leiche weg. Der Tote war in Plastik eingepackt worden und samt Plane in einem Kunststoffsarg verschwunden.
    »Zeugen gab es auch, nicht?«
    Ich nickte dem Kollegen zu. »Eine Zeugin. Wir haben bereits mit ihr gesprochen.«
    »Dann kann sie den Täter beschreiben?«
    »Klar. Und ich ebenfalls«, sagte Suko.
    Erstaunte Augen schauten uns an. Normalerweise hätten wir die Aussagen der Anne Baker nicht für uns behalten dürfen. Hier jedoch lag der Fall ganz anders, denn er ging nur uns allein etwas an. Es wurden uns auch keine weiteren Fragen gestellt. Wir erfuhren nur, daß der Tote Justin Gold geheißen hatte. Die entsprechenden Papiere waren noch vorhanden gewesen. Für uns und die Kollegen ein unbekannter Name.
    »Ich gehe davon aus, daß der Mann durch Zufall in diese Lage hineingeraten ist. Das Boot gehört ihm nicht, sondern einem Freund.«
    »Kennen Sie den Namen, Mr. Sinclair?«
    »Sorry, den wußte die Zeugin auch nicht. Sie hat es auch nur durch einen Zufall erfahren.«
    Der Kollege grinste. »Dann hat er sich ein schönes Abschleppquartier ausgesucht.«
    »Was ihm jetzt auch nichts mehr hilft.«
    Suko war über das Deck gegangen und hatte sich umgeschaut.
    »Der Typ warf einen Anker wie andere ein Stück Holz. Diese Kräfte sind schon unwahrscheinlich. So etwas besitzt nur ein Zombie.«
    Der Kollege hatte die Worte nicht mitbekommen. Er war wieder zu seinen Leuten gegangen. Uns hielt auch nichts mehr auf dem Weg. Als wir zum Wagen gingen, fragte Suko: »Was hat denn diese Anne Baker noch gesagt? Wie geht es ihr überhaupt?«
    »Nicht besonders!« murmelte ich. »Die verdammte Wunde sah schlimm aus. Sie eiterte. Ich hatte auch das Gefühl, daß sie gewachsen war. Man sollte vorsichtig sein.«
    »Was?«
    »Ja, Suko, und sie ist durch einen Biß entstanden.« Ich holte tief Luft. »Wir müssen das Monstrum fangen, bevor es noch mehr Unheil anrichtet. Und ich lasse mich von Nunoz nicht mehr abspeisen, das steht fest.«
    »Wann willst du zu ihm? Noch heute nacht?«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Ich bin dafür.« Er schaute noch einmal zurück auf den Strom.
    »Mich würde aber auch interessieren, wo der Untote jetzt steckt.« Er schüttelte sich. »Es ist nicht das erstemal, daß die Themse einen derartigen Abfall ausgespuckt hat. Allmählich kommt sie mir vor, als wäre sie mit einem Fluch belastet.«
    Ich deutete auf das Wasser. »Sollte er sich tatsächlich da irgendwo in der Tiefe versteckt halten, wäre ich happy. Das kannst du mir glauben.«
    »Und was denkst du tatsächlich?«
    »Daß er sich schon wieder auf den Weg gemacht hat.«
    Suko nickte. »Und das machen wir uns jetzt

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